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  • × author_ss:"Walther, R."
  • × year_i:[2000 TO 2010}
  1. Walther, R.: Wanderung aus gestorbenen Systemen : Bibliotheken bemühen sich, digital archivierte Texte trotz des Wandels der Technik zugänglich zu halten (2003) 0.02
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    Content
    "Vor allem im Wissenschaftsbetrieb werden immer mehr Aufsätze, Bücher, Dissertationen, Habilitationsschriften und ganze Zeitschriften nicht mehr gedruckt, sondern auf Disketten angeboten oder ins Internet gestellt. Bei der Deutschen Bibliothek in Frankfurt, die gesetzlich verpflichtet ist, alles zu sammeln, was auf Deutsch erscheint, stieg der Bestand von digital eingelieferten Dissertationen in einem einzigen Jahr von 1500 auf 7000. Die meisten digitalen Dokumente erhält die Bibliothek derzeit im PDF-Format; künftig werden es vermehrt XML Dokumente sein. Im Gegensatz zum langsamen Sprach-und Orthografiewandel ändern sich die marktüblichen Betriebssystem-Plattformen, Programme und Formate rasant. In den 80er Jahren verbreitete Systeme wie C 64, Apple Ile, Amiga 500 und Atari 1024 STF kennen fast nur noch High-Tech-Profis und Museumsleute. Die mit den Systemen erstellten Dokumente sind für heute übliche Geräte nicht lesbar. Archiven, Bibliotheken und Museen stellt sich damit ein schwerwiegendes Problem. Die Erhaltung der Benutzbarkeit geschieht derzeit in einem zeitaufwendigen und teuren Verfahren, ähnlich dem Remastering, mit dem alte Tonaufnahmen auf den CD-Standard gehoben werden. Bibliothekare und PC-Programmfachleute, die "ausgestorbene Systemumgebungen" nachbilden, nennen diese Aufbereitung "Migrationsprozess", weil damit elektronische Publikationen von einem "ausgestorbenen" Datenträgersystem auf ein noch "lebendiges", also handelsübliches, wandern. Es ist eine komplexe Frage, welche digitalen Dokumente wie und von wem so gespeichert werden, dass sie vollständig, unverfälscht und dauerhaft nutzbar bleiben. Darin vermengen sich technische und organisatorische, aber auch ökonomische, juristische und politische Aspekte. Beantwortbar wird der Fragenkomplex nur durch eine kollektive und kooperative Anstrengung aller Akteure. Zu diesen gehören nicht nur die digitale Dokumente sammelnden Institutionen, sondern auch die Wissenschaftler, die diese Objekte erstellen, die Verlage, die an deren Verbreitung ein ökonomisches Interesse haben, sowie die demokratische Öffentlichkeit, die einen Anspruch auf möglichst umfassende und gesicherte Information besitzt. Dem Benutzer digital verbreiteter Publikationen muss die Bibliothek oder das Archiv gewährleisten, dass er authentische Dokumente abruft und nicht manipulierte oder fragmentarische. Dazu benötigen alle Dokumente eine Vertrauen schaffende Zertifizierung und standardisierte Identifikatoren, so genannte Megadaten, mit denen eine eindeutige Identifizierung des digitalen Objekts möglich ist - wie bei Büchern mit der ISBNNummer oder bei Aktenbeständen mit der Signatur. Für die Langzeitarchivierung steht ein ausgeklügeltes System zur Debatte, das eine Arbeitsgruppe der Deutschen Bibliothek in Zusammenarbeit mit den großen Universitätsbibliotheken in München, Göttingen und Berlin entworfen hat. Es ruht auf drei Säulen: dem Depotsystem, dem Dokumentenspeicher und den "Technology-Watchers". Das Depotsystem ist die Bibliothek ohne Bücher und garantiert für Echtheit, Sicherheit, Verfügbarkeit, Aufbereitung (Migration) und Qualitätskontrolle der digitalen Objekte. Es ist sozusagen die Logistik-Maschine im Hintergrund. Im Vordergrund stehen die auf den Endbenutzer zugeschnittenen Dokumentenspeicher bereit. Hier wählt der Benutzer aus, was er braucht, bestätigt seine Zutrittsberechtigung, bestellt und bezahlt unter Umständen dafür, dass er an das gesuchte Dokument herankommt. Die Technology-Watchers sind ein Frühwarnsystem für die Akteure im Depotsystem. Diese Technologiebeobachter orientieren die Logistiker in den Bibliotheken über technische Neuheiten wie neue Programme und neue Formate sowie über Defizite und Lücken im Sicherheitssystem, damit die Langzeitarchivierung der digitalen Dokumente gewährleistet und das Vertrauen der Benutzer erhalten bleibt.
  2. Walther, R.: Stoff für den Salon (2005) 0.00
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    Content
    Diese Verhältnisse durchbrach Brockhaus mit einer schlichten Rechnung: Von 100 Millionen deutschsprachigen Europäern sind 75 Millionen Frauen und Kinder, die entfielen ihm zufolge als Käufer. Von den restlichen 25 Millionen sollte jeder 25. - also die Bildungs- und Besitzbürger - ein Konversationslexikon kaufen. Diesen Markt wollte er erobern. Drei Jahre nach dem Kauf des "Conversationslexikons" verlegte Brockhaus sein Geschäft nach Altenburg, wo er die Konversationslexika druckte und vertrieb. Aus den zunächst sechs Bänden wurden schnell zehn. Bereits von der 5. Auflage (1818/20) verkaufte Brockhaus 32.000 Exemplare. Der Erfolg des neuen Informationsmediums rief Konkurrenten auf den Plan: 1822 brachten Johann Friedrich Pierer und sein Sohn Heinrich August das "Encyclopädische Wörterbuch der Wissenschaften und Künste" heraus, das im 19. Jahrhundert sieben Auflagen schaffte und dann vom Markt verschwand. Zu einem schärferen Konkurrenten wurden Joseph Meyer und Hermann Julius Meyer, deren "Großes Conversationslexikon für die gebildeten Stände" mit 46 Bänden und 6 Ergänzungsbänden (1839-1852) das umfangreichste Werk bildet, von dem 200.000 Exemplare verkauft wurden. Bartholomä Herder schließlich war der dritte und kleinste Mitbewerber auf dem lukrativen Lexikonmarkt. Die Konversationslexika sind aber auch die Folge eines konzeptionellen Scheiterns und einer Revolution des Wissens. Im sprichwörtlich enzyklopädischen 18. Jahrhundert wollte man das gesamte Wissen zusammenfassen. Aus diesem Geist umfassender Aufklärung entstanden die großen Enzyklopädien oder Universallexika. Johann Heinrich Zedler benötigte 22 Jahre (1732-1754) für die 68 Bände des "Großen vollständigen Universallexikons aller Wissenschaften und Künste": Denis Diderot und Jean Le Rond d'Alembert brachten die 35 Bände der "Enyclopédie ou dictionnaire raisonnédes sciences; des arts et des métiers" (1751-1780) in 29 Jahren heraus, wobei der wichtigste Mitarbeiter meistens ungenannt blieb: Chevalier Louis de Jaucourt (1704-1780), von dem man fast nichts weiß und von dem kein Bild existiert, schrieb in den Bänden 3 bis 17 nachweislich 28 Prozent der Artikel, in den letzten Bänden rund 40 Prozent.
    Date
    10. 8.2005 15:24:22
  3. Walther, R.: ¬Die "cacouacs" und der Baum des Wissens : Kein Pardon für Narren und Tyrannen: 250 Jahre Encyclopédie von Diderot und d'Alembert (2001) 0.00
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    Das Projekt gewann erst an Konturen, als Le Breton drei weitere Pariser Verleger für das Geschäft interessieren konnte. Als Herausgeber engagierten die vier Verleger 1746 Abbé Jean-Paul Gua de Malves, als Übersetzter Denis Diderot (1713-1784) und Jean Le Rond D'Alembert (1717-1783), einen glänzenden Astronomen und Mathematiker. Bevor die Arbeiten anfingen, zerstritten sich die Verleger mit Gua de Malves. Nun sollten Diderot und D'Alembert Herausgeber und Übersetzer werden. Das scheiterte zunächst daran, dass Diderot am 22. Juli 1749 nach einem berüchtigten Geheimbefehl ("lettre de cachet") verhaftet und in Vincennes inhaftiert wurde. Man hielt ihn - zu Recht, aber unbeweisbar - für den Verfasser der 1745 in Amsterdam anonym gedruckten Philosophischen Gedanken und traute ihm auch die schlüpfrigen Geschichten unter dem Titel Die indiskreten Kleinode (1748) zu. Während der Haft intervenierten die Verleger beim Kanzler d'Aguesseau. Dieser wie auch der Justizminister d'Argenson sahen in der Encyclopédie der philosophes" ein Projekt zum Ruhme Frankreichs und zur Schande Englands". Nach 103 Tagen kam Diderot wieder frei. Teile des Hofes und der Klerus beobachteten das Unternehmen Encyclopédie von Anfang an mit Misstrauen. Die Jesuiten vom Journal de Trévoux entdeckten im ersten Band ein Defizit: Es fehlten die Namen von Königen, Gelehrten, Heiligen", während viele heidnische Gottheiten" vorkamen. Sie machten die philosophes" unter dem erfundenen Wort eacouacs" zum Gespött. Noch 1952 charakterisierte die katholische Zeitschrift Études die Encyclopédie als die fürchterlichste Maschine, die jemals gegen die Religion in Stellung gebracht" wurde. Nachdem Abbé Jean-Martin de Prades - Autor des Artikels Gewissheit - in seiner Dissertation die These vertreten hatte, die Heilungen durch Jesus Christus glichen methodisch jenen des griechischen Arztes Äskulap, brach ein Sturm der Entrüstung aus. De Prades musste fliehen. Klerikale Einflüsterungen erreichten, dass der Staatsrat am 7. Februar 1752 gegen die ersten beiden Bände der Encyclopédie eine "scharfe Missbilligung" aussprach. Das war ein faktisches Verkaufsverbot, aber keine Rücknahme des Druckprivilegs. Man konnte nicht nur weiterarbeiten, sondern die Regierung bat die Herausgeber direkt weiterzumachen auch zum Schutz der Eigentumstitel der Subskribenten. Allerdings sollten künftig drei theologisch gebildete Zensoren jeden Artikel abzeichnen. Eingefädelt hatte das alles, wie Arthur M. Wilson, der beste Diderot-Kenner, gezeigt hat, Chrétien Guillaume de Malesherbes. Malesherbes war der Chef des Buchwesens und der Zensurbehörde - zugleich Freund und Förder der Encyclopédie.