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  • × author_ss:"Michel, S."
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  1. Michel, S.: ¬Der Erfolg der Entfesselungskünstler : Gelungene Kooperation: "Vom Boten zum Bit" im Museum für Kommunikation (2003) 0.01
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    Abstract
    Nichts ist wichtiger für die Informationsgesellschaft als das Tempo der Informationsvermittlung. Was zählt, sind die neuesten Neuigkeiten, am besten in "Echtzeit" übertragen: Diesseits aller kulturkritischen Vorbehalte profitiert man mit jeder E-Mail und jedem live gesendeten Fußballspiel von dieser medialen Dynamik. Auch die immer wieder neu ausgerufenen Entdeckungen der Langsamkeit können nichts daran ändern, dass die Informationsgesellschalt nun einmal dem "Gesetz der Beschleunigung" (Paul Virilio) folgt. In der Ausstellung "Vom Boten zum Bit" im Museum für Kommunikation (in Frankfurt am Main) wird vor Augen geführt, welche vor allem nachrichtentechnischen Innovationen sich hinter dieser Beschleunigungstendenz verbergen. Auf kompakte Weise rekonstruiert die Ausstellung in mehreren Stationen die räumliche und zeitliche "Entfesselung der Kommunikation": Am Anfang steht nicht der Bote, der etwa auf dem römischen "Cursus publicus" Nachrichten überbringt, sondern die Trommel einer äthiopischen Dorfgemeinschaft. Über die optischen und elektrischen Telegrafen und Beispielen der frühen Rundfunk- und Telefontechnik gelangt die zunächst arg geraffte Zeitreise rasch zur Gegenwart, die im Zentrum der Ausstellung steht. Hier wird das Ausmaß der medialen Entfesselung von Raum und Zeit zuallererst sichtbar: Fotos zeigen, wie CNN überall in den Wohnzimmern flimmert; drei Papierstapel von dpa veranschaulichen eindrucksvoll die Verzehnfachung der täglichen Informationsmenge seit 1949; und angesichts der Entwicklung vom so genannten Intelligenzblatt bis, zur Echtzeit-Börse wird erkennbar, dass Zeit im wahrsten Sinn des Wortes Geld geworden ist. Was die Ausstellung leider etwas vermissen lässt, sind originelle und provokative Thesen. Zwar wird am Ende noch auf Virilios Beschleunigungsgesetz und Joshua Meyrowitz' These von der durch die elektronischen Medien erzeugten Ortlosigkeit hingewiesen. Auch das Problem der Uber- schreitung moralischer' Grenzen,; etwa bei der Berichterstattung zum "Geiseldrama" von Gladbeck, wird benannt. insgesamt aber kommt die Ausstellung nicht über McLuhans berühmte These vom globalen Dorf hinaus und erzählt relativ distanzlos eine eindeutige Fortschrittsgeschichte. Da dieser Fortschritt aber zugleich faszinierend ist, ist die Ausstellung alles andere als langweilig. Und auch wenn Provokationen fehlen mögen, überzeugt doch die professionelle und informative Präsentation der Materialfülle. Das ist deshalb bemerkenswert, weil die Schau im Rahmen einer neuen Kooperation zwischen der Uni, versität Mainz und dem Museum für Kommunikation von' Mainzer Publizistik-Stu-denten konzipiert und organisiert worden. ist. Wenn das Ziel der Studenten nicht zuletzt auch die Sammlung von Berufspraxis war, ist diese Ausstellung mehr als gelungen, und man wünscht sich weitere Kooperationen dieser Art.
    Date
    12. 2.1996 22:34:46