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  1. Damasio, A.: ¬Der Spinoza-Effekt : Wie Gefühle unser Leben bestimmen (2003) 0.00
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    Footnote
    Die Entwicklung von Emotion und Gefühl verläuft etwa folgendermaßen: Ein erinnerter oder in der Umgebung auftauchender emotional besetzter Reiz wird in den sensorischen Verarbeitungssystemen des Gehirns bewertet und löst in den emotionsauslösenden Hirnregionen (zum Beispiel in der Amygdala im limbischen System oder im ventromedialen präfrontalen Kortex) eine Reaktion aus. Von dort aus projizieren Nervenbahnen zu den Regionen, die Emotionen ausführen: zum Hypothalamus, zum basalen Vorderhirn (zum Beispiel dem als Lustzentrum bezeichneten Nucleus accumbens) oder zu Hirnstammkernen, die für die Bewegung von Gesicht, Zunge, Rachen und Kehlkopf verantwortlich sind. So wird eine komplexe Kaskade von mit dieser Emotion verbundenen Prozessen - physiologischen Veränderungen, spezifischen Verhaltensweisen - in Gang gesetzt. Gleichzeitig verändern sich mentale Prozesse, und es entsteht ein Gefühl als Repräsentation der als Emotion beschriebenen Ereignisse. Während Damasio die Entstehung von Emotionen im Gehirn anschaulich und präzise darstellt, bleibt gänzlich unklar, wie und wo die korrespondierenden Gefühle entstehen. Emotionen spielen eine Rolle bei Entscheidungsprozessen und bei der Bewertung sozialer Situationen im Alltag. Läsionen der Amygdala können zu Gefühlsarmut führen, eine Schädigung frontaler Hirnbereiche führt zu impulsivem, enthemmtem Verhalten. Die Betroffenen sind leicht ablenkbar, vernachlässigen moralische und soziale Prinzipien und neigen zu risikoreichem Verhalten. Hinzu kommt die Unfähigkeit, Handlungen zu planen und durchzuführen, wobei die intellektuellen Fähigkeiten der Betroffenen häufig unbeeinträchtigt sind. Die Erkenntnis, dass Emotionen unser Sozialverhalten bestimmen und dass dieses bei Läsionen entsprechender Kortexareale eben gestört ist, ist jedoch nicht neu. Neu hingegen ist die Frage, welche Rolle Emotionen bei der Beantwortung persönlicher Lebensfragen spielen. Hier greift Damasio auf die Antwort Spinozas zurück, der eine Art Anforderungskatalog für ethisches und tugendhaftes Verhalten aufstellt. Im Zentrum der Ideen Spinozas steht jedoch die Forderung, eine Toleranz gegenüber den eigenen negativen Emotionen zu entwickeln, indem man zum Beispiel das auslösende Erlebnis in der Vorstellung wiederholt. Hier kommt die Neurowissenschaft ins Spiel, denn um emotionale Prozesse - zum Beispiel bei der Behandlung einer Depression - beeinflussen zu können, muss der Therapeut diese Prozesse kennen. Auch wenn Damasios neuestes Buch die empirische Forschung nicht durchweg präzise zusammenfasst und eine eher eigenwillige Emotionstheorie bietet, ist es doch eine lebhafte und geistreiche Einführung in das Werk Spinozas. Es gelingt dem Autor, der Suche nach dem neuronalen Korrelat der Emotionen einen philosophischen Sinn zu verleihen. Nicht zuletzt bieten Damasio und Spinoza - der Neurologe und der Philosoph - eine Anleitung für ein zufriedeneres Leben, ermöglicht durch das Wissen um die Herkunft, Entstehung und Funktion von Emotionen."