Weigert, M.: Erkunden statt suchen : HORIZOBU (2011)
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- Content
- "In Deutschland werden über 90 Prozent aller Suchen über Google abgewickelt. In der Schweiz sieht es ähnlich aus. Und während in den USA mit der Microsoft-Suchmaschine Bing immerhin ein ernstzunehmender Konkurrent existiert, liegt Googles Marktanteil auch dort bei immerhin knapp 65 Prozent. Und trotz oder gerade wegen dieser eindeutigen Dominanz eines Unternehmens gibt es immer mal wieder Versuche, alternative Suchwerkzeuge zu etablieren. Manchmal - wie im Falle von Cuil - geht dies ordentlich daneben. Und ab und an lässt sich so zumindest ein kleiner Achtungserfolg erzielen, wie Blekko es bewiesen hat. horizobu heißt ein neuer Protagonist im Bereich der alternativen Suchmaschinen, der heute im Beta-Stadium sein Onlinedebüt feiert. Das Startup aus Zürich versucht bereits in der Eigendefinition, Vergleiche mit Google zu vermeiden, in dem es sich explizit nicht als Suchmaschine sondern als "Exploration Engine" bezeichnet. Im Vordergrund steht bei horizobu demnach nicht das Finden von Gesuchtem, sondern das Erkunden von Websites und Kontext zu einem bestimmten Thema.
Wer bei horizobu, das in einer englischsprachigen und einer deutschsprachigen Version (für die Schweiz) angeboten wird, nach einem bestimmten Begriff sucht, dem präsentiert der Dienst lediglich sechs möglichst relevante Ergebnisse in voneinander separierten Boxen. Einzelne dieser Boxen lassen sich löschen, wodurch ein weiteres Suchergebnis ans Tageslicht befördert wird. Mit einem Klick auf "More" wechselt man alle sechs Resultate aus. Gefällige Resultate lassen sich per Drag-And-Drop in der rechten Spalte ablegen und für später aufbewahren. Um seinem Entdeckeranspruch gerecht zu werden, listet horizobu oberhalb der Suchergebnisse zehn mit dem jeweiligen Suchwort verwandte Begriffe, die beliebig kombinierbar zur Verfeinerung und Erweiterung der bisherigen Suche verwendet werden können. Inspiriert durch die Vorschläge haben User auch die Möglichkeit, weitere Begriffe zur Eingrenzung hinzufügen. "Die Intelligenz aus Social Software führt teilweise zu überraschenden Fundstücken, die bislang mit herkömmlichen Suchmaschinen kaum erschlossen wurden", so Werner Hartmann, Titularprofessor der ETH Zürich und einer der zwei Gründer von horizobu. Nachdem Nutzer mit den Resultaten ihrer Recherche zufrieden sind und diese womöglich mit der Bookmarking-Funktion gespeichert haben, kann die so entstandene Linksammlung direkt über einen eindeutigen Link weiterversendet werden (das sieht z.B. so aus). Diese Funktion ist zwar nicht revolutionär, aber simpel, intuitiv und erfordert wenige Klicks.
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