Küster, M.W.: Geordnetes Weltbild : die Tradition des alphabetischen Sortierens von der Keilschrift bis zur EDV ; eine Kulturgeschichte (2006)
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- Footnote
- Rez. in: ZfBB 55(2008) H.2, S.105- (J. Sieglerschmidt): "Diese Studie, 2004 als Dissertation von der Universität Tübingen angenommen, ist »über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden« (S. XI I I), wie angesichts des quantitativen wie qualitativen Umfangs sowie der Neuartigkeit der Herangehensweise nicht sehr verwundert. Sie folgt dem ehrgeizigen Plan, auf grammatologischer Grundlage sich der Entwicklung des Alphabets seit den ersten Schriftzeugnissen sowie der Geschichte des alphabetischen Sortierens anzunehmen und damit einen Beitrag zur noch aufzubauenden wissenschaftlichen Disziplin Grammatologie zu liefern. Dabei werden - wie das kleingedruckte, fast dreißigseitige Literaturverzeichnis ausweist - zahlreiche Fachgebiete einbezogen: neben der Linguistik und Semiotik vor allem die Philosophie und die Geschichte (sowie deren Schnittmengen), um nur die wichtigsten zu nennen. Das Ergebnis ist ein fulminantes, spannendes, ungemein gelehrtes Buch,das gleichwohl in den meisten Passagen lesbar bleibt. Es ist für alle, die sich mit der Organisation und Klassifikation unseres Wissens beschäftigen, eine Pflichtlektüre. In den ersten drei Kapiteln geht es um die Grundlegung der Grammatologie, die gewählte Terminologie (Linguistik und Semiotik) sowie die eigene Positionierung innerhalb des weiten Feldes der Grammatologie (S. 1-74). Es folgt der beschreibende Hauptteil der Geschichte des Schreibens und Sortierens seit sumerischer Zeit mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Frühzeit bis zur Spätantike (S. 75-327) und auf dem 17. und 18. Jahrhundert (5. 387-590). Es ist hier nicht möglich, die Ergebnisse im Einzelnen zu würdigen, zumal die Spannweite des ausgebreiteten Wissens eine detaillierte kritische Bearbeitung nicht erlaubt. Vielmehr soll versucht werden, einige wesentliche Punkte herauszugreifen und durch sie auf die weitere Lektüre neugierig zu machen. ..."