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  • × author_ss:"Andelfinger, U."
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  1. Andelfinger, U.; Wyssusek, B.; Kremberg, B.; Totzke, R.: Ontologies in knowledge management : panacea or mirage? 0.02
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    Content
    Als theoretischen Ausgangspunkt wählen wir in unserem Beitrag eine medienphilosophische Perspektive, die von der Fragestellung ausgeht, inwieweit menschliches Wissen, das von Subjekten explizit oder implizit gewusst wird und Sinn und Bedeutungsbezüge hat, bereits dadurch prinzipiell verändert und möglicherweise um Wesentliches reduziert wird, wenn es in technischen Ontologien - notwendigerweise symbolhaft - repräsentiert wird. Zunächst wird dazu in unserem Beitrag historisch die jahrhundertelange Tradition insbesondere der abendländischen Kulturen seit dem Mittelalter nachgezeichnet, derzufolge zunehmend die epistemische Seite von ,Wissen' in den Vordergrund gestellt wurde, die sich besonders gut symbolisch, d.h. zeichenvermittelt darstellen lässt. Demgegenüber sind wissenschaftshistorisch andere Aspekte menschlichen Wissens wie z.B. die soziale Einbettung symbolvermittelten Wissens und Anteile ,impliziten Wissens' zunehmend in den Hintergrund getreten. Auch Fragen nach Sinn und Bedeutung bzw. reflektionsorientiertem Orientierungswissen sind teilweise davon betroffen.
    In der Finanzwirtschaft mit ihren automatisierten Handelssystemen (auf Basis technischer Ontologien) wird beispielsweise inzwischen bei außergewöhnlichen Kursbewegungen der Börse der automatische Handel unterbrochen, so dass dann auf pragmatisch-natürlichsprachliche Weise nach den Gründen für die Ausschläge gesucht werden kann. Aus Sicht der technischen Ontologien wäre eine solche Unterbrechung des Computerhandels (zur Beruhigung der Märkte) nicht zwingend erforderlich, aber sie ist sehr sinnvoll aus einer außerhalb der technischen Ontologie stehenden Perspektive, die alleine nach Sinn und Bedeutung stabiler Kursverläufe zu fragen imstande ist. Der hier sich abzeichnende ,pragmatic turn' beim Einsatz technischer Ontologien ist auch in vielfältiger Weise in Trends wie z.B. Folksonomies, Sozialen Netzwerken und Open-SourceEntwicklergruppen zu erkennen. Diese Gemeinschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie zwar (technische) Ontologien einsetzen, diese jedoch in intensive soziale Austauschprozesse einbinden, in denen die formalen Wissensrepräsentationen mit situativer Bedeutung und Sinn versehen und angereichert werden. Dieser Trend zu ,weicheren' Formen der Nutzung von (technischen) Ontologien scheint nach aktuellem Wissensstand auf jeden Fall in der Praxis erfolgversprechender als die anfänglichen Hoffnungen des Semantic Web oder vollständiger (technischer) Ontologien - ganz abgesehen vom laufenden Pflegeaufwand 'vollständiger' technischer Ontologien.