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  1. Kutschera, F. von: Sprachphilosophie (1971) 0.00
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    Content
    Die Sprache ist in unserem Jahrhundert zu einem der aktuellsten Themen der Philosophie geworden. Der Anstoß zur Beschäftigung mit der Sprache hat sich von den verschiedensten philosophischen Fragestellungen her ergeben: von der Erkenntnistheorie durch eine Wendung der Vernunftkritik in eine Sprachkritik, von der Logik aufgrund ihrer Beschäftigung mit Kunstsprachen und mit der logischen Analyse der natürlichen Sprachen, von der Anthropologie durch die Hervorhebung der Sprache als wesensbestimmender Leistung des Menschen und durch die Entdeckung von Korrelationen zwischen Sprachform und Weltbild, von der Ethik durch ihre Beschäftigung mit den sprachlichen Formen ethischer Aussagen und deren Abgrenzung gegenüber deskriptiven Sätzen. Ganz allgemein läßt sich diese philosophische Hinwendung zur Sprache auch an dem Wandel in der Formulierung philosophischer Probleme ablesen. Wo man früher z.B. nach der "Natur der Kausalität" fragte, oder nach dem "Inhalt des Begriffes der Kausalität", empfindet man es heute als adäquater, das Problem als eine Frage nach dem Wortgebrauch zu formulieren und zu fragen: "Was sagt man, wenn man sagt, daß ein Ereignis A ein Ereignis B bewirkt? "' Die philosophische Aufmerksamkeit hat sich im Verlauf dieser Entwicklung teilweise so ausschließlich auf die Sprache konzentriert, daß man Philosophie überhaupt mit Sprachkritik identifiziert hat. Das gilt insbesondere für die beiden Hauptströmungen der analytischen Philosophie, für die von Bertrand Russell ausgehende und sich über Rudolf Carnap zu Nelson Goodman und Willard van Orman Quine fortsetzende Bestrebung einer logischen Analyse der Wissenschaftssprache, speziell der philosophischen Sprache, in der man versucht, den Sinn der Terme und Sätze dieser Sprache mit den Hilfsmitteln der modernen Logik zu klären und zu präzisieren, und, mehr noch, für die von George Edward Moore ausgehende, dann durch Ludwig Wittgenstein geprägte und in der Ordinary-LanguagePhilosophie der Oxforder Schule (Gilbert Ryle, John Langshaw Austin) fortentwickelte andere Hauptrichtung der analytischen Philosophie, in der man versucht, die philosophische Sprache durch die Analyse des umgangssprachlichen Gebrauchs ihrer Terme zu klären.
    Angesichts der Vielzahl von philosophischen Bestrebungen und Richtungen, die sich unter den Titel einer Sprachphilosophie sammeln, kann es nicht Wunder nehmen, daß dieser Titel keinen präzisen und wohlbestimmten Inhalt hat. Daher wollen wir kurz umreißen, mit welchen Themen sich diese Arbeit beschäftigen soll, und welche Absichten uns dabei leiten. Wir wollen im folgenden, zunächst ganz generell gesagt, Funktion und Leistung der Sprache untersuchen. Aus der Fülle der Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen lassen, wollen wir drei Problemkreise herausgreifen, die uns von besonderer und grundsätzlicher Bedeutung zu sein scheinen: Das Problem der grammatischen Gliederung und Synthese sprachlicher Ausdrücke, das Problem ihrer Bedeutung und das Problem des Anteils der Sprache an der Erfahrung. Nach einigen Vorbemerkungen beginnen wir im 2. Kapitel mit der Erörterung des grammatischen Problems, wie die sprachliche Zusammenfügung bedeutungsvoller Ausdrücke zu neuen Sinneinheiten funktioniert. Dabei wird noch nicht untersucht, worin die Bedeutung der Elemente der grammatischen Fügungen besteht und wie sie bestimmt wird, sondern es wird nur gefragt, wie sich die Bedeutung der Ausdrucksgruppen aus der Bedeutung der einzelnen Ausdrücke bestimmt. Die Frage, worin die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke besteht, wie sie festgelegt wird und wie sprachliche Mitteilung funktioniert, wird dann im 3. Kapitel behandelt. Im 4. Kapitel endlich wird das Verhältnis von Sprache und Erfahrung diskutiert, die Frage, inwieweit sich in den Formen einer Sprache gewisse Interpretationsschemata für die Erfahrung ausdrücken, inwieweit die Formen der Sprache die Art und Weise prägen, wie die Wirklichkeit erfahren wird.