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  1. Gut zu Wissen : Links zur Wissensgesellschaft. Konzipiert und bearb. von Andreas Poltermann (2002) 0.01
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    Abstract
    Wissensproduktion und die Anwendung von Wissen werden immer mehr zum Motor gesellschaftlicher Entwicklung. Damit geraten Bildung, Wissenschaft und Forschung ins Zentrum einer Politik der Zukunft. Doch noch mangelt es an Perspektiven und Konzeptionen für eine »Wissensgesellschaft«, die umfassende Partizipation, soziale Gerechtigkeit, Modernisierung, Kreativität und Verantwortlichkeit verbindet. Am Anfang könnte die Formulierung eines Wertekanons stehen, der sich von den bloßen Flexibilisierungs- und Vermarktungsforderungen des Neoliberalismus ebenso deutlich unterscheidet wie von den Formierungsversuchen des Konservatismus.
    Content
    Enthält u.a. die Beiträge: GORZ, A.: Welches Wissen? Welche Gesellschaft? PSYCHOPEDIS, K.: Antinomien der Wissensgesellschaft; FRASER, N.: Soziale Gerechtigkeit in der Wissensgesellschaft: Umverteilung, Anerkennung und Teilhabe.; PRIDDAT, B.P.: Zivilisierungsfortschritte: Demokratisierung der Wissensgesellschaft und professioneller Staat. Erste Skizzen zur Konzeption eines "virtuellen Staates"; BARBER, B.R.: Die ambivalenten Auswirkungen digitaler Technologie auf die Demokratie in einer sich globalisierenden Welt; NULLMEIER, F.: Demokratischer Wohlfahrtsstaat und das neue Marktwissen; BONß, W.: Riskantes Wissen?: Zur Rolle der Wissenschaft in der Risikogesellschaft; EBERLEIN, U. Neue Individualitätskonzepte zwischen Integration und Eigensinn - sozialwissenschaftliche und sozialphilosophische Überlegungen; OPIELKA, M.: Sozialpolitik für eine Wissensgesellschaft: Weitere Begründungen für soziale Bürgerrechte; KUHLEN, R.: Universal Access - Wem gehört Wissen?; BEGER, G.: Wissen als Ware oder öffentliches Gut: Balance der Interessen; OTT, K.: Nachhaltigkeit des Wissens: was könnte das sein?; WEILER, H.N.: Wissen und Macht in einer Welt der Konflikte: Zur Politik der Wissensproduktion; GOHLKE, G.: "Fortschritt ist Ansichtssache": Über die Wiederannäherung von Kunst und Wissenschaft; SCHULZ, J.: Das offene Labor - Künstlerische Forschung: Anfänge, Projekte, Kreisschlüsse; HAAN, G.de, A. POLTERMANN: Bildung in der Wissensgesellschaft
    Footnote
    Rez. in: Frankfurter Rundschau. Nr.100 vom 30.4./1.5.2003, S.WB5 (ruf):"'Wissensgesellschaft'" - ein Gegenbegriff zum technizistischen Begriff der Informationsgesellschaft? Die Heinrich-Böll-Stiftung jedenfalls macht sich im Vorfeld des UN-Gipfels zur Informationsgesellschaft im Dezember für das Konzept einer Wissensgesellschaft stark. Erste Umrisse einer solchen Gesellschaft sind skizziert in einem von der Stiftung herausgegebenen Buch. Interessanterweise schreiben in dem Band nicht nur Wissenschaftler, sondern auch ein Kunstkritiker und eine freischaffende Künstlerin. Eine gemeinsame Begriffsdefinition existiert jedoch nicht. "Was meinen wir eigentlich, wenn wir vom "Wissen" in der "Wissensgesellschaft" sprechen?" fragt sich auch Autor Andre Gorz. "Schon bei Marx herrschte große Unklarheit. Er verwendet beliebig Ausdrücke wie Wissen", Intellekt", "Knowledge", die allgemeinen Mächte des menschlichen Kopfes", der allgemeine Stand der Wissenschaft". "Wissen" bezeichnet bei ihm oft die menschliche Fähigkeit, die Natur zu beherrschen und als Produktivkraft einzuspannen. Das allerdings verbinden die Herausgeber und Autoren des Bandes mit dem Begriff gewisslich nicht. Der Erziehungswissenschaftler Gerhard de Haan und Andreas Poltermann von der Heinrich-Böll-Stiftung beispielsweise kritisieren die Ökonomisierung und damit einhergehende Monopolisierung von Wissen. Sie drängen darauf, Wissen als kulturelles Kapital allgemein zugänglich zu machen. Dies setze die "ökonomische, mentale und von den Zeitbudgets abgesicherte Fähigkeit des Individuums voraus, einen Zugang zu Wissen zu finden". Wissensgesellschaft als Utopie also? Wer über das Zeitbudget und die Ausbildung verfügt, 349 Seiten mit komplexen theoretischen Texten zu lesen, wird in dem Buch lohnenswerte Denkanstöße finden. Alle anderen müssen vielleicht noch ein wenig warten - bis entweder der allgemeine Zugang zu Wissen gesellschaftlich realisiert ist oder aber die Heinrich-Böll-Stiftung ihr Konzept der Wissensgesellschaft in allgemein zugänglicher Form präsentiert."
  2. ¬Die Zukunft des Wissens : Vorträge und Kolloquien: XVIII. Deutscher Kongress für Philosophie, Konstanz, 4. - 8. Oktober 1999 (2000) 0.01
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    Abstract
    Kaum ein Vorurteil über die Philosophie hält sich hartnäckiger als die Annahme, Philosophen säßen im Elfenbeinturm und spielten dort selbsterfundene Glasperlenspiele. Dabei ist es seit Hegel ein zentrales Anliegen der Philosophie, ihre jeweilige Gegenwart gedanklich zu durchdringen und begrifflich zu erfassen. Diese Hinwendung zu Gegenwartsfragen ist auch in einer Vielzahl von Vorträgen dieses Kongresses zu registrieren, der vom 4. bis 8. Oktober 1999 in Konstanz stattfand - um den Preis, dass Beiträge zur Philosophiegeschichte und zur Logik keine Aufnahme in diesen Tagungsband gefunden haben. Kaum einem Vortrag wird man vorwerfen können, er sei in einer unverständlichen Fachsprache abgefasst. Einige Vorträge verdienen besondere Erwähnung. Peter Janich (Marburg) zeigt, dass die gegenwärtig einflussreichen Theorien der Informationsübermittlung, die zumeist auf Sender-Empfänger-Modellen beruhen, das Wesen dialogischer Kommunikation verfehlen und, entgegen ihrem Anschein, kausalistisch und monologisch sind. Diese Einsicht bewahrt einen vor der verbreiteten Verwechslung von erfolgreicher Informationsübermittlung mit gelingender Kommunikation - angesichts der voranschreitenden Technisierung von Kommunikation eine Korrektur von lebenspraktischer Bedeutung.
    Bemerkenswert an den Beiträgen des Kolloquiums "Von der Arbeits- zur Wissensgesellschaft" ist, dass sowohl Klaus Komwachs (Cottbus) als auch Friedrich Kambartel (Frankfurt am Main) für eine Rückkehr in die von Karl Marx ausgehende Traditionslinie der politischen Ökonomie plädieren. Kambartel demonstriert exemplarisch das normativ-kritisehe Potenzial begrifflicher Analyse. Er wendet sich energisch gegen den Slogan, "der Gesellschaft gehe die Arbeit aus"; vielmehr entwickelt er einen Begriff der Arbeit, mit dem sich schließen lässt, dass eine Gesellschaft, in der es zugleich ein Heer von Arbeitslosen und einen latenten, arbeitswirksamen Bedarf gibt, "ökonomisch ... falsch eingestellt ist". Daraus ergibt sich ein konkreter, neokeynesianischer Handlungsvorschlag, der auf die Erzeugung eines jür öffentliche Institutionen verfügbaren arbeitswirksam einsetzbaren ... Geldvolumens" hinausläuft. Da ein solcher Vorschlag in klarem Widerspruch zur gegenwärtig dominanten neoklassischen Ökonomik steht, eröffnet Kambartel damit zugleich eine ernsthafte philosophische Debatte über die Grenzen dieser Theorie. Die Beiträge des Kolloquiums "Wirtschaftsethik" befassen sich mit ähnlich aktuellen Fragen. Peter Koslowski (Hannover) zeigt die Genese des Shareholder-Value-Prinzips auf: Von reinen Finanzunternehmen, in denen es seine Berechtigung habe, sei es auf Industrieunternehmen übertragen und ausgeweitet worden, gerate dort mit den übrigen Zielen solcher Unternehmen in Konflikt und lenke zudem die Interessen des Managements in falsche Richtungen, etwa auf spekulative Untemehmungen oder strategische Übernahmen. Dagegen setzt Koslowski eine aristotelische Auffassung vom Wesenszweck einer Firma, nämlich die "Produktion optimaler Güter". Nach der Auffassung von Lee Tavis vom Notre Dame College of Ohio dient ein vereinseitigtes Shareholder-Value-Prinzip Ökonomen, die in einfachen Mittel-Zweck-Beziehungen denken, als bequeme Handhabe, alle sonstigen Belange diesem Ziel unterzuordnen, und ist insofern eine moralisch fragwürdige Reduktion sozialer Komplexität.
    Was Eltern zu einer derartigen Selektion motivieren könnte, muss für ihn nicht begründet werden. Präferenzen oder "Minderschätzungen" seien nicht schon deshalb moralisch unstatthaft, weil sie "konformistisch, unaufgeklärt oder illusionär" seien. Einwände der Art, nur weil ein Merkmal eines Embryos den EItern nicht gefalle, dürfe man ihn nicht töten, würde Birnbacher als Utilitarist zurückweisen, da er Menschen ein starkes Lebensrecht erst nach der Geburt zuerkennt. Die Erfüllung vorhandener Präferenzen ungeachtet ihrer moralischen Qualität sei wichtiger als der Respekt vor potenziellen Personen. Die Tötung von Nicht-Geborenen sei statthaft, da ein ungeborenes Kind noch "ohne Bewusstsein von Leben und Tod [ist] und deshalb den ihm im Zuge der Selektion auferlegten Tod nicht fürchten kann". Diese - von vielen für skandalös erachtete - Position gründet darin, dass der Utilitarismus nur indirekte Argumente gegen das Töten anerkennen kann. Gegen die technisch immer näher rückende Selektionspraxis lässt Birnbacher allein das Kränkungs-Argument gelten, das besagt, dass sich lebende Träger eines Merkmals, das selegiert wird, gekränkt fühlen könnten. Die utilitaristische Ethik erkennt eben keine absoluten normativen Grenzen an, wenn deren Verletzung einen Zugewinn an Präferenzerfüllung oder Interessenbefriedigung ("Glück") verspricht. Als philosophisch weiterführend könnte sich Wolfgang Spohns (Konstanz) beeindruckender Vorstoß ins "All der Gründe" erweisen. Spohns Ansatz scheint es zu erlauben, philosophische Grundprobleme (Schein und Sein, Apriorität, Kohärenz, Wahrheit, Essenzen) auf argumentationstheoretischer Basis zu reformulieren. Spohn weckt große Neugierde auf den von ihm angekündigten "bedächtigen und umsichtigen Nachvollzug" seiner "tour de force". Die Bedeutung des Argumentierens könnte ungeachtet aller Bekenntnisse zum "Diskurs" in Zukunft schwinden. Wolfram Hogrebe (Bonn) sieht gegenwärtig eine zunehmende Überlagerung von Sprache durch immer trivialere Bilderwelten. "Dieses Jahrhundert begann mit Bewusstsein, verausgabte sich an die Sprache und endet im Bild." Diese Visualisierungen seien Teil einer "kollektiven Infantilisierung", für die sich im Alltag und in den Medien reichlich Belege finden. Hogrebe setzt auf die Widerstandspotenziale autonomer Kunst. Auch der Philosophie kommt die Aufgabe zu, der Unterordnung diskursiver Rationalität unter beliebig herstellbare Bilderwelten zu widerstehen. Wie viele Verbündete sie hierbei noch findet, bleibt abzuwarten
    Date
    22. 6.2005 15:30:21
  3. Wissensprozesse in der Netzwerkgesellschaft (2005) 0.01
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    Abstract
    Der Begriff des Wissens geht davon aus, dass Tatbestände als 'wahr' und 'gerechtfertigt' angesehen werden. Die Gründe für solche Überzeugungen liegen in der Gewissheit der eigenen Wahrnehmung sowie in der Kommunikation dieser Wahrnehmungen. Beide Bedingungen befinden sich gegenwärtig im Umbruch: Unsere sinnliche Wahrnehmung wird durch Medien und Sensorsysteme gestützt, und die Verständigung über solcherart erzeugte Wahrnehmungen wird in wachsendem Maße telematisch kommuniziert. Die tendenziell globale Ausweitung der kollaborativen Erzeugung des Wissens durch computergestützte Netzwerke irritiert nicht nur die Vertrauensverhältnisse, die den Wissensprozessen zugrunde liegen, sondern auch die Struktur und Funktionen des Wissens selbst.
    Date
    24. 6.2018 11:29:52
  4. Ott, S.: Information: Zur Genese und Anwendung eines Begriffs (2004) 0.01
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    Abstract
    Obwohl der Informationsbegriff in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend als Schl?sselbegriff zur Erklärung gesellschaftlicher Entwicklungen herangezogen wird, ist das breite Spektrum wissenschaftlicher Informationsbegriffe bisher kaum fachübergreifend analysiert worden. In der vorliegenden Arbeit wird daher der Wandel des Informationsbegriffs in den acht Disziplinen Physik, Biologie, Kybernetik, Informatik, Ökonomie, Soziologie, Psychologie und Philosophie nachvollzogen und auf verallgemeinerbare Tendenzen hin untersucht. Ausgelöst durch die mathematische Informationstheorie von Claude Shannon erhält der Informationsbegriff in den Natur- und Geisteswissenschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine zentrale Bedeutung. Dabei entwickeln sich in den einzelnen Wissenschaften verschiedene, zum Teil unvereinbare Vorstellungen von Information. Neben dem kulturalistischen, am menschlichen Handlungsbezug orientierten Informationsbegriff und dem naturalistischen Verständnis, das Information als in der Natur gegebenes Phänomen betrachtet, gewinnt dabei das maschinengeprägte Informationsverständnis der Kybernetik und Informatik an Bedeutung. Mit Hilfe der hermeneutischen Textbetrachtung arbeitet der Autor die Entwicklung der unterschiedlichen Informationsverständnisse heraus und bezieht sie auf den gegenwärtigen Informationsbegriff der Gesellschaft. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass das technisch-statistische Verständnis von Information (nach Shannon) zwar in den meisten Disziplinen weitgehend abgelehnt wurde, aber über die Informatik und die Molekularbiologie eine dominierende Stellung in der Informationsgesellschaft der Gegenwart eingenommen hat.
  5. Konstruktion und Kommunikation von Wissen mit Wikis : Theorie und Praxis (2008) 0.01
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    Abstract
    Spätestens seit dem Erfolg der Online-Enzyklopädie Wikipedia haben sich Wikis als moderne und effektive Möglichkeit etabliert, Wissen und Informationen zu konstruieren, zu organisieren und zu teilen. Wikis werden eingesetzt in Schule und Hochschule, in Betrieben, Vereinen und anderen Organisationen, zum Erstellen von Webseiten oder als persönlicher Ideenmanager. Das Buch Konstruktion und Kommunikation von Wissen mit Wikis nähert sich dem Thema aus theoretischer und konzeptioneller Sicht und leitet konkrete Implikationen für die Praxis ab. In einem ersten Teil werden das Wiki-Prinzip unter funktionalen, psychosozialen und technischen Gesichtspunkten vorgestellt, mögliche Schwierigkeiten und Lösungen aufgezeigt und unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten beschrieben. Das Buch gibt einen Überblick über psychologische und systemische Theorien, die die Konstruktion und Kommunikation von Wissen mit Wikis beschreiben und erklären können. Eingegangen wird auf motivationale und soziale Prozesse, die für die Beteilung an Wikis relevant sind. In einem zweiten Teil des Buches werden Projekte aus der Praxis vorgestellt. Das Buch wendet sich an Praktiker, die sich über theoretische und konzeptuelle Grundlagen der Konstruktion und Kommunikation von Wissen mit Wikis informieren möchten. Es gibt konkrete Hinweise und Tipps für den effektiven Einsatz von Wikis in unterschiedlichen Kontexten. Der Inhalt wird mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis und Abbildungen aufgelockert und verzichtet auf die Beschreibung technischer Details.
    Isbn
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  6. Kuhlen, R.: Informationsethik : Umgang mit Wissen und Information in elektronischen Räumen (2004) 0.01
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    Footnote
    Rez. in: Information - Wissenschaft und Praxis 56(2005) H.2, S.121 (K. Weber): "Rainer Kuhlen ist Professor für Informationswissenschaft an der Universität Konstanz und Lehrbeauftragter am Institut für Bibliothekswissenschaft der HumboldtUniversität zu Berlin. Seine "Informationsethik" ist als Lehrbuch konzipiert; dies ist schon allein daran ersichtlich, dass jedes Kapitel mit "Kontrollfragen" schließt, die Studierenden ermöglichen sollen, zu prüfen, ob der bisher thematisierte Stoff erfasst wurde. Der Text selbst ist in verschiedenen Schriftgrößen gesetzt. Es finden sich kleiner gesetzte Passagen, die der Autor als besonders wichtig und als Kondensat der bis dahin gebotenen Ausführungen anzusehen scheint. Dies mag für ein Selbststudium hilfreich sein, sofern man beim Autor studiert. Ob dies aber für alle Studierenden der Informationswissenschaft oder angrenzender Fächer gilt, kann man bezweifeln. Das Feld der Informationsethik ist stark in Bewegung, das Feld ist recht heterogen. Es ist zwar legitim und wünschenswert, den Versuch der Kanonisierung in der Lehre zu unternehmen, doch scheint dies noch verfrüht. Kuhlen selbst verweist mehrfach darauf, dass die Debatte der Informationsethik im Fluss ist; daher kann der Ausweis vermeintlich wichtiger und weniger wichtiger Aussagen gerade dann fehlleiten, wenn gleichzeitig der Anspruch der Allgemeingültigkeit und Vollständigkeit erhoben wird - und dieser Anspruch steckt überall in Kuhlens Buch. Die Stärke des Buchs liegt darin, dass es eine Fülle von Informationen zur Informationsethik und der darin behandelten Fragen bietet - es werden die großen Probleme angesprochen. Hier an Details zu mäkeln würde dem Anspruch des Buchs nicht gerecht werden; nimmt man die Konzeption als Lehrbuch ernst, so muss das Hauptziel sein, den Studierenden einen breiten Einblick in die jeweiligen Problemlagen zu verschaffen. Dies leistet das Buch ohne Zweifel.
    Jedoch zeigt es gleichzeitig eine erhebliche Schwäche, die auch für die Konzeption als Lehrbuch sehr problematisch ist. In den ersten beiden Kapiteln versucht der Autor, sehr gerafft existierende ethische Ansätze aufzuzeigen und ihren Zusammenhang zur Informationsethik zu skizzieren bzw. Menschenrechtskonzeptionen für die Ziele der Informationsethik nutzbar zu machen. Liest man jedoch weiter, so tauchen die angeführten ethischen Positionen nur noch vereinzelt, unsystematisch und kaum reflektiert auf. Im Wesentlichen erschöpfen sich die Kapitel 3 bis 8 darin, Sachverhalte aufzuzeigen, Konfliktlinien nachzuzeichnen und Argumentationen verschiedenster Interessengruppierungen darzustellen - reine Deskription also. Gleichzeitig werden in den hervorgehobenen Passagen gleichsam apodiktisch und ohne Begründung ethische Postulate formuliert: So und so ist es eben, so und so soll es sein. Dies fällt weit hinter den aktuellen Stand der Diskussion allein im deutschsprachigen Bereich zurück, wie sich an vielen Beispielen deutlich machen lässt: 1) Zwar geht Kuhlen in Kap. 5 auf Beate Rösslers Texte zur Privatheit ein, aber deutet nicht einmal an, wie umfassend sie und viele andere Autoren mit Rückgriff auf Argumente der politischen Philosophie den Anspruch auf Privatheit normativ begründet. z) Obwohl Helmut Spinner mit"Die Wissensordnung" 1994 und "Die Architektur der Informationsgesellschaft" 1998 ausführlich eine (normative) Antwort gegeben hat, wie mit Informationen in einer rechtsstaatlichen Demokratie umgegangen werden sollte, um Rechte und Freiheiten der Bürger zu erhalten und Konflikte zu lösen, geht Kuhlen darauf nicht ein. Dabei ist das Zonen-Konzept Spinners zumindest ein Ausgangspunkt für normative Überlegungen. 3) Auch wenn es problematisch ist, in einer Rezension für sich selbst Partei zu ergreifen, sei der Hinweis erlaubt, dass der Rezensent seit geraumer Zeit versucht, die Konzepte der verschiedenen liberalen Strömungen der politischen Philosophie für die Grundlegung einer Informationsethik - bspw. in Bezug auf die Wahrung von Bürgerrechten und den Digital Divide -fruchtbar zu machen. 4) Allenfalls kursorisch werden die mehr als wichtigen Beiträge von Rafael Capurro, Thomas Hausmanninger und vielen weiteren Autoren in den ICIE-Bänden und anderen Publikationen genannt. Zuletzt: Im internationalen Kontext ist die Forschung viel weiter, als dies Kuhlen darlegt. So ist die Debatte um den Digital Divide weit über das Problem der mangelnden technischen Infrastruktur hinausgegangen - ein Blick bspw. in Mark Warschauers Texte wäre sehr erhellend. Weiterhin, die Liste ist beileibe unvollständig, fehlt die gesamte Auseinandersetzung um die Postmoderne, die wichtigen Beiträge aus den USA werden nur angeschnitten, Luciano Floridi oder Manuel Castells werden bloß kurz zitiert - als Laie könnte man den (mehr als falschen) Eindruck gewinnen, dass Rainer Kuhlen die Informationsethik erfunden hätte. Problematisch ist dabei nicht die gekränkte Eitelkeit der übergangenen Autoren (obwohl intellektuelle Redlichkeit sowie informationswissenschaftliche Ansprüche fordern, auf andere Ansätze hinzuweisen); vielmehr erweckt Kuhlen den Eindruck, dass es gar nicht notwendig sei, normative Aussagen zu begründen oder deutlich zu machen, dass elaborierte Begründungen existieren und bedeutsam für die Ausarbeitung einer Informationsethik sind. Studierende, die Kuhlens Buch nutzen, müssen fast zwangsläufig den Eindruck bekommen, dass es in ethischen Diskursen nur darauf ankommt, wer etwas behauptet, statt darauf, wie das Gesagte begründet wird. Fazit: Rainer Kuhlens "Informationsethik" liefert eine Fülle von Informationen. Aber weder als Lehrbuch noch als Beitrag zur systematischen Debatte der Informationsethik kann es wirklich überzeugen, dazu ist es zu sehr von Auslassungen geprägt."
  7. Günther, G.: ¬Das Bewußtsein der Maschinen : Sammlung ; eine Metaphysik der Kybernetik (2002) 0.01
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    Abstract
    Das Buch 'Das Bewusstsein der Maschinen' des deutsch-amerikanischen Philosophen und Logikers Gotthard Günther (1900-1984) erschien bereits 1957 und in einer erweiterten 2. Auflage im Jahr 1963. Was damals sensationell wirkte, ist heute Bestandteil unseres philosophischen Bewusstseins geworden: die Hereinnahme der Kybernetik nicht nur in unsere praktisch-technische Welt, sondern auch in die philosophische Spekulation wie in unsere soziologische Reflexion. Immer aber noch ist die Lektüre der Güntherschen Theoreme und Einsichten für Wissenschaftler wie auch für den Laien aufregend, die Revolutionierung unseres gesamten Denkens offenbar. Daß die maschinelle Intelligenz den Leistungen des menschlichen Bewusstseins überlegen sein kann - wer bestreitet das heute noch? Daß aber mit dem Maschinenbewusstsein die alten Denkgewohnheiten des Menschen aus den Angeln gehoben und alle klassischen Schemata wie auch die dialektische Spekulation auf einen mehr oder minder aufwendigen Schutthaufen geworfen sind - dagegen werden die philosophischen Lehrstühle sich noch lange wehren. - Auch diese erweiterte Auflage des Güntherschen Buches ist kein Abschluß und kein System, sondern Frage und Anregung zur Metaphysik unseres Jahrhunderts. Die jetzt nach etwa 40 Jahren erneut aufgelegte und nochmals erweiterte Ausgabe ist - betrachtet man den heutigen Stand der Diskussionen um die Themen 'Künstliche Intelligenz', 'Maschinelles Lernen' oder 'Maschinenbewusstsein' - nicht nur aus philosophischer sondern vor allem aus wissenschaftslogischer Sicht seiner Zeit immer noch weit voraus. Dies begründet sich insbesondere darin, dass Gotthard Günther nicht nur einen Entwurf geliefert, sondern im Verlauf seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten am Biological Computer Laboratory (BCL) in Illinois (Urbana) auch die Grundlagen zu einer nichtaristotelischen Logik gelegt hat, die sich am besten unter dem Begriff 'Theorie polykontexturaler Systeme' subsumieren lassen.
    Das Buch stellt jedoch keine grundlegende (theoretische) Einführung in die Theorie der polykontexturalen Systeme dar und erfordert daher auch keine tieferen Kenntnisse über formale Logik, sondern ist - wie viele der Arbeiten Günthers - eine Sammlung mehrerer philosophischer Aufsätze zu den Themen 'Robotik', 'Künstliche Intelligenz' und 'Maschinenbewusstsein'. Allerdings diskutiert Günther diese Themen vor dem Hintergrund einer erweiterten Logik, die er zunächst als mehrwertige und später als mehrstellige und im Verlauf der weiteren Entwicklung seiner Theorie als polykontexturale Logik bezeichnet. Für die Lektüre genügen also elementare Kenntnisse einfacher logischer Verknüpfungen und/oder arithmetischer Relationen. Dieses Buch eignet sich daher vortrefflich als 'Einstiegslektüre' in die philosophischen Arbeiten Gotthard Günthers und ist auch für den fachlich interessierten Laien eine anregende und vor allen Dingen eine verständlich und logisch klar geschriebene Darstellung grundlegender philosophischer Fragen zu den Themen 'Bewusstsein' oder 'Selbstbewusstsein' und deren möglicher oder eben nicht möglicher technischer Realisierung.
    In dem Buch werden Themen wie z. B. der Gegensatz der kulturellen Vorstellung des faustischen Homunkulus auf der einen Seite und der des Robots auf der anderen Seite in geradezu spannender Art und Weise behandelt. In dem Beitrag 'Erkennen und Wollen' werden der scheinbare Gegensatz der Prozesse des Erkennens ('am Anfang war das Wort') und des Wollens ('am Anfang war die Tat') und die kulturellen Hintergründe dieser heute immer noch vorherrschenden dichotomen, d. h., zweigeteilten 'Entweder-Oder'-Vorstellung in der abendländischen Kultur diskutiert. Gerade dieser Beitrag, der in der vorliegenden Auflage neu hinzugekommen ist, bietet natürlich auch Anregungen für die Entwicklung intelligenter technischer Systeme - es handelt sich also um einen Aufsatz, der durchaus auch in einer Fachzeitschrift für künstliche Intelligenz hätte stehen können und der nicht nur für den Fachmann sondern auch für den interessierten und gebildeten Laien verständlich ist. Da Gotthard Günther neben Philosophie und Logik auch Indologie, klassisches Chinesisch, Sanskrit und vergleichende Religionswissenschaften studiert hat, kann sich der Leser über kleinere, kompetent geführte geistige Ausflüge in andere Kulturen erfreuen und sich zu weiteren Studien anregen lassen. Das ist im Zeitalter der Globalisierung sicherlich ein zusätzlicher Gewinn. Eine kurze Biographie Gotthard Günthers sowie eine kleine Einführung in seine Arbeiten sollen dem Leser nicht nur den Zugang zu diesem Autor und seinem Werk erleichtern, sondern ihm auch die Möglichkeit einer Zuordnung seiner Arbeiten - und das betrifft vor allem auch die Theorie der Polykontexturalität - vor dem Hintergrund der heutigen Gehirn- und künstlichen Intelligenz-Forschung geben. (Joachim Paul)
  8. Köppen, O.M.H.: ¬Das Grundrecht der Informationsfreiheit unter besonderer Berücksichtigung der neuen Medien (2004) 0.01
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    Footnote
    Rez. in: ZfBB 52(2005) H.5, S.288-289 (E.W. Steinhauer): "Im bibliothekarischen Selbstverständnis nimmt das Grundrecht der Informationsfreiheit einen wichtigen Platz ein. Wollen die Unterhaltsträger den freien Zugang zu den in der Bibliothek verfügbaren Informationen durch Gebühren und sonstige Beschränkungen reglementieren, dominiert das Grundrecht der Informationsfreiheit die bibliothekspolitische Diskussion. Das ist Grund genug, sich als Bibliothekar einmal vertieft mit der verfassungsrechtlichen Literatur zur Informationsfreiheit zu beschäftigen. Man kann viele Kommentare und Handbücher durcharbeiten. Oder man greift zu der Würzburger Dissertation von Oliver Köppen, in der alle wesentlichen Aspekte des Grundrechts der Informationsfreiheit vorgestellt werden. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die »Neuen Medien«, vor allem das Internet. Einleitend informiert Köppen über das derzeitige Medienspektrum und steckt den inhaltlichen Rahmen seiner Arbeit ab. Köppen hat vor allem die Massenmedien im Blick. Bücher als Informationsquellen sucht man vergeblich, wenngleich das Wort »Bibliothek« auf S.236 immerhin Erwähnung findet. Zwar ist es richtig, dass in historischer Perspektive das Grundrecht der Informationsfreiheit ein »Massenmedienfreiheitsrecht« ist, gleichwohl sollte man das Buch als wichtigen nachhaltigen Informationsträger nicht außer Acht lassen: Auch Bücher sind Informationsquellen im Sinne der Verfassung. Nach der Einleitung werden Geschichte und Kontext der grundrechtlichen Informationsfreiheit besprochen. Anschließend grenzt Köppen das Grundrecht der Informationsfreiheit gegenüber anderen Grundrechten ab. Leider fehlt die Wissen-schaftsfreiheit. in den folgenden Kapiteln stellt Köppen das Grundrecht der Informationsfreiheit umfassend dar. Er folgt dabei dem allen Juristen wohlbekannten Aufbau der Grundrechtsprüfung, behandelt also den Schutzbereich, die Eingriffe in den Schutzbereich, die Schranken des Grundrechts und die »SchrankenSchranken«, also die Begrenzungen der durch die Grundrechtsschranken eröffneten Eingriffsmöglichkeiten. An dieser Stelle tut der Nicht-Jurist gut daran, sich die Terminologie und den Aufbau einer Grundrechtsprüfung in einem einschlägigen Lehrbuch kurz erläutern zu lassen. Köppens Arbeit schließt mit Ausführungen zu den so genannten objektiv-rechtlichen Komponenten der Informationsfreiheit. Dazu gehört vor allem die spannende Frage nach der Pflicht des Staates, den Zugang zu Informationsquellen herzustellen bzw. zu gewährleisten.
    Für Bibliothekare verdienen drei Aspekte der vorliegenden Arbeit besondere Aufmerksamkeit, nämlich die Frage, ob Informationsfreiheit auch Informationsgebührenfreiheit bedeutet, dann das Problem des Jugendmedienschutzes und schließlich der Umfang von Leistungs- und Bereitstellungspflichten des Staates im Bereich der Informationsfreiheit. Die Frage nach Benutzungsgebühren im Bibliotheksbereich ist heikel. Sind doch Bibliotheken Kultureinrichtungen mit großer Reichweite, die als öffentliche Bibliotheken insbesondere Kinder und Jugendliche ansprechen wollen und als wissenschaftliche Einrichtungen der politisch gewünschten beruflichen Weiterbildung und der grundrechtlich geschützten Ausübung der Wissenschaftsfreiheit dienen. Benutzungsgebühren sind vor diesem Hintergrund problematisch. Sind sie auch verfassungsrechtlich unzulässig? Köppen diskutiert diese Frage am Beispiel der Rundfunkgebühren (S.152-154). Im Ergebnis stellt er fest, dass Gebühren erst dann eine verfassungsrechtlich erhebliche Beeinträchtigung der Informationsfreiheit darstellen, wenn ihre Höhe geeignet ist, Informationssuchende von Informationsquellen fernzuhalten. Überträgt man diese Erwägungen auf die Bibliothek, so gilt: Benutzungsgebühren sind in einem moderaten Umfang zulässig. Da Köppen auf Bibliotheken in diesem Zusammenhang nicht eingeht, bleiben interessante Fragen unerörtert, die sich aus einem Vergleich von Rundfunk-und Bibliotheksgebühren ergeben: So wird der Benutzer vieler Bibliotheken mit kumulierten Gebühren konfrontiert, während der Rundfunkteilnehmer nur eine Gebühr zu entrichten hat. Von daher müsste eine angemessene Bibliotheksgebühr unterhalb der Rundfunkgebühr liegen. Ergiebig sind die Ausführungen zum Jugendmedienschutz (S.170-187). In konzentrierter Form bietet Köppen eine Einführung in die gesetzlichen Vorschriften. Leiderfehlen bei den Ausführungen zum Jugendmedienschutz-Staatsvertrag Hinweise auf weiterführende Literatur. Obwohl das Vorwort der Arbeit von April 2004 datiert, ist dieser Teil der Dissertation offenbar vor dem 1. April 2003 geschrieben und nicht aktualisiert worden, vgl. Fn. 698.
    Grundrechte schützen vor Eingriffen des Staates in die Freiheit seiner Bürger. Problematisch ist aber, ob sie auch einen Anspruch auf konkrete Leistungen gewähren. Schon mit Blick auf die begrenzten haushaltsrechtlichen Möglichkeiten wird man das verneinen müssen. Gleichwohl geben Grundrechte einen Anspruch auf Teilhabe, wenn der Staat bestimmte Leistungen bereitstellt. Vor diesem Hintergrund erörtert Köppen den Anspruch des Bürgers auf »monopolisierte staatliche Information«. Hierzu zählt er ausdrücklich auch die Bestände der in staatlicher Trägerschaft befindlichen Bibliotheken (S.236). Da diese in der Regel dem Gemeingebrauch gewidmet sind, dürfte es hier kaum Probleme geben. Für Behördenbibliotheken mit Spezialbeständen wird man sich Köppens Ansicht anschließen können, dass potenzielle Empfänger einer in staatlicher Hand monopolisierten Information einen Anspruch auf Herstellung von Allgemeinzugänglichkeit haben, wenn sie ein berechtigtes Interesse an den Informationen nachweisen (S.236). Es wurde schon angemerkt: Bibliotheken spielen in Köppens Arbeit keine Rolle. Auch die einschlägige bibliotheksrechtliche Literatur, an der kein Mangel besteht, wurde nicht verarbeitet. Dem Autor wird man hier kaum einen Vorwurf machen können, bewegt er sich in seiner Darstellung doch nur in den vom verfassungsrechtlichen Schrifttum vorgezeichneten Bahnen. Auch dort ist von Bibliotheken kaum die Rede. Wenn man die Register der einschlägigen Kommentare und Handbücher konsultiert, sucht man das Stichwort »Bibliothek« vergeblich. Umgekehrt und merkwürdigerweise fehlt auch im sonst so ausführlichen »Lexikon des gesamten Buchwesens« ein Lemma »Informationsfreiheit«. Hier fragt man sich: Ist denn der Themenkomplex »Bibliothek und Informationsfreiheit« wirklich so selbstverständlich, dass eine literarische Abhandlung dazu überflüssig erscheint? Wenn man die Arbeit von Köppen aufmerksam liest, dann ist das zu verneinen. Gerade Fragen der Gebühren für Bibliotheksbenutzung und die in manchen Hochschulen zu beobachtende Tendenz, externe Nutzer in Hochschulbibliotheken als »einrichtungsfremde« Leser kritisch zu sehen, sollten für Bibliothekare Anlass genug sein, sich intensiver dem Grundrecht der Informationsfreiheit zuzuwenden und die Einrichtung und den Betrieb von Bibliotheken als wichtige Bedingung der Grundrechtsverwirklichung zu begreifen. Hier bietet Köppens Arbeit solide Hintergrundinformationen. Wer sie durchgearbeitet hat, kann mit Unterhaltsträgern und Kritikern einer weitherzigen Bibliothekspolitik sachlich und kompetent diskutieren."
  9. Greve, J.: Kommunikation und Bedeutung : Grice-Programm, Sprechakttheorie und radikale Interpretation (2003) 0.01
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    Abstract
    In der Studie werden drei pragmatisch orientierte Bedeutungstheorien untersucht. Dem von Grice ausgehenden Ansatz nach lässt sich Bedeutung aus Sprecherabsichten ableiten. Die Sprechakttheorie in der von Searle und Habermas vorgetragenen Form geht davon aus, Bedeutung und Handlung seien über konstitutive Regeln verbunden. Davidson entwickelt die Bedeutungstheorie als eine Wahrheitstheorie, welche den Erfordernissen an eine Bedeutungstheorie angepasst wird. Da diese für Davidson die Gestalt einer Interpretationstheorie annimmt, müssen in einer Theorie der Bedeutung die Überzeugungen und Absichten der Sprechenden berücksichtigt werden. Gleichwohl ist es ihm zufolge nicht möglich, die Bedeutungen aus den Sprecherabsichten abzuleiten, wie im Grice-Programm behauptet, oder im Sinne der Sprechakttheorie auf konstitutive Regeln zurückzuführen. Vielmehr sind für Davidson Bedeutungen und Handlungen partiell voneinander unabhängig (Prinzip der Autonomie der Bedeutung) und beide können daher nicht über ein Set von Regeln miteinander verbunden werden. Kommunikation und Bedeutung plädiert für die Davidsonianische Perspektive, auch wenn man gezwungen ist, Davidsons Argumente zu ergänzen und zum Teil zu revidieren. Insbesondere sein Argument gegen den Konventionalismus in der Bedeutungstheorie muss schwächer gefasst werden, da Regelmäßigkeiten in der Sprachverwendung durchaus als notwendige Bedingungen der Interpretation verstanden werden können.
  10. Was kommt nach der Informationsgesellschaft? : 11 Antworten (2002) 0.01
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    Footnote
    Rez. in: BuB 55(2003) H.4, S.264-265 (H.-D. Kübler): "Noch ist die "Informationsgesellschaft", nicht hinlänglich etabliert, erst recht nicht weltweit, noch streiten sich viele um ihre validen Charakteristika und registrierbaren Indikatoren, noch dürften viele Zeitgenossen mit dem Begriff und vor allem mit seinen konkreten Realia wenig anfangen und in ihrem Bewusstein zumal angesichts vieler vorderhand drängenderen Probleme des Alltags verankert habenda fragt die rührige Bertelsmann Stiftung in diesem (ansprechend gestalteten) Sammelband (schon in zweiter Auflage) internationale Experten danach, was ihres Erachtens oder nach ihrer Fantasie danach kommen wird: die Wissensgesellschaft, die selbstorganisierende Gesellschaft, die Hightouch- (statt Hightech)Society oder einfach mannigfaltige, immer weniger prognostizierbare Formationen und Zukünfte. Denn mindestens in zwei Pole lassen sich die elf, wohl willkürlich gewählten Autoren aus diversen Disziplinen - darunter auch notorische Propheten wie der umtriebige (Seite 46) Trendscout Matthias Horx, der Essener Medienguru Norbert Bolz und der Computer-Visionär John Naisbitt- aufteilen. - Durchwurstelei statt Nachhaltigkeit - Da sind zunächst die einen, die meinen, und just in diesen Aufsätzen meist mit vielen, sich auch widersprechenden Worten begründen, dass und warum Zukunftsprognosen, die über simple und damit irreführende Extrapolationen der Gegenwart hinausreichen wollen, kaum mehr oder gar immer weniger möglich sind. So fragt sich der Kommunikationswissenschaftler Holger Rust zunächst, in welcher Gesellschaft wir leben, zumal für ihn nicht einmal eindeutig ist, wann die Informationsgesellschaft beginnt: War's mit dem Buchdruck oder 1901 mit der Erfindung des Telegrafen oder 1956 mit der Gründung des Shockley Semiconductor Laboratory oder erst mit dem World Wide Web? Genüsslich verweist er auf die kürzlich (2000) erschienene Recherche (»In welcher Gesellschaft leben wir?«) des Münchner Journalisten Achim Pongs, der allein schon für die Bundesrepublik 24 einschlägige Etiketten ausmachte, und schlägt unter den Vorzeichen des wachsenden Naming die sperrige, aber wohl alle ironisch einvernehmende Kompromissformel »informationstechnologiebasierte Wissensdienstleistergesellschaft mit industriellem Kern« (Seite 66) vor. Da fehlt wohl nichts mehr von den wohlfeilen Attributen. Zuvor schon plädieren Eckhard Minx, Leiter der Forschungsgruppe »Gesellschaft und Technik« bei DaimlerChrysler, und seine Mitarbeiter mit nüchternem, aber kritischem Gespür dafür, die vielen eher technisch und ökonomisch formierten »Denkblockaden« weg zu räumen und mehr Utopien in »diskursiven Prozessen« zu entwickeln. Denn nur so ließe sich mit der »Zwickmühle« umgehen, in der wir stecken: »Auf der einen Seite wird der Druck, Aussagen über die Zukunft zu treffen, immer größer, auf der anderen Seite sind verlässliche Vorhersagen meist nicht möglich« (Seite 30).
    Auch die Zukunftsforscher Klaus Burmeister, Andreas Neef und Beate Schulz-Montag versprechen sich von einer »gut entwickelten Diskurskultur« (Seite 116) »kreative Verknüpfungen«, Impulse und auch mehr Verantwortungsbereitschaft in einer generell nicht voraussagbaren, weil überaus widersprüchlichen und risikobehafteten »Crossover Socitey«. Selbst Norbert Bolz kann entgegen seinen früheren gewissen Visionen, »nüchtern betrachtet [...], nichts über die Zukunft sagen, sondern allenfalls etwas über ihre Möglichkeiten- und die Grenzen ihrer Andersartigkeit«. Denn »je mehr das Wissen die Zukunft prägt, desto weniger kann man von der Zukunft wissen« (Seite 210). Gleichwohl nimmt er »nach einem halben Jahrhundert [...] wieder Abschied« von der »Informationsgesellschaft«, und irgendwie im Fortgang seines »Blindfluges ins 21. Jahrhundert« werden ihm seine schon vielfach publizierten Vokabeln wieder gewiss (wie schon jenes Zitat ahnen lässt): »Weltkommunikation« ist eine, bei der man den Raum preisgibt, »um die Zeit zu binden« (Seite 201), oder »Wissensgesellschaft«, weil jetzt Wirtschaft und Bildung konvergiere und die »Produktivität der geistigen Arbeit entdeckt« werde, oder - nun endgültig - das Ende jeder großen Theorie, weil sie der »Inbegriff aller Versuche [ist], der Praxis zu entfliehen« (Seite 216). Nun also vernimmt der Zuhörer aus eitlem wissenschaftlichem Munde: »Kehrtmarsch!«, denn angestimmt wird jetzt das forsche Lied des »Sichdurchwurstelns«, weil eine solche Politik viel erfolgreicher ist »als die Strategie der Nachhaltigkeit und Antizipation« (Seite 214). Ob sich damit auch der visionär und strategisch operierende Think Tank Bertelsmann Stiftung angesprochen fühlt? - Welt als Text - Ungeachtet solcher Bedenken und Warnungen, entwirft die andere Gruppe nach wie vor ihre Zukunftsvisionen undwohlfeilen Etiketten für die nunmehr Nach-Informationsgesellschaft: Gemein ist ihnen fast allen die Abkehr von vorwiegend technischen und ökonomisch bestimmten Formationen, wozu sie die Informationsgesellschaft fast einhellig und erstaunlicherweise zählen; dies auch den hier noch unbelehrbaren Protagonisten ins Stammbuch geschrieben! Denn die Technik integriere sich mit Gen-, Nanound sonstigen Soft-Technologies in die alltäglichen Systeme oder gar in die menschlichen Organe, was selten als problematisch erachtet wird; das »Reich der Notwendigkeiten« und Zwänge eskamotiere. In den Mittelpunkt rücke (wieder) das Individuum, das Humane schlechthin, mindestens die Fähigkeiten der Selbstorganisation, Selbstbestimmung, der Dezentralisierung und weitgehenden Freiheiten. Ideelle Kräfte und Werte werden demnach vorrangig, »Nachhaltigkeit« - so lässt sich Computer-Guru John Naisbitt im Gegensatz zu Norbert Bolz vernehmen - »ist die Zukunft« (Seite 233), aber dafür bedarf es für ihn der Informationstechnologien. Der dänische Autor Rolf Jensen wähnt wie in seinem Buch (1999) die »Dream Society« heraufziehen, weil die Menschen für ihre emotionalen Bedürfnisse gute Geschichten brauchen, selbst wenn sie nur den Waren als Marketingzusatz beigegeben sind - als Gebrauchswertversprechen, wie man das früher nannte. Das Science-Fiction- und Zukunftsforscher-Ehepaar Angela und Karlheinz Steinmüller argumentiert sich in einem sokratischen Dialog in eine eher wunderliche Epoche von Erzählungen und Mythen hinein, und Steve Talbott, Herausgeber der elektronischen Zeitschrift »NetFuture«, verwirft ebenfalls den Informationsgriff und postuliert als lebenswerte Kategorien hingegen Sinn und Bedeutung: Auch Naturwissenschaftler und Okonomen müssten »die Welt« als einen »sinnvollen Text« begreifen und nicht länger mehr als »informationelles System«.
    - Zukünftegestalten - So scheint der Informationsbegriff und mit ihm die Informationsgesellschaft schon mächtig dekonstruiert - oder soll man schon sagen: denunziert? -, ob auf seriösem, realistischem Fundament oder in reichlich spekulativen, idealistischen Höhen, scheint dahingestellt. Das Unbehagen ob ihrer Unschärfe und ihrer semantischen Implikationen seit ihren nachrichtentechnischen Anfängen schwärt ja schon lange - und wurde auch in dieser Zeitschrift diskutiert. Aber so recht etwas Neues und Treffenderes zur Beschreibung des zweifellos stattfindenden Strukturwandels ist (noch) nicht zur Hand, mindestens nicht hinlänglich akzeptiert. Und immerfort mit dem Präfix »Post-« zu operieren, befriedigt auf Dauerebensowenig. So kann sich der Autor des Vorworts, Michael Kühlen, ebenfalls nur für den Plural, für »Zukünfte«, aussprechen, weil dadurch die »Gestaltbarkeit des Kommenden in den Mittelpunkt« gestellt und die »Autonomie des Menschen« betont werden (Seite 14). Aber ist solche Rede nicht wieder maßlos optimistisch und damit unrealistisch - solange solche Ziele und Werte nur beschworen, aber nicht in ihrem realen Wettstreit mit den weniger (oder zumindest nicht von vielen) beeinflussbaren Kräften austariert werden? Solche im guten Sinne pragmatische (und auch einigermaßen taxierbare) Szenarios findet man zu wenige in diesen elf Zukunftsskizzen."
  11. Lochmann, D.: Vom Wesen der Information : eine allgemeinverständliche Betrachtung über Information in der Gesellschaft, in der Natur und in der Informationstheorie (2004) 0.00
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    Abstract
    Außer für die menschliche Kommunikation wird der Begriff Information auch verwendet für die Fülle der auf unsere Sinnesorgane einwirkenden Reize aus der Umwelt. Weiterhin sprechen wir von "Erbinformation", von "Informationsaustausch im Tierreich", von "Computerinformation" und auch von Information bei anderen technischen Systemen. Es entsteht die Frage, ob man in diesen Anwendungsfällen auch von Kenntnisgewinn sprechen kann. Denn, wenn die Anwendung des Begriffs Information in allen aufgezählten Sachgebieten gelten soll, dann muss es für den Begriff "Information" eine allgemein vergleichbare Eigenschaft geben. Diese allgemeine Eigenschaft kann erfolgeich mit einer Wirkung auf Grund von Information und insbesondere mit einer Entscheidung in Verbindung gebracht werden. Bei einer Entscheidung besteht immer das Erfordernis, eine Auswahl zwischen verschiedenen Verhaltensmöglichkeiten oder Auswahlobjekten zu treffen. Und dazu benötigt man eine Zielvorstellung (sonst ergibt sich eine Zufallsentscheidung) und Information. Aber diese Information ist immer nur für eine bestimmte Entscheidung relevant. Wir bezeichnen sie deshalb als relevante Information. Ich habe mich seit über 35 Jahren mit dem faszinierenden Wesen der Information befasst und sehr viele dazu erschienenen Bücher, wissenschaftlichen Veröffentlichungen und getroffenen Äußerungen gesammelt und verarbeitet. Mit der Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Information und Entscheidung glaube ich, den Ansatz eines einheitlichen Konzepts für Information gefunden zu haben. Das geläufige Verständnis des Begriffs Information in der menschlichen Kommunikation setzt immer voraus, dass sie aus Nachrichten besteht, die für den Empfänger eine Bedeutung haben. Nachrichten, die ein Empfänger nicht versteht, können für ihn keine Information sein und deshalb zu einer Entscheidung nichts beitragen.
    Damit aber gerade besteht ein grundlegender Unterschied zur Definition der Information in der Informationstheorie, die eine Theorie der Nachrichtenübertragung ist. Hier gilt die Definition, abgeleitet aus der Wahrscheinlichkeit einer Nachricht, dass diese Nachricht um so mehr Information enthält, je seltener sie auftritt. Sie ist somit eine statistische Größe. Die Bedeutung dieser Information für einen Empfänger spielt in der Informationstheorie keine Rolle. Die Menge an dieser statistischen Information kann quantitativ bestimmt werden. Es gab daher viele Versuche, die Ergebnisse der Informationstheorie auch in anderen Wissensgebieten anzuwenden, insbesondere in der Linguistik, in der Kunst und in der Psychologie. Diese Bemühungen haben größtenteils nicht zum Erfolg geführt, da in den genannten Wissensgebieten Information von ihrer Bedeutung für den Empfänger nicht getrennt werden kann. Es wird hier aber anschaulich gezeigt, dass die Informationstheorie für die Nachrichtenübertragung sehr große Fortschritte gebracht und das Verständnis über das Wesen der Nachricht in bedeutendem Maße aufgehellt hat. Auf Grund der völlig anderen Betrachtungsweise der Information in der Informationstheorie gegenüber der Information in der menschlichen Kommunikation wird die Diskussion um den Begriff Information seit Jahrzehnten von einer beträchtlichen Widersprüchlichkeit begleitet. Noch heute findet man in der Literatur viele Spuren der bestehenden Begriffsverwirrung. Ich hoffe, dass ich mit diesem Buch einen kleinen Beitrag zur Diskussion über dieses unerschöpfliche Thema leisten kann, wenn auch befürchtet werden muss, dass ein Autor, der sich an dieses Thema heranwagt, sehr oft nur Schimpf und Schande erntet. Wir werden es erleben. Es hat mich aber der folgende Ausspruch von Albert Einstein immer wieder ermutigt: "Wer es unternimmt, auf dem Gebiet der Wahrheit und der Erkenntnis als Autorität aufzutreten, scheitert am Gelächter der Götter."
  12. Höflich, J.R.: Mensch, Computer und Kommunikation : Theoretische Verortungen und empirische Befunde (2001) 0.00
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    Abstract
    Das Internet verändert den Medienalltag. Damit ist der Computer nicht nur zu einem neuen Informations-, sondern auch zu einem Kommunikationsmedium geworden. Die Arbeit beschäftigt sich mit diesem Hybridmedium, indem insbesondere der Rahmen 'computervermittelter' interpersonaler Kommunikation näher bestimmt und vor dem Hintergrund multipler Medienrahmen verortet wird. Die theoretischen Verortungen werden durch eine empirische Fallstudie ergänzt. Gegenstand der Studie ist die Nutzung der Online-Angebote einer Tageszeitung. Da es sich um die ersten OnlineAktivitäten einer deutschen Tageszeitung überhaupt handelt, hat die Studie für zukünftige Forschungen sogar einen dokumentierenden Charakter.
    Content
    Aus dem Inhalt: «Interaktive Medien»: Von den Entwicklungen des Fernsehens und des Computers als Kommunikationsmedium - Kommunikation im «Cyberspace» - eine erste Annäherung - Computerrahmen I: Der Umgang mit medialen Restriktionen - Computerrahmen II: Multimedialität als multiple Rahmen - Die Analyse der OnlineAktivität einer Tageszeitung im Rahmen einer Fallstudie - Kommunikative Einbindung und die Nutzung des Computers als Hybridmedium - empirische Befunde - Die soziale und lokale Dimension computervermittelter Kommunikation.
  13. Roch, A.: Claude E. Shannon : Spielzeug, Leben und die geheime Geschichte seiner Theorie der Information (2009) 0.00
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    Abstract
    Die vorliegende Monografie ist eine Geschichte der Informationstheorie Claude Elwood Shannons. Die dafür umfangreiche Auswertung bislang unbekannter Primärquellen wäre ohne der Geduld und der Unterstützung vieler Institutionen und Personen nicht möglich gewesen. Etwas mehr als acht Monate intensiver Forschung in verschiedenen Archiven waren nötig, um die Entstehung der Informationstheorie zwischen 1940 und 1949 vergleichend und schrittweise rekonstruieren zu können. Mehr als die Hälfte dieser Zeit war ein vergebliches Suchen in Findmitteln, Karteikarten, Datenbanken und Akten ohne weiterführende Hinweise. Heute - im Rückblick - kann ich verstehen, warum die Geschichte der Informationstheorie bislang noch nicht geschrieben werden konnte: Die Heterogenität der Akten an den unterschiedlichsten Orten, die an den relevanten Stellen geradezu fragmentarische Systematik der Findmittel und die vergangenen Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten von Amerika während des Kalten Krieges hatten es Historikern bislang noch nicht ermöglicht, die interessante, aber auch geheime Geschichte der Informationstheorie Claude Shannons einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen ...
  14. Unterwegs zur Wissensgesellschaft : Grundlagen - Trends - Probleme (2000) 0.00
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    Abstract
    Schlagworte wie "Wissens-" oder "Informationsgesellschaft' sind in aller Munde, aber die Bedeutung der Begriffe ist vielfach so unklar wie die Vorstellungen unpräzise sind, welche gesellschaftlichen Entwicklungsperspektiven und künftige Probleme damit verbunden sein können. Der VDI hat deswegen im Rahmen seiner "Zukunftsdialoge" vier Tagungen mit dem Ziel veranstaltet, entlang wichtiger Achsen Schneisen in das unübersichtliche Dickicht zu schlagen. Sie widmeten sich den Themen: "Signale, Daten, Information, Wissen", "Informatisierung des Lernens und politische Partizipation", "Informatisierung des Lernens und der Kommutikation", und "Nachhaltigkeit des Wissens". Auf der Basis repräsentativer Beiträge aus den Tagungen bietet dieser Band eine Übersicht, über den Diskussionsstand. In einführenden Beiträgen der Tagungsleiter werden die einzelnen Problemfelder vorgestellt sowie die wichtigsten Lösungsperspektiven resümiert
  15. Janich, P.: Was ist Information? : Kritik einer Legende (2006) 0.00
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    Abstract
    Information ist ein allgegenwärtiger Begriff im Alltag, in den Wissenschaften und in der Philosophie. Heute wird er immer mehr von den Naturwissenschaften als ureigenster Gegenstand reklamiert: Er wird »naturalisiert«. Das Buch zeichnet den Weg nach, wie aus Physik und Mathematik Auffassungen entstehen, die über die Wissenschaftstheorie und die Sprachphilosophie zur Grundlage der Nachrichtentechnik und der Kybernetik werden, um schließlich bei der »Erbinformation« und anderen Naturgegenständen zu landen. So entsteht eine mißverstandene Form des Körper-Geist- Problems: Wie kommen technische Objekte, aber auch Moleküle im menschlichen Genom zu Eigenschaften, die ursprünglich der menschlichen Sprache vorbehalten waren? Dieses Buch korrigiert Mißverständnisse, weist heute übliche Ausdrucksweisen als (teilweise irrtümliche) Metaphern aus und rekonstruiert das menschliche Handeln und Sprechen als Grundlage von technischen und natürlichen Formen der Informationsverarbeitung.
  16. Görnitz, T.; Görnitz, B.: ¬Der kreative Kosmos : Geist und Materie aus Information (2002) 0.00
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    Footnote
    Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 2003, H.10, S.95-96 (S. Stier): "Die Quantentheorie ist die erfolgreichste naturwissenschaftliche Theorie. In keinem einzigen Fall sind ihre Vorhersagen bisher mit den experimentellen Ergebnissen in Widerspruch geraten, und mit enormer Genauigkeit beschreibt sie Phänomene im Bereich der Elementarteilchen, Atome und Moleküle, aber auch im makroskopischen Bereich. Kann diese Theorie auch einen Beitrag zur Erklärung des menschlichen Geistes liefern? Bisher sind derartige Theorien eher als Kuriositäten einzustufen. Die prominenteste stammt von Roger Penrose: Be wusstsein entstehe in den das Gehirn durchziehenden »Mikrotubuli« durch bestimmte informationsverarbeitende Prozesse, die der Auswertung »nicht berechenbarer Funktionen« im Sinne der Mathematik entsprechen und daher für Computer prinzipiell nicht durchführbar sind (siehe die Rezension in Spektrum der Wissenschaft 8/1996, S. 118). Dazu postuliert Penrose eine erweiterte Theorie, in der im Gegensatz zur heutigen Form der Zufall keine Rolle mehr spielt und die auch die seit langem gesuchte Quantentheorie der Gravitation umfasst. Nur dem Ruhm des genialen Wissenschaftlers und Autors Penrose dürfte es zu verdanken sein, dass diese Theorie überhaupt ernsthaft diskutiert wird. Dagegen müssen Thomas Görnitz, Professor für Didaktik der Physik in Frankfurt am Main, und Brigitte Gör nitz, Psychotherapeutin und Dozentin in der Erwachsenenbildung, keinen Ruhm zu Hilfe nehmen, sondern können sich ganz auf die Kraft ihrer Argumente verlassen. Ihre grundlegende Annahme ist: Die allem Sein zu Grunde liegende »Substanz« ist »Information«; sie unterliegt den Gesetzen der Quantentheorie. Fundamental sind demnach nicht bestimmte materielle Einheiten wie etwa Elementarteilchen, sondern das, was unterschieden werden kann. Insbesondere sind geistige Zustände und Materie nur zwei Erscheinungsformen derselben Ur-Sache: »Die Gedanken sind so real wie die Atome«, lautet einer der Kernsätze des Buches. Information wird hier zunächst in ihrem alltäglichen Sinne verstanden: Sie ist »etwas, von dem es nicht prinzipiell unmöglich erscheint, dass es gewusst werden könnte«, und ist nur denkbar zusammen mit einem Begriff oder einer Struktur, deren Bestimmung sie dient. In der einfachsten Form geschieht dies durch jaNein-Entscheidungen, die im Computer durch Bits dargestellt werden. Diese »klassische« Information beruht auf Fakten, ist also das Ergebnis tatsächlicher Ereignisse und wird durch die klassische Physik beschrieben. Nun ist es notwendig, in einigen Bereichen der Natur von der klassischen Physik zur Quantentheorie überzugehen. Dem entspricht ein Übergang zur »Quanteninformation«, welche die zukünftigen Möglichkeiten von Quantenobjekten beschreibt. Eine dieser Möglichkeiten wird zufällig durch ein irreversibles Ereignis, zum Beispiel eine Messung, zu einem Faktum, also zu klassischer Information.
    Die Autoren betonen, dass weder die klassische Information noch die Quanteninformation allein eine vollständige Beschreibung der Wirklichkeit liefern können. Nötig sei vielmehr das »gegenseitige Bedingen und Auseinander-Hervorgehen« von Fakten und Möglichkeiten, was sie als »Schichtenstruktur von klassischer Physik und Quantenphysik« bezeichnen. Da die Autoren von der Universalität der Information ausgehen, vermuten sie genau diese Schichtenstruktur auch als Grundlage der Informationsverarbeitung im Gehirn. Entscheidend sei nicht der Unterschied zwischen dem Unbewussten und dem Bewussten, die beide nur eine Form von Information seien, sondern zwischen der klassischen und der Quanteninformation. Das Selbsterleben habe nun neben dem Zugang zu Fakten auch Zugang zu Quanteninformation: »Denkendes Selbst erleben bildet einen individuellen Quantenprozess, der in seinem Kern bis zum Tod des Lebewesens nicht klassisch wird.« Damit überschreiten die Autoren in einem wesentlichen Punkt das heutige Verständnis der Quantentheorie, demzufolge einem Beobachter der Zugang zur Quanteninformation stets versagt ist, da diese durch eine Messung stets zerstört wird. Quanteninformation beschreibt alle zukünftigen Möglichkeiten eines bestimmten Quantenzustands zugleich, samt deren Veränderungen in der Zeit. Die Autoren sehen hierin eine Erklärung für die Assoziativität des Denkens und die »Nichtentschiedenheit« des Unbewussten. Aber gibt es in unserem Bewusstsein tatsächlich das gleichzeitige Erleben einander ausschließender Möglichkeiten? Dies scheint zunächst wenig plausibel, erleben wir unser Denken doch als grundsätzlich sequenziell, auch wenn wir rasch zwischen den verschiedensten Gegenständen wechseln und dabei mehrere Aspekte dieser Gegenstände im Auge behalten können. Aber auch wenn tiefergehende Introspektion gewisse Aspekte von Parallelität aufzeigen mag, droht hier doch die Schlussfolgerung, dass der Zugang zur Quanteninformation nur ein vermittelter ist, was die ursprüngliche Annahme in Frage stellen würde. Dies bedürfte umso mehr der Klärung, als die Autoren argumentieren, die enorme Geschwindigkeit des Gehirns bei der Lösung komplexer Aufgaben sei nur durch das gleichzeitige Durchdenken aller Möglichkeiten zu erklären: die einem Quantencomputer inhärente Parallelverarbeitung.
    Durch die Bildung von neuen, räumlich ausgedehnten Quantenzuständen aus ursprünglich getrennten Zuständen könne schließlich zum einen das »Bindungsproblem« der Hirnforschung gelöst werden, wie nämlich Informationen über ein Objekt an unterschiedlichen Orten im Gehirn zusammengefasst und als Einheit erlebt werden können. Zum anderen enthielten solche kombinierten Quantenzustände die Antworten auf gänzlich neue »Fragen«. Diese Antworten könnten bei Feststellungen oder Entscheidungen zu Fakten werden, die in den Ausgangszuständen gar nicht enthalten waren. So könne im Rahmen der Quantenphysik tatsächlich Neues entstehen. Wie der Titel andeutet, geht das Buch über die hier geschilderten Aspekte hinaus. Es verankert den universellen Informationsbegriff in der Kosmologie, nach dem Vorbild Carl Friedrich von Weizsäckers, dessen Ure in der heutigen Terminologie zu Quantenbits geworden sind, und zeichnet die Evolution der Information von der Strukturbildung in der Natur bis zur Schaffung von Bedeutung in Gehirnen nach. Gleichzeitig sucht es in den Arbeiten von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung nach Analogien zur Quantentheorie, versucht etwa das »kollektive Unbewusste« Jungs mit der Quanteninformation im Unbewussten in Beziehung zu setzen. Das Buch ist für einen breiten Leserkreis geschrieben und auch tatsächlich geeignet. Seine Stärke liegt darin, dass es aus einer tiefen Kenntnis der Quantentheorie heraus entstanden ist und deren Möglichkeiten konsequent weiterdenkt. Wenn man dabei auch nicht jedem Argument folgen oder jede Analogie für plausibel halten mag, so ist doch insgesamt ein konsistenter Rahmen geschaffen, der sogar experimentell - durch Introspektion - überprüft werden kann, noch bevor zukünftige Messmethoden Quantenzustände in Gehirnen nachweisen können. Eine wesentliche Frage wird dann sein, ob es im Gehirn makroskopisch ausgedehnte Quantenzustände gibt. Dies dürften viele Physiker bezweifeln. Die Autoren vermuten vor allem Photonen, also elektromagnetische Felder, als Träger von Quanteninformation. Damit haben sich die Autoren nichts weniger vorgenommen als eine Lösung des notorischen Leib-Seele-Problems: Ist alles Denken Folge physiologischer Prozesse und wegen deren Determiniertheit die erlebte Freiheit des Geistes eine Illusion, oder muss man zu einem nichtkausalen Dualismus zwischen Geist und Materie übergehen? Die meisten Naturwissenschaftler wählen die erste Alternative, einige wenige die zweite - und die Autoren eine dritte. Sie erklären die Information zur primären Substanz, räumen Gedanken und anderen erlebten Zuständen denselben Status ein wie materiellen Einheiten; die Kausalität bleibt erhalten, indem die Quantenmechanik zur grundlegenden Theorie der Information erhoben wird. Damit können nicht nur körperliche Zustände zur Ursache von Gedanken werden, sondern insbesondere auch Gedanken körperliche Zustände verursachen. Gibt es in diesem Rahmen eine Chance für die Freiheit des Denkens und Wollens? Die Autoren sehen sie in dem Wechselspiel von durch Fakten bestimmter Notwendigkeit und dem neue Möglichkeiten eröffnenden Zufall, wie es in der Schichtenstruktur von klassischer und Quantenphysik vorgeprägt sei. Diese Antwort vermag zwar noch nicht zu überzeugen. Vermutlich ist es aber auch gar nicht die Aufgabe der Naturwissenschaft, die Freiheit des Menschen zu erklären oder zu beweisen. Die Autoren sprechen deshalb auch nur von einem Rahmen, der Freiheit innerhalb einer naturwissenschaftlichen Weltbeschreibung zu denken erlaube. Die Schaffung dieses Rahmens, der mit der Lösung des Dilemmas zwischen Subjektivität und Kausalität zusammenhängt, ist die wesentliche Leistung dieses außergewöhnlichen Buches."
  17. Shannon, C.E.: "Ein/Aus" : Ausgewählte Schriften zur Kommunikations- und Nachrichtentheorie (2000) 0.00
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    Editor
    Kittler, F. u.a.
  18. Weltwissen - Wissenswelt : Das globale Netz von Text und Bild (2000) 0.00
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    Abstract
    WISSEN IST DIE RESSOURCE und der Produktionsfaktor des neuen Jahrtausends und längst schon Brennstoff der sich beschleunigenden Globalisierung. Wie erwerben und sortieren, vermitteln und nutzen wir Wissen, und wie hat die digitale Revolution den traditionellen Wissenserwerb verändert? Wie hat diese Visualisierung des Wissens unsere Gesellschaft umgestaltet, und wie sehen die neuen Schnittstellen zwischen Wissen und Handeln, zwischen Mensch und Computer aus? Zu diesen Fragen hat die »Akademie zum Dritten Jahrtausend«, Think Tank des Burda Verlags, am 3.-4.2.1999 in München einen internationalen Kongress veranstaltet und Fachleute und Vordenker aus alter Weit eingeladen, um die Konturen der heraufziehenden Zeit zu beleuchten. Vertreter aus Hirnforschung, Neurobiologie, Künstlicher Intelligenz-Forschung, Sozial-, Sprach- und Computerwissenschaft, Informationsdesign, Medientechnologie und Wirtschaftsmanagement diskutierten während eines Symposiums und in anwenderorientierten Workshops, die begleitet waren von einer Software- und DesignAusstellung. WELTWISSEN - WISSENSWELT. DAS GLOBALE NETZ VON TEXT UND BILD ist die um Originatbeiträge ergänzte und erweiterte Dokumentation dieser Bestandsaufnahme am Beginn des neuen Jahrtausends
    Content
    EINFÜHRUNG - Christa Maar: Envisioning Knowledge - Die Wissensgesellschaft von morgen. - KAPITEL 1 DIE NEUE KULTUR DER VISUELLEN KOMMUNIKATION: Ernst Pöppel: Drei Weiten des Wissens - Koordinaten einer Wissenswelt - Joseph Grigely im Gespräch mit Hans Ulrich Obrist: Dazwischen entsteht das Wissen - Derrick de Kerckhove: Medien des Wissens - Wissensherstellung auf Papier, auf dem Bildschirm und online - Peter Weibel: Wissen und Vision - Neue Schnittstellentechnologien der Wahrnehmung - Elisabeth Schweeger: Wissensgesellschaft und Kunst - Das Netz als Chance für kulturelle Vielfalt und Toleranz - Helga Nowotny im Gespräch mit Hans Ulrich Obrist: Inter- und Transdisziplinarität als Eckpfeiler der Wissensgesellschaft - Armin Nassehi Von der Wissensarbeit zum Wissensmanagement - Die Geschichte des Wissens ist die Erfolgsgeschichte der Moderne - Mihai Nadin: Wissen, Entertainment, Visualität und die Medien Anmerkungen zur Zukunft der Bildung - Luyen Chou: Informativ, interaktiv, kollaborativ und selbstbestimmt Mit digitalen Lernumgebungen verändern sich die Lernprozesse - Anthony W. Bates: Virtuell global, zietgruppenorientiert - Der Einfluss der neuen Medien auf die Universität - KAPITEL 2: Wissen in Gehirnen und Artefakten: Wolf Singer: Wissensquellen - Wie kommt das Wissen in den Kopf? - Francisco J. Varela: Die biologischen Wurzeln des Wissens - Vier Leitprinzipien für die Zukunft der Kognitionswissenschaft - Israel Rosenfield: Wissen als Interaktion - Beiträge aus der Hirnforschung und Computerwissenschaft - Semir Zeki: Farbe, Form, Bewegung - Zur Verarbeitung des visuellen Wissens im menschlichen Gehirn - Luc Steels: Kognitive Roboter und Teleportation - Artefakte reagieren auf ihre Umwelt und erfinden sich eine Sprache - Karl-Hans Englmeier: Virtual Reality in der Medizin - 3D-Techniken revolutionieren die Mensch/Maschine-Interaktion - KAPITEL 3: Das Wissen von morgen und sein Design: Bob Greenberg im Gespräch mit Annette Schipprack: Blick zurück & nach vorn - Von der Film- und Video-Produktion zum Web-Design - Hubert Burda: Info-Grafik - Wie die Focus-lkonologie entstand - William J. T. Michell: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner biokybernetischen Reproduzierbarkeit - Thomas Hettche: Schreibzeug und andere Erinnerungen - Bruce Mau: Wachstumsvorgänge - Ein unvollständiges Manifest zu den verschiedenen Weisen der Wissenserzeugung - Cornel Windlin/MM: Kunstprojekt »Envisioning Knowledge« - Das Wissensmuseum im Westentaschenformat - John Bock: Paramoderne - Josh Kimberg im Gespräch mit Annette Schipprack: Interaktive Web-Designer sind die Aichimisten von heute - Michael Conrad im Gespräch mit Stefan Ruzas: Werbung und Poesie - Die Bedeutung von Wissen für die Markenführung - Marney Morris im Gespräch mit Uli Pecher: Verliebt ins Lernen - Grundprinzipien des Muttimedia-Designs - Ramana Rao: Der >Hyperbolic Tree< und seine Verwandten - 3D-Interfaces erleichtern den Umgang mit großen Datenmengen - Albrecht A. C. von Mütter Das Erzeugen, Speichern und Nutzen von Wissen als Schlüsselkompetenz der Zukunft - KAPITEL 4: Neue Medien und Wirtschaft: Gabi Reinmann-Rothmeier/Heinz Mandt: Wissensmanagement im Unternehmen - Eine Herausforderung für die Repräsentation, Kommunikation, Schöpfung und Nutzung von Wissen - Hubert Österle: Geschäftsmodell des Informationszeitalters - Die digitalen Medien ermöglichen eine radikale Kundenzentrierung - Volker Jung: Wissen, das produktiv wird - Mit Wissensmanagement zum lernenden Unternehmen - Burkhardt Pautuhn Finanzdienstplatz Internet - Die Marke kommuniziert die Vertrauenswürdigkeit - Martin Raab: Vernetzte Logistik - Die Deutsche Post auf dem Weg zum intelligenten Kommunikations- und Dienstleistungsunternehmen - Michael Krämer: Vision Telematik - Das Auto als begehrenswertes Stück Lebensraum - EPILOG: William J. Clancey: Das Haughton-Mars-Projekt der NASA - Ein Beispiel für die Visualisierung praktischen Wissens - Tom Sperlich: Die Zukunft hat schon begonnen - Visualisierungssoftware in der praktischen Anwendung - 1. Unsichtbares sichtbar machen - 2. Mit 3D-Darsteltungen besser verkaufen - 3. Mixed Realities - 4. Informationstechnik hilft heilen - 5. Informationen finden - Komplexes verstehen - 6. Informationslandschaften - Karten - 7. Arbeiten und Wohnen in der Info-Zukunft - 8. Neues Lernen in der Info-Welt - 9. Computerspiele als Technologie-Avantgarde - 10. Multimediale Kunst
  19. Degele, N.: Informiertes Wissen : Eine Wissenssoziologie der computerisierten Gesellschaft (2000) 0.00
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    Abstract
    Durch den massiven Einsatz neuer Medien in Wissenschaft und Alltag gewinnt das Wissen über die richtige Informationsbeschaffung und -verwendung gegenüber Wissensinhalten zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig verändert der Einsatz neuer Technologien das durch sie vermittelte Wissen. Nina Degele liefert eine fesselnde Analyse des gesellschaftlichen Umbruchs, der durch die zunehmende Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien in Gang gesetzt wird. Zugleich zeigt sie, wie Wissen in Zukunft verwaltet, verändert und wirksam wird
  20. Informationskompetenz - Basiskompetenz in der Informationsgesellschaft : Proceedings des 7. Internationalen Symposiums für Informationswissenschaft (ISI 2000) (2000) 0.00
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    Abstract
    Mit dem Leitthema »lnformationskompetenz - Basiskompetenz in der Informationsgesellschaft« trägt das 7. Internationale Symposium für Informationswissenschaft der aktuellen Situation auf den elektronischen Informationsmärkten Rechnung. Informationskompetenz ist Voraussetzung dafür, wirklichen Nutzen aus den globalen Informationsangeboten zu ziehen. Immer mehr Informationsspezialisten werden gebraucht und gleichzeitig muss Informationskompetenz auch tatsächlich Basiskompetenz in unserer heutigen Informationsgesellschaft werden. Die Herausforderung ist interdisziplinär. Jenseits einer bloß technischen Ausrichtung ist z.B. sozioökonomisches, kognitiv-psychologisches, linguistisches, designerisch-ästhetisches Wissen verlangt, um Information erfolgreich erarbeiten zu können. Die 18 Artikel entsprechen der Bandbreite des Diskussionsstandes der Informationswissenschaft: Das Internet und das WWW sind Ausgangs- und Bezugspunkt vieler Arbeiten zu Informations- und Wissensmanagement, Informationswirtschaft, Verlags- und Bibliothekswesen, Wissensrepräsentation, Information Retrieval, Data/Text Mining sowie Hypertext/Multimedia

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