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  • × author_ss:"Haubner, S."
  • × theme_ss:"Informationsmittel"
  • × year_i:[2010 TO 2020}
  1. Haubner, S.: "Als einfacher Benutzer ist man rechtlos" : Unter den freiwilligen Wikipedia-Mitarbeitern regt sich Unmut über die Administratoren (2011) 0.01
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    Content
    "Kann es sein, dass sich hier die reinen Fachidioten tummeln?", fragt ein Nutzer. "Warum schreibt hier niemand etwas davon, worum es wirklich geht?" Auf der zu jedem Artikel gehörenden Diskussionsseite wird mühsam um jeden einzelnen Satz gerungen. Welche Informationen sind wirklich wichtig? Gibt es dafür ausreichende Belege? Warum wurde ein bestimmter Absatz gelöscht und dafür ein anderer eingefügt? Und wer bestimmt überhaupt, was wissenswert ist und was nicht? Vollends unübersichtlich wird es, wenn abweichende Meinungen unversöhnlich aufeinanderprallen. So umfasst die Diskussion um die wissenschaftliche Belegbarkeit der Homöopathie mittlerweile 1,3 Millionen Wörter. Mit 11.400 Einzelbeiträgen, so erfährt der Nutzer auf der betreffenden Seite, handle es sich um die längste Diskussion über einen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia. Allein für das Lesen benötige man ohne Pausen etwa 143 Stunden. Kein Wunder, dass vielen potenziellen Mitarbeitern solche Grabenkämpfe auf Dauer zu anstrengend sind. Gerade einmal drei Prozent der Nutzer haben schon einmal selbst Artikel verfasst oder fremde überarbeitet. Der Anteil weiblicher Helfer hinkt dem der männlichen seit Jahren dramatisch hinterher. Dass viele Autoren bereits nach wenigen Beiträgen wieder im Heer der inaktiven Nutzer untertauchen, ist mittlerweile sogar Gegenstand einer internen Befragung.
    Nicht wenige von denen, die aus Frust nicht mehr dabei sind, machen dafür die Administratoren verantwortlich. Derzeit rund 300 "Admins" wurden von der Wikipedia-Gemeinschaft mit weiter gehenden Rechten ausgestattet, als sie der normale Nutzer hat. Um die Informationsflut einigermaßen zu kanalisieren, haben sich einige von ihnen recht rustikale Umgangsformen angewöhnt. Inhaltliche Auseinandersetzungen werden mit harten Bandagen und oft fragwürdiger Wortwahl ausgetragen. Wer die Relevanz eines von ihm verfassten Artikels nicht nachweisen kann, muss mit der Löschung des gesamten Beitrags rechnen. Wer dagegen Einspruch erhebt, wird barsch abgebügelt: Ganz Uneinsichtige müssen gar mit einer dauerhaften Sperrung rechnen: Das allgemeine Arbeitsklima und die Art und Weise, wie hier mit Leuten umgesprungen wird, ist absolut beklagenswert", sagt Dr. Klaus Graf, Historiker und Archivar an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen und seit 2004 aktiver Mitarbeiter an der Online-Enzyklopädie. Viele der Admins beherrschten die einfachsten Grundregeln im Umgang mit Menschen nicht. "Diese Leute leben bei Wikipedia ihre Allmachtsfantasien aus und glauben, sich alles herausnehmen zu können." Offenbar können sie das auch. "Als einfacher Nutzer", so Graf, "ist man vollkommen rechtlos und steht am Ende immer auf der Seite der Verlierer." Denn das Schiedsgericht, das man als letzte Instanz aufrufen kann, sei keineswegs neutral, sondern stehe fast immer geschlossen hinter den Admins, die sich wie "Oberlehrer" und "Blockwarte" gerierten.
    Date
    3. 5.1997 8:44:22