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  1. Weizenbaum, J.: Wir gegen die Gier (2008) 0.01
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    Abstract
    Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen.
    Content
    "Die Naturwissenschaften sind nicht die einzige Quelle der Wahrheit. Das Fundament der Naturwissenschaften ist der Glaube, nämlich der Glaube, dass die Naturgesetze - nicht nur die, die wir heute kennen - im totalen Raum und seit Anbeginn und bis in die ewige Zukunft herrschen. Doch kein Experiment kann diesen Glauben verifizieren. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es, der Natur Fragen zu stellen. Es gibt unendlich viele Fragen, die gestellt werden können. Von diesen müssen Wissenschaftler die wenigen wählen, die sie tatsächlich bearbeiten können. Diese Wahl ist vom Zeitgeist der Kultur, in der sie getroffen wird, stark geprägt, fast determiniert. Es folgt, dass die Naturwissenschaft sowie die von ihr abgeleiteten Technologien nicht wertfrei sind. Sie erben ihre Werte von den Werten der Gesellschaften, in die sie eingebettet sind. In einer hoch militarisierten Gesellschaft sind Wissenschaft und Technologie von den Werten des Militärs geprägt. In einer Gesellschaft, deren Werte hauptsächlich vom Streben nach Reichtum und Macht abgeleitet sind, sind sie entsprechend gestaltet. Die Werte der Wissenschaft, eingebettet in eine vernünftige Gesellschaft, würden vernünftig, also human sein. Dann würden die von ihr abgeleiteten Technologien nicht mehr dem Tod dienen, sondern dem Leben.
    Größenwahn und Uterusneid Die komplette Kenntnis der physikalischen, genetischen, neurologischen Strukturen eines Lebewesens genügen nicht, um das Lebewesen zu verstehen. Wer, zum Beispiel, alle diese Kenntnisse über eine Ameise hat, aber nicht weiß, dass die Ameise in einer riesigen Gesellschaft von Ameisen lebt, versteht die Ameise nicht. Dasselbe gilt für das Verstehen des Menschen. Es ist im Prinzip unmöglich, den Menschen rein wissenschaftlich zu begreifen. Deswegen ist das Streben, Roboter in Menschgestalt herzustellen, absurd. Es kann nur aus Größenwahn oder Uterusneid entstehen. Der Glaube, dass Wissenschaft und Technologie die Erde vor den Folgen des Klimawandels bewahren wird, ist irreführend. Nichts wird unsere Kinder und Kindeskinder vor einer irdischen Hölle retten. Es sei denn: Wir organisieren den Widerstand gegen die Gier des globalen Kapitalismus. Das Bewusstsein, dass alle Menschen Geschwister sind, muss den Zeitgeist ersetzen. Kooperation statt Konjunktur, Bescheidenheit statt unbegrenzter Konsum, Ehrfurcht vor dem Leben statt Roboter: Diese Ziele müssen unsere heutigen Werte ersetzen. Würde die weltweite Gesellschaft nur vernünftig sein, könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus dieser Erde ein Paradies machen. In der Tat ist sie kein Paradies, sondern ein Irrenhaus - doch nicht, weil wir etwa nicht genug wissen. Metaphern und Analogien bringen, indem sie disparate Kontexte zusammenfügen, neue Einsichten hervor. Fast all unser Wissen, einschließlich des wissenschaftlichen, ist metaphorisch. Deswegen auch nicht absolut.
    Als Beispiel der Anwendung von Metaphern in den Naturwissenschaften fällt mir dieses ein: Ein schwarzes Loch ist ein Stern, dessen Anziehungskraft so stark ist, dass keine Information entfliehen kann. Aber buchstäblich ist so ein Stern nicht "schwarz", noch ist er ein "Loch". Und Information, also elektromagnetische Teilchen, "entfliehen" den ordinären Sternen nicht. Mein Kollege Norbert Wiener schrieb einmal: "Information ist Information, nicht Materie oder Energie." Sie ist immer eine private Leistung, nämlich die der Interpretation, deren Ergebnis Wissen ist. Information hat, wie, zum Beispiel die Aufführung eines Tanzes, keine Permanenz; sie ist eben weder Materie noch Energie. Das Maß der Wahrheit des produzierten Wissens hängt von der Qualität der angewandten Interpretation ab. Wissen überlebt, nämlich indem es den denkenden Menschen buchstäblich informiert, also den Zustand seines Gehirns ändert. Claude Shannons Informationstheorie lehrt uns, dass die Bedeutung einer Nachricht von der Erwartung des Empfängers abhängt. Sie ist nicht messbar, denn Nachrichten sind pure Signale, die keine inhärente Bedeutung bergen. Enthält das New Yorker Telefonbuch Information? Nein! Es besteht aus Daten, nämlich aus Texten, die, um zu Information und Wissen zu werden, interpretiert werden müssen. Der Leser erwartet, dass gewisse Inhalte Namen, Adressen und Telefonnummern repräsentieren. Enthält dieses Telefonbuch die Information, dass viele Armenier nahe beieinander wohnen?
    Befragen Sie die Daten! Nein. Aber jemand, der weiß, dass die Namen vieler Armenier, zum Beispiel Hagopian, auf "ian" enden, und der die Texte des Telefonbuchs im Licht dieser Hypothese interpretiert, kann sicherlich mit Hilfe eines Computerprogramms die entsprechenden Daten isolieren und anschließend sortieren. Die höchste Priorität der Schule ist es, den Schülern ihre eigene Sprache beizubringen, sodass sie sich klar und deutlich artikulieren können: in ihrer stillen Gedankenwelt ebenso wie mündlich und schriftlich. Wenn sie das können, dann können sie auch kritisch denken und die Signale, mit denen sie ihre Welt überflutet, kritisch interpretieren. Wenn sie das nicht können, dann werden sie ihr ganzes Leben lang Opfer der Klischees und Schablonen sein, die die Massenmedien ausschütten. Der Philosoph Gregory Bateson kam zu dem Schluss, Information sei eine Differenz, die eine Differenz verursache. Datenmengen könnten ohne relevantes Organisationsprinzip oder geeignete Hypothese nicht zu Wissen gemacht werden. Solche isolierten Datenmengen können also keine Differenz verursachen. Die Fähigkeit, eine gute Frage zu formulieren, entspricht in diesem Sinn dem Entwickeln eines Experiments in der Physik. Leider habe ich den Dichter Ionescu nie kennengelernt. Von ihm stammt die Aussage: "Alles ist sagbar in Worten, nur nicht die lebende Wahrheit." Ich würde zu Ionescu sagen: Sehr vieles ist darstellbar durch die Naturwissenschaften, aber nicht die lebende Wahrheit."
    Date
    16. 3.2008 12:22:08
  2. Weizenbaum, J.: Wo kommt Bedeutung her und wie wird Information erzeugt? (2001) 0.01
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    Footnote
    Vortrag bei der Fachtagung Organisationsinformatik und Digitale Bibliothek in der Wissenschaft am 23. u. 24.3.2000 and der Humboldt-Universität Berlin
  3. Weizenbaum, J.: ¬Die Interpretation macht aus Signalen Informationen : Kinder und Computer (2001) 0.00
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    Abstract
    Unmittelbar vor den 4. Mediengesprächen in Buckow war ich in Mainz beim Südwestfunk in einer Talkshow. Dort ging es um Computer und Internet in den deutschen Schulen. Alle Gesprächsteilnehmer sprachen in diesem Zusammenhang von möglichen Katastrophen. Im Gegensatz zu mir meinten die anderen aber in erster Linie Gefahren für den Markt. Ich sehe eine ganz andere Katastrophe, und ich glaube schon, dass wir sie in fünf bis zehn Jahren in der Schule erkennen werden. Wir werden dann Generationen von Kindern als Versuchskaninchen benutzt haben, ohne die Schule als solche verbessert zu haben. Es gab doch schon so viele andere Sachen, die die Schule retten sollten: programmiertes Lernen, Sprachlabore und alles Mögliche. Und dann haben wir gesehen, das funktioniert nicht. Und das wird auch mit dem Computer passieren. In Amerika ist der Widerstand gegen Computer in der Schule besonders unter Computerprofis in den Universitäten inzwischen sehr stark. Wer will, kann das auch im Internet finden, und er wird sehen, dass die Skepsis wächst. Ich habe bestimmt keine Angst vor dem Computer, denn ich habe bereits vor 50 Jahren angefangen, mich damit zu beschäftigen. Dennoch setze ich andere Prioritäten für die Schule. Wenn man eine Gruppe von Lehrern zusammennimmt und fragt, was für ihre Arbeit wichtig ist, dann sagen sie, die Schüler brauchen eine saubere Schule mit sauberen Toiletten, sie brauchen kleinere Klassen und mehr Lehrer, sie brauchen Bewachung. Aber wenn man Toni Blair oder Mister Schröder hört, dann geht es nur darum, dass soundsoviele Hunderte Millionen ausgegeben werden, um die Schulen ans Netz zu bringen. ich erinnere mich, ich war mal zu Besuch in Wien im Kultusministerium, und einer hat uns begrüßt und zuallererst gesagt, im Jahr 2001 werden wir 50 000 Computer in den österreichischen Schulen haben. Und ich habe ihm gesagt, das wird Ihnen einmal leid tun! »Warum denn«, fragte er mich ganz erstaunt. Aber man muss die Frage andersherum stellen: Warum sollen die Computer in die Schulen kommen?