Document (#32394)

Author
Röttgers, J.
Title
Suchen statt sortieren : Google erfindet herkömmliche Mailsoftware für das Web neu, und die Konkurrenz wird nervös- Gmail im Praxistest
Source
Frankfurter Rundschau. Nr.142 vom 22.6.2004, S.13
Year
2004
Series
Netzwerk
Content
"Überquellende E-Mail-Postfächer dürften bald der Vergangenheit angehören. Nicht weil die Zahl der eingehenden Nachrichten sinkt - der Speicherplatz wird größer. So stellt der Portal-Anbieter Yahoo seinen Nutzern 100 Megabyte zur Verfügung, bislang waren es knapp bemessene sechs Megabyte. Kunden des US-Internetzugangs bekommen sogar ganze zwei Gigabyte - ein derart großzügiges Angebot ist einzigartig. Die deutliche Aufstockung kommt nicht überraschend. Yahoo reagiert auf den neuen Gmail-Dienst von Google mit einem satten Tausend-Megabyte-Speicher. Das Projekt steckt zwar noch in der Testphase; Interessierte können nur mit persönlichen Einladungen teilnehmen. Doch schon jetzt befürchten Webmail-Anbieter, die Firma Google könnte mit Gmail ähnlich dominant werden wie mit ihrer Suchmaschine. - Yahoo und Web.de ziehen nach Wie Yahoo reagieren andere Anbieter vorsorglich mit Speicher-Geschenken. So bestätigt die deutsche Firma Web.de auf Anfrage, den Nutzern ihres kostenlosen FreemailDienstes ebenfalls bald mehr Platz für ihre Post zur Verfügung zu stellen. Für Firmen wie Web.de, GMX oder auch Lycos ist ein solcher Schritt nicht ohne Risiko. Reichlich Platz gab es dort bisher nur für zahlende Kunden. Dabei dient der Extra-Speicher als eine Art Köder, um den Nutzer für weitere Bezahlofferten zu begeistern. Wer erst einmal fünf Euro pro Monat für den Mail-Zugang ausgibt, wird eher auf die kostenpflichtigen DSL-, SMS- oder Telefondienste des jeweiligen Anbieters zugreifen, so die Hoffnung. Google dagegen setzt auf ein Geschäftsmodell, dass ganz auf Werbung aufbaut. Gmail-Kunden bekommen neben ihren E-Mails kontext-abhängige Textanzeigen eingeblendet, wie sie auf Google-Suchseiten erscheinen. Um so viele Anzeigen wie möglich einblenden zu können, setzt Google komplett auf einen Web-basierten Zugriff. Anbieter wie GMX oder Web.de erlauben ihren Kunden dagegen, Post auch mit Software wie Outlook oder Apple Mail auf den eigenen Computer zu übertragen. Gmail versucht dagegen, die Funktionen eines E-Mail-Programms im Web neu zu erfinden. Dazu gehören etwa Tastaturkürzel zur schnellen Bedienung. Die Oberfläche selbst ist Google-typisch schlicht und funktionell. Gmail verzichtet zudem fast vollkommen auf Sortierfunktionen. Während andere Anbieter auf Filter und Ordner setzen, um den Überblick zu erleichtern, wirft Gmail alle Nachrichten in ein einziges Fach. Dort lassen sich bestimmte Briefe mit Google-Suchtechnik aufspüren - was selbst bei Tausenden Nachrichten nur Sekundenbruchteile dauert. Nicht weit verbreitet ist bislang das Prinzip der Konversationen: E-Mails, die sich aufeinander beziehen, stellt Google gemeinsam dar. Reagiert jemand auf eine Nachricht, befindet sich die Antwort immer unter dem Original. Längere Briefwechsel bleiben übersichtlich, weil gelesene Beiträge automatisch ausgeblendet werden. Am meisten Schlagzeilen macht Gmail freilich mit seinen Werbeeinblendungen. Um die Anzeigen zielgruppengerecht auszuliefern, durchsucht Google die Mails nach Stichworten. Schwärmt ein Freund etwa detailliert über seinen neuen Computer, bekommen Gmail-Nutzer ein paar Anzeigen für ähnliche Modelle eingeblendet. Datenschützer sehen darin empfindlichen Eingriff in die Privatsphäre. Eine kalifornische Senatorin entwickelte sogar ein Gesetz, dass Googles Rechte im Umgang mit den Daten seiner Nutzer einschränken soll. Der kalifornische Senat hat schon zugestimmt, nun ist das Parlament des Bundesstaats am Zuge. Die in San Francisco ansässige Netz-Bürgerrechtsorganisation EFF kritisiert das Gesetz jedoch als un angebracht. Sprecherin Cindy Cohn sagt: "Das Problem sind nicht Google oder andere E-Mail-Anbieter, sondern die unvollständigen und widersprüchlichen DatenschutzGesetze der USA." Statt allein Google in die Pflicht zu nehmen, sollten die Rechte der Nutzer grundsätzlich aufgewertet werden - auch gegenüber Daten sammelnden staatlichen Stellen."
Object
Google

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