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  • × author_ss:"Beuth, P."
  1. Beuth, P.: Prophet und Profiteur : Jimmy Wales' Idee entwickelte ein Eigenleben (2010) 0.03
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    Content
    "Größenwahn gehört in der Liga, in der Jimmy Wales spielt, zum guten Ton. Und so wagte der Wikipedia-Gründer wenige Tage vor dem zehnten Geburtstag seiner Schöpfung in Jon Stewarts Daily Show einen Blick in die ferne Zukunft: "In 500 Jahren werden die Leute fragen 'Facebook - was war das nochmal?' - Aber über Wikipedia werden sie sagen 'Oh ja, das war etwas ganz Besonderes." Wales wird derzeit nicht müde zu erzählen, dass Wikipedia die fünftpopulärste Website der Welt ist. Mit seiner 500-Jahr-Prognose reiht er sich ein in die Liste der extrem selbstsicheren Internet-Machern der Stunde: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat öffentlich "entschieden", dass seine Vorstellungen von Privatsphäre "die neuen sozialen Normen" seien. Und Google-CEO Eric Schmidt ist überzeugt, dass seine Suchmaschine ihren Nutzern in Zukunft "sagen wird, was sie als Nächstes tun sollen". Der größte Unterschied zu den beiden: Wales kann es sich leisten, alles etwas lockerer zu sehen als die Chefs von Google und Facebook. Denn die Wikimedia Stiftung, die für den Betrieb der Online-Enzyklopädie zuständig ist, ist kein gewinnorientiertes Unternehmen, sondern finanziert sich ausschließlich über Spenden. Und so spricht Wales freimütig über Fehler in Wikipedia-Artikeln und die generelle Kritik an der Seite, die auch nach zehn erfolgreichen Jahren nicht verstummt. Sein ständiges Lächeln deutet an, wie grenzenlos stolz er auf das Projekt und dessen freiwillige Mitarbeiter ist - und wie froh, dass es keine Investoren oder Aktionäre gibt, denen er Rechenschaft schuldig wäre.
    Als ehemaliger Börsenhändler weiß er genau, wie viel Stress er sich damit erspart. Der studierte Finanzwissenschaftler hat mit Optionen und Termingeschäften in Chicago ein kleines Vermögen verdient und damit 1996 sein erstes Internetprojekt namens Bomis gegründet, Vorläufer einer Suchmaschine, und speziell für junge Männer auf der Suche nach Autos, Sport und Frauen konzipiert. Das Unternehmen warf tatsächlich Geld ab, so dass er zusammen mit Larry Sanger die Online-Enzyklopädie Nupedia gründen konnte. Deren Inhalte wurden von Fachautoren geschrieben und vor der Veröffentlichung noch einmal aufwendig überprüft - ebenfalls von ausgewiesenen Experten. Traurige Bilanz nach 18 Monaten: ein Dutzend Artikel war online. Um das Wachstum zu beschleunigen, gründeten Wales und Sanger 2001 Wikipedia - mit Hilfe der Wiki-Software sollten alle Nutzer eigene Beiträge verfassen können, die dann überprüft werden sollten. Doch das Nebenprodukt entwickelte ein Eigenleben. Larry Sanger stieg 2002 aus beiden Projekten aus - er hatte sich mit Wales zerstritten. Der wiederum gründete ein Jahr später die Stiftung Wikimedia Foundation und gab Nupedia vollständig auf. Der Siegeszug der Wikipedia begann. Wales wurde zum "Propheten der peer production", wie das Time Magazine einst schrieb, also der Gemeinschaftsproduktion von allen für alle. Heute ist er einerseits Botschafter in Sachen Wissensverbreitung, er reist permanent durch die Welt, um die Verbreitung von freiem Wissen anzumahnen und die Wikipedia-Versionen in Asien, Afrika und überall sonst auf der Welt zu fördern. Andererseits ist Wales Geschäftsführer von Wikia, einem Unternehmen, das werbefinanzierte Wikis zu Themen wie Star Wars, Sportvereine und Computerspiele zur Verfügung stellt. Der Kapitalist in ihm ist also keineswegs verschwunden - auch wenn er in diesem Fall nicht in der Zuckerberg-Liga spielt. Um die Antwort, wie reich er wirklich ist, drückt er sich. Dass er Milliardär ist, hat er aber schon mal dementiert.
    Dabei wirkt es oft so, als würde Wales am liebsten etwas anderes tun: Lernen. Immerzu. Immer mehr. Der Wissensdurst des 44-Jährigen ist grenzenlos. Schon als Kind las er begeistert in der Encyclopedia Britannica. Im Interview mit der Frankfurter Rundschau bezeichnete er sich mal selbst als "Wissensstreber". Er interessiert sich für Spieltheorie, Politik, Segeln, er lernt zusammen mit seiner Tochter Programmiersprachen - und die deutsche Sprache, weil sie die zweitwichtigste in der Wikipedia ist. In den frühen 90er Jahren war er Moderator eines Philosophieforums, in dem es um den Objektivismus der russisch-amerikanischen Philosophin Ayn Rand ging. Wales ist ein großer Anhänger von Rands Theorien und bezeichnet sich selbst als einen "Objektivisten durch und durch". Was das bedeutet? "Das richtige moralische Ziel im Leben ist die Suche nach dem persönlichen Glück ... Das einzige gesellschaftliche System, das zu dazu passt, ist eines von vollem Respekt für die Rechte des Individuums, eingebettet in Laissez-faire-Kapitalismus." Steht jedenfalls in der englischsprachigen Wikipedia."
  2. Beuth, P.: US-Geheimdienst fürchtet Wikileaks : Dokument spricht von "Gefahr für die US-Armee" durch die Enthüllungs-Plattform im Internet (2010) 0.01
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    Abstract
    Ein Spionageabwehrdienst hat sich überlegt, wie man die Online-Veröffentlichungen von brisanten Dokumenten auf Wikileaks.org unterbinden könnte. Der Plan flog auf - dank Wikileaks.
    Content
    "Es gibt wohl nur wenige Menschen, die stolz darauf sind, wenn plötzlich ein US-Geheimdienst hinter ihnen her ist. Julian Assange ist so jemand. Der australische Programmierer ist der Sprecher und die treibende Kraft hinter dem Projekt Wikileaks.org. Die mittlerweile weltweit bekannte und gefürchtete Online-Plattform veröffentlicht geheime, anonym eingesandte interne Dokumente mit brisanten Informationen über Konzerne und Regierungen - und hat dementsprechend mächtige Gegner. Das Army Counterintelligence Center, ein dem Pentagon unterstellter Spionageabwehrdienst, ist nur einer davon. In einem als "geheim" eingestuften Special Report des Dienstes ist nachzulesen, dass Wikileaks eine Gefahr für die US-Armee darstelle. So heißt es in dem Dokument: "Die Veröffentlichung von sensiblen und vertraulichen Informationen der US-Armee bei Wikileaks.org könnte zu verstärkten Bedrohungen für Personal, Ausrüstung oder Einrichtungen des Verteidigungsministeriums führen." Sie könnten "wertvoll sein für ausländische Geheimdienste, Streitkräfte, Aufständische oder terroristische Gruppen, die auf diesem Wege Informationen sammeln oder Angriffe gegen US-Einrichtungen innerhalb und außerhalb der Vereinigten Staaten planen können." Anschließend beschreibt der Autor, wie Wikileaks geschwächt oder sogar zerstört werden könnte: durch Offenlegung von Quellen, die Verfolgung von "Whistleblowern", also Geheimnisverrätern, und Diskreditierung mit Hilfe von gefälschten Dokumenten, die man der Plattform unterschieben könnte. Veröffentlicht wurde das Dokument am Montag im Internet. Von Julian Assange. Auf Wikileaks.
    Es ist ein Ritterschlag für die Gruppe von Idealisten, die aus einer Handvoll Informatiker, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten sowie mehreren Hundert Zuträgern aus aller Welt besteht. Sie sichten und bewerten Informationen, die ihnen zugespielt werden, soweit es ihnen möglich ist, und veröffentlichen die Dokumente so, dass keine Hinweise auf die jeweiligen Einsender übrig bleiben. Ihre Server stehen in Ländern, in denen Meinungsfreiheit und Quellenschutz geachtet werden. Ihre Daten verschlüsseln sie nach militärischen Standards. Bis heute ist kein Informant enttarnt worden, keines der mehr als 100 Justizverfahren gegen Wikileaks war erfolgreich. In diesem Jahr hat Wikileaks jedoch ein Problem: Geldmangel. Julian Assange und die anderen Köpfe des Projekts arbeiten ehrenamtlich und leben von ihrem Ersparten, dass mittlerweile jedoch aufgebraucht ist. Weil aber die Popularität der Seite immer weiter steigt, erhöhen sich auch die Kosten für Server und Verwaltung ständig. 600.000 US-Dollar brauchen die Macher für dieses Jahr, um das Projekt weiterhin in Vollzeit betreiben zu können. Knapp zwei Drittel davon haben sie in den letzten Monaten durch Spenden eingenommen. Der Bericht des US-Geheimdienstes kommt deshalb auch zur rechten Zeit. Er ist in erster Linie Werbung für Wikileaks. Julian Assange und die anderen sehen sich gerne als kompromisslose Geheimnisverräter und damit als Vorreiter der Informationsfreiheit und des investigativen Journalismus. Der US-Report belegt die Relevanz der Plattform. Wenn er denn echt ist. Die Stärken von Wikileaks sind nämlich zugleich Schwächen: Anonymität und Intransparenz sind einerseits notwendige Schutzmaßnahmen, machen es andererseits aber schwierig, die Veröffentlichungen auf ihre Authentizität zu prüfen. Wikileaks hat auch schon gefälschte Dokumente veröffentlicht - etwa einen positiven Aids-Test von Apple-Chef Steve Jobs - dabei nach eigenen Angaben aber immer darauf hingewiesen, dass es sich um eine Fälschung handelt. In den wenigen Berichten jedenfalls, die es bislang zur nun veröffentlichten Analyse des Geheimdienstes gibt, ist von Zweifeln nichts zu spüren - das Vertrauen auch der etablierten Medien in Wikileaks ist mittlerweile groß.
    Ernsthaft bedroht fühlen sich die Wikileaks-Köpfe durch das Dokument übrigens nicht. Verfasst wurde es schließlich schon vor zwei Jahren. So steht es jedenfalls auf Seite 1. Sollte seitdem jemand versucht haben, die Anregungen daraus umzusetzen, war das nicht erfolgreich. "Scheint, als ob der Plan, unsere Quellen offenzulegen, ineffektiv war", teilt Assange süffisant mit. In einer E-Mail an die Frankfurter Rundschau kündigt er aber auch schon weitere Veröffentlichungen an: "Das US-Militär kann nicht als legitimer Vertreter der Regierung gelten, wenn es Angriffe auf die Presse und seine eigenen Soldaten vorschlägt, die von Menschenrechtsverletzungen berichten. Wir untersuchen dieses Thema und werden bald mehr über Attacken des US-Militärs zu enthüllen haben." Auch das darf man als Werbung in eigener Sache betrachten. Der Australier ist der einzige aus dem innersten redaktionellen Kreis von Wikileaks, der unter seinem "Klarnamen" lebt und auftritt. Das nächste Mal am 15. April in Berlin. Bei der re:publica, der größten deutschen "Konferenz über Blogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft" wird er das Projekt noch einmal vorstellen - und sich dafür feiern lassen, dass er selbst US-Geheimdienste nervös macht."
  3. Hildebrandt, J.; Beuth, P.: Macht Wikipedia schlau oder dumm? : die FR gibt Orientierungshilfen in der grenzenlosen Fundgrube (2010) 0.01
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    Abstract
    Ist sie nun ein fehlerdurchsetzter Hort des irrelevanten Halbwissens - oder die zu recht erfolgreichste Sammlung von Texten, Bildern und Links des Internets? Acht Thesen zur Nutzung der Wikipedia und den Folgen.
    Content
    "Wissen wird in der Wikipedia schematisiert und in vorgegebene Formen gepresst, wie der Internet-Pionier Jaron Lanier kritisiert. JA: Frei gestaltete, multimediale, spielerische Websites könnten ein Thema möglicherweise viel besser erklären. Aber solche Seiten werden nicht wahrgenommen, denn Wikipedias Marktmacht ist schon gewaltig und wird durch die prominente Platzierung in den Ergebnissen aller Suchmaschinen noch weiter befördert. NEIN: Wer etwas wirklich verstehen will, dem reicht ein Text mit ein paar Grafiken oder Fotos zwar oft nicht aus. Lehrbücher sehen aber auch nicht anders aus. Dafür können die Links in den Wikipedia-Artikel auf ganz andere Arten von Dokumenten und Seiten führen. Wikipedia ist mehr als seine Artikel - die Quellen und Nachweise gehören auch dazu. Zudem muss eine Enzyklopädie ihre Inhalte formal ordnen, um schnell verständlich zu sein. Wikipedia fördert ein beschränktes, vereinheitlichtes Kollektivwissen, da schon Schüler für Referate damit recherchieren. JA: Die Gefahr besteht darin, dass Wikipedia durch Zusatzmaterial wie verlinkte Texte und Bilder eine gewisse Wissensfülle und -hoheit suggeriert. Wikipedia macht den Nutzer dadurch bequem - und schon Schüler verlernen, verschiedene Quellen zu vergleichen und kritisch zu hinterfragen. NEIN: Vereinheitlicht wird Wissen auch, wenn alle Schüler eines Bundeslandes dieselben Geschichts- oder Mathebücher benutzen sollen. Und wenn man Wikipedia als Konkurrent oder Nachfolger des Brockhaus im elterlichen Wohnzimmerregal ansieht, dann bietet Wikipedia dank der verlinkten Quellen sogar mehr weiterführende Inhalte für die Schüler.
    Manipulation in WP wird immer existieren, einfach, weil es so leicht ist. Das schafft ein Grundmisstrauen bei jeder Nutzung von WP. JA: Auch wenn keine Enzyklopädie vor Fehlern gefeit ist - Wikipedia ist durch seine leichte Zugänglichkeit und die vielen verschiedenen Autoren besonders gefährdet. Manche Fehler werden schnell verbessert, andere erst Wochen später oder überhaupt nicht. Der erfundene elfte Vorname von Karl-Theodor zu Guttenberg (2009) mag vergleichsweise harmlos sein, der Eintrag einiger "Borat"-Fans zu Kasachstan aus dem Jahr 2006 hingegen nicht ("Kasachstan größtes Land der Welt. Alle anderen Länder von kleinen Mädchen regiert."). Ein gedrucktes Lexikon kann man dagegen nicht umschreiben. NEIN: Die bisher durchgeführten Vergleichsstudien zeigen, dass in der Wikipedia nicht wesentlich mehr Fehler stecken als in anderen Enzyklopädien, etwa der Encyclopedia Britannica. Auch in der sind nicht alle Angaben korrekt. Ein Grundmisstrauen muss also sowieso vorhanden sein, so lange man nur eine Quelle benutzt. Wikipedia-Wissen ist gefiltertes und dadurch subjektives Second-Hand-Wissen, denn: Ein selbsternannter "Experte" hat dafür bestimmte Quellen ausgesucht und das für ihn Wichtigste zusammengefasst. JA: Vor allem die englischsprachige Wikipedia hat inzwischen Probleme, Autoren zu finden. Das Magazin Newsweek schreibt, dass sich erstmals mehr Autoren ab- als anmelden. Die Online-Enzyklopädie plant deshalb, Werber auszusenden, die neue Autoren an Land ziehen sollen. Auch in Deutschland erscheint bei sinkenden Autorenzahlen eine gleichbleibende Anzahl von Artikeln. NEIN: Die Zeit der Laien bei Wikipedia ist mehr oder weniger vorbei. Die Ansprüche der Community sind hoch. Ihre Mitglieder geben selbst zu, dass der Einstieg als Autor schwer geworden ist. Die "selbsternannten" Experten sind also in der Regel echte Experten. Und in alten Enzyklopädien war ein Redakteur oftmals gleich für mehrere Gebiete zuständig - während bei Wikipedia umgekehrt mehrere Experten an einem Thema arbeiten.
    Wikipedia transportiert nur einen Wissensausschnitt, da die meisten Autoren einer bestimmten sozialen Gruppe angehören (männlich, weiß) - zumindest die, die ihre Identität offenlegen. JA: Eine Online-Umfrage der Universität Würzburg ergab: Das Durchschnittsalter der deutschen Wikipedia-Autoren liegt bei 31 Jahren, 88 Prozent sind männlich, 25 Prozent studieren. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass zumindest die Auswahl der Themen die Interessen und die Lebenswelt dieser Gruppe abbildet. NEIN: Die wichtigsten Kriterien eines Wikipedia-Artikels sind die Nachprüfbarkeit, Belegbarkeit und der Neutral Pont Of View (NPOV). Im Optimalfall verschwindet der Autor samt seiner Herkunft oder Gruppenzugehörigkeit hinter diesen Punkten. Dann wäre es egal, wie sich die Autorenschaft zusammensetzt. Außerdem hat jeder, der möchte, die Möglichkeit mitzuschreiben. Geringe Transparenz: Autoren dürfen anonym schreiben und werden von Wikipedia dazu noch ermutigt. JA: Wer anonym schreibt, hat weniger Hemmungen, Lügen, Beleidigungen und Meinungen zu verbreiten. Zu wissen, wer der Autor ist und die Möglichkeit, ihn zu kontaktieren, schafft Vertrauen in die Inhalte. Ein Schulbuch oder ein Lexikon ohne Autorennennung würde auch niemand kaufen. NEIN: Wikipedia will die persönlichen Daten seiner Autoren schützen. Für Wissens-Fragen oder Hinweise auf Fehler stehen die Diskussionsseiten, Mailinglisten, Chats, die Wikipedia-Auskunft und für viele Gebiete auch so genannte Redaktionen bereit, die ebenfalls per Chat kontaktiert werden können.
    Es wird unnötig, sich etwas zu merken, weil man es immer und überall bei WP nachsehen kann - ob per Smartphone oder per WikiReader. JA: Wer die Wikipedia mit sich trägt, glaubt, alle Fakten sofort zur Verfügung zu haben, wenn er sie braucht. Der WikiReader, ein handtellergroßes Gerät, das eine "stabile" Version der Enzyklopädie beinhaltet, ist besonders verführerisch, weil er keine Internetverbindung braucht, um die Wikipedia anzuzeigen. NEIN: Es gibt viele Situationen, in denen keine Zeit bleibt, etwas nachzuschlagen - erst recht nicht über eine Internetverbindung per Handy. Und nicht alles ist sofort per Stichwortsuche auffindbar. Zusammenhänge muss man weiterhin verstehen, um zu wissen, was man überhaupt nachschlagen kann. Wikipedia filtert Wissen, ordnet es dann aber nicht ein. Zahlreiche irrelevante Einträge, die es nie in eine gedruckte Enzyklopädie geschafft hätten (Andreas Türck, Mr. Spock) stehen gleichrangig neben wichtigen, historisch oder gesellschaftlich relevanten Themen. JA: Jaron Lanier warnt davor, dass die Realität als Bezugspunkt verloren gehe, wenn Figuren aus Fantasy-Romanen genau soviel Raum wie Menschen der Zeitgeschichte einnehmen. Dann könnten wir fiktive Personen mit realen verwechseln, glaubt er. NEIN: In einer Online-Enzyklopädie steht nichts neben- oder übereinander. Es gibt keine Hierarchie von Themen. Wie viel Platz ein Thema einnimmt, ist egal, wenn der Raum praktisch unendlich groß ist. Und zum Wissen der Welt gehört auch Fiktion. Eine Enzyklopädie, in der Mr. Spock gar nicht auftaucht, ist einer Ausgabe, in der die Figur beschrieben wird, deshalb unterlegen."