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  • × theme_ss:"Geschichte der Kataloge"
  1. Laaff, M.: Googles genialer Urahn (2011) 0.07
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    Abstract
    Er plante ein mechanisches Gehirn und kabellose Kommunikation: Der belgische Bibliothekar Paul Otlet entwarf Anfang des 20. Jahrhunderts die erste Suchmaschine der Welt - lange vor Computern und Internet. Warum gerieten seine revolutionären Ideen in Vergessenheit?
    Content
    "Die erste Suchmaschine der Welt ist aus Holz und Papier gebaut. Mannshohe, dunkelbraune Schränke reihen sich aneinander, darin Zettelkästen mit Karteikarten. "Sechzehn Millionen Karteikarten", sagt Jaques Gillen und legt die Hand auf den Griff eines Schrankes. Gillen ist Archivar im Mundaneum - der Institution, die diesen gigantischen Katalog in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts betrieb. Anfragen gingen per Brief oder Telegramm in Brüssel ein, bis zu 1500 im Jahr. Antworten wurden per Hand herausgesucht, das konnte Wochen dauern. Ein Papier-Google, entwickelt Jahrzehnte vor dem Internet, ohne Computer. Erfinder des Mundaneums war der belgische Bibliothekar Paul Otlet. Der gelernte Jurist aus bürgerlichem Hause wollte das Wissen der Welt kartografieren und in Holzschränken aufbewahren. Seine Vision: Das Mundaneum sollte alle Bücher erfassen, die jemals erschienen sind - und sie über ein eigens entwickeltes Archivsystem miteinander verbinden. Archivar Gillen fischt eine Karteikarte aus einem Kasten. Aus dem Zahlenwirrwarr darauf kann er dutzende Informationen über das Buch, auf das verwiesen wird, ablesen. Mit seinem Archivsystem, darin sind sich viele Forscher heute einig, hat Otlet praktisch schon um die Jahrhundertwende den Hypertext erfunden - das Netz von Verknüpfungen, die uns heute durch das Internet navigieren. "Man könnte Otlet als einen Vordenker des Internets bezeichnen", sagt Gillen und steckt die Karteikarte zurück.
    Karteikästen, Telefone, Multimedia-Möbel 1934 entwickelte Otlet die Idee eines weltweiten Wissens-"Netzes". Er versuchte, kaum dass Radio und Fernsehen erfunden waren, Multimedia-Konzepte zu entwickeln, um die Kooperationsmöglichkeiten für Forscher zu verbessern. Otlet zerbrach sich den Kopf darüber, wie Wissen über große Distanzen zugänglich gemacht werden kann. Er entwickelte Multimedia-Arbeitsmöbel, die mit Karteikästen, Telefonen und anderen Features das versuchten, was heute an jedem Rechner möglich ist. Auch ohne die Hilfe elektronischer Datenverarbeitung entwickelte er Ideen, deren Umsetzung wir heute unter Begriffen wie Web 2.0 oder Wikipedia kennen. Trotzdem sind sein Name und seine Arbeit heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Als Vordenker von Hypertext und Internet gelten die US-Amerikaner Vannevar Bush, Ted Nelson und Douglas Engelbart. Die Überbleibsel der Mundaneum-Sammlung vermoderten jahrzehntelang auf halb verfallenen Dachböden.
    Der Traum vom dynamischen, ständig wachsenden Wissensnetz Auch, weil Otlet bereits darüber nachdachte, wie in seinem vernetzten Wissenskatalog Anmerkungen einfließen könnten, die Fehler korrigieren oder Widerspruch abbilden. Vor dieser Analogie warnt jedoch Charles van den Heuvel von der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften: Seiner Interpretation zufolge schwebte Otlet ein System vor, in dem Wissen hierarchisch geordnet ist: Nur eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern sollte an der Einordnung von Wissen arbeiten; Bearbeitungen und Anmerkungen sollten, anders etwa als bei der Wikipedia, nicht mit der Information verschmelzen, sondern sie lediglich ergänzen. Das Netz, das Otlet sich ausmalte, ging weit über das World Wide Web mit seiner Hypertext-Struktur hinaus. Otlet wollte nicht nur Informationen miteinander verbunden werden - die Links sollten noch zusätzlich mit Bedeutung aufgeladen werden. Viele Experten sind sich einig, dass diese Idee von Otlet viele Parallelen zu dem Konzept des "semantischen Netz" aufweist. Dessen Ziel ist es, die Bedeutung von Informationen für Rechner verwertbar zu machen - so dass Informationen von ihnen interpretiert werden und maschinell weiterverarbeitet werden können. Projekte, die sich an einer Verwirklichung des semantischen Netzes versuchen, könnten von einem Blick auf Otlets Konzepte profitieren, so van den Heuvel, von dessen Überlegungen zu Hierarchie und Zentralisierung in dieser Frage. Im Mundaneum in Mons arbeitet man derzeit daran, Otlets Arbeiten zu digitalisieren, um sie ins Netz zu stellen. Das dürfte zwar noch ziemlich lange dauern, warnt Archivar Gillen. Aber wenn es soweit ist, wird sich endlich Otlets Vision erfüllen: Seine Sammlung des Wissens wird der Welt zugänglich sein. Papierlos, für jeden abrufbar."
    Date
    24.10.2008 14:19:22
    Footnote
    Vgl. unter: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,768312,00.html.
  2. Lambe, P.: From cataloguers to designers : Paul Otlet, social Impact and a more proactive role for knowledge organisation professionals (2015) 0.05
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    Abstract
    In the early 20th century, Paul Otlet carved out a role for bibliography and documentation as a force for positive social change. While his ideals appeared to be utopian to many of his contemporaries, his activism and vision foreshadowed the potential of the World Wide Web. This paper discusses the role that KO professionals could play in enhancing the positive social impact of the web of knowledge, and how our roles are shifting from the more passive role of descriptive cataloguers, to proactive designers of positive and productive knowledge environments.
  3. Buizza, P.: Bibliographic control and authority control from Paris principles to the present (2004) 0.04
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    Abstract
    Forty years ago the ICCP in Paris laid the foundations of international co-operation in descriptive cataloging without explicitly speaking of authority control. Some of the factors in the evolution of authority control are the development of catalogs (from card catalog to local automation, to today's OPAC on the Web) and services provided by libraries (from individual service to local users to system networks, to the World Wide Web), as well as international agreements on cataloging (from Paris Principles to the UBC programme, to the report on Mandatory data elements for internationally shared resource authority records). This evolution progressed from the principle of uniform heading to the definition of authority entries and records, and from the responsibility of national bibliographic agencies for the form of the names of their own authors to be shared internationally to the concept of authorized equivalent heading. Some issues of the present state are the persisting differences among national rules and the aim of respecting both local culture and language and international readability.
  4. Panizzi, A.K.C.B.: Passages in my official life (1871) 0.01
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    Date
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  5. Gartner, R.: Metadata : shaping knowledge from antiquity to the semantic web (2016) 0.01
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    Abstract
    This book offers a comprehensive guide to the world of metadata, from its origins in the ancient cities of the Middle East, to the Semantic Web of today. The author takes us on a journey through the centuries-old history of metadata up to the modern world of crowdsourcing and Google, showing how metadata works and what it is made of. The author explores how it has been used ideologically and how it can never be objective. He argues how central it is to human cultures and the way they develop. Metadata: Shaping Knowledge from Antiquity to the Semantic Web is for all readers with an interest in how we humans organize our knowledge and why this is important. It is suitable for those new to the subject as well as those know its basics. It also makes an excellent introduction for students of information science and librarianship.
    Theme
    Semantic Web
  6. Zerbst, H.-J.; Kaptein, O.: Gegenwärtiger Stand und Entwicklungstendenzen der Sacherschließung : Auswertung einer Umfrage an deutschen wissenschaftlichen und Öffentlichen Bibliotheken (1993) 0.01
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    Abstract
    Ergebnis einer Umfrage aus dem Frühjahr 1993. A. Wissenschaftliche Bibliotheken: Versandt wurde der Fragebogen an die Mitglieder der Sektion IV des DBV. Fragen: (1a) Um welchen Bestand handelt es sich, der sachlich erschlossen wird? (1b) Wie groß ist dieser Bestand? (1c) Wird dieser Bestand vollständig oder nur in Auswahl (einzelne Fächer, Lehrbücher, Dissertationen o.ä.) sachlich erschlossen? (1d) Seit wann bestehen die jetzigen Sachkataloge? (2) Auf welche Art wird der Bestand zur Zeit sachlich erschlossen? (3a) Welche Klassifikation wird angewendet? (3b) Gibt es alphabetisches SyK-Register bzw. einen Zugriff auf die Klassenbeschreibungen? (3c) Gibt es ergänzende Schlüssel für die Aspekte Ort, Zeit, Form? (4) Falls Sie einen SWK führen (a) nach welchem Regelwerk? (b) Gibt es ein genormtes Vokabular oder einen Thesaurus (ggf. nur für bestimmte Fächer)? (5) In welcher Form existieren die Sachkataloge? (6) Ist die Bibliothek an einer kooperativen Sacherschließung, z.B. in einem Verbund beteiligt? [Nein: 79%] (7) Nutzen Sie Fremdleistungen bei der Sacherschließung? [Ja: 46%] (8) Welche sachlichen Suchmöglichkeiten gibt es für Benutzer? (9) Sind zukünftige Veränderungen bei der Sacherschließung geplant? [Ja: 73%]. - B. Öffentliche Bibliotheken: Die Umfrage richtete sich an alle ÖBs der Sektionen I, II und III des DBV. Fragen: (1) Welche Sachkataloge führen Sie? (2) Welche Klassifikationen (Systematiken) liegen dem SyK zugrunde? [ASB: 242; KAB: 333; SfB: 4 (???); SSD: 11; Berliner: 18] (3) Führen Sie ein eigenes Schlagwort-Register zum SyK bzw. zur Klassifikation (Systematik)? (4) Führen Sie den SWK nach ...? [RSWK: 132 (= ca. 60%) anderen Regeln: 93] (5) Seit wann bestehen die jetzigen Sachkataloge? (6) In welcher Form existiern die Sachkataloge? (7) In welchem Umfang wird der Bestand erschlossen? (8) Welche Signaturen verwenden Sie? (9) Ist die Bibliothek an einer kooperativen Sacherschließung, z.B. einem Verbund, beteiligt? [Nein: 96%] (10) Nutzen Sie Fremdleistungen bei der Sacherschließung? [Ja: 70%] (11) Woher beziehen Sie diese Fremdleistungen? (12) Verfügen Sie über ein Online-Katalogsystem mit OPAC? [Ja: 78; Nein: 614] (13) Sind zukünftig Veränderungen bei der Sacherschließung geplant? [Nein: 458; Ja: 237]; RESÜMEE für ÖB: "(i) Einführung von EDV-Katalogen bleibt auch in den 90er Jahren ein Thema, (ii) Der Aufbau von SWK wird in vielen Bibliotheken in Angriff genommen, dabei spielt die Fremddatenübernahme eine entscheidende Rolle, (iii) RSWK werden zunehmend angewandt, Nutzung der SWD auch für andere Regeln wirkt normierend, (iv) Große Bewegung auf dem 'Systematik-Markt' ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, (v) Für kleinere Bibliotheken wird der Zettelkatalog auf absehbare Zeit noch die herrschende Katalogform sein, (vi) Der erhebliche Nachholbedarf in den neuen Bundesländern wird nur in einem größeren Zeitraum zu leisten sein. ??? SPEZIALBIBIOTHEKEN ???
  7. Miksa, S.D.: Cataloging principles and objectives : history and development (2021) 0.01
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    Abstract
    Cataloging principles and objectives guide the formation of cataloging rules governing the organization of information within the library catalog, as well as the function of the catalog itself. Changes in technologies wrought by the internet and the web have been the driving forces behind shifting cataloging practice and reconfigurations of cataloging rules. Modern cataloging principles and objectives started in 1841 with the creation of Panizzi's 91 Rules for the British Museum and gained momentum with Charles Cutter's Rules for Descriptive Cataloging (1904). The first Statement of International Cataloguing Principles (ICP) was adopted in 1961, holding their place through such codifications as AACR and AACR2 in the 1970s and 1980s. Revisions accelerated starting in 2003 with the three original FR models. The Library Reference Model (LRM) in 2017 acted as a catalyst for the evolution of principles and objectives culminating in the creation of Resource Description and Access (RDA) in 2013.
  8. Blake, V.L.P.: Forging the Anglo-American Cataloging Alliance : descriptive cataloging, 1830-1908 (2003) 0.01
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    Pages
    S.3-22
  9. Steinhagen, E.N.: Historical perspective of a union catalog in Chile : authorities and periodicals (2003) 0.01
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    Date
    29. 7.2006 20:06:22
  10. Dobreski, B.; Kwasnik, B.: Changing depictions of persons in library practice : spirits, pseudonyms, and human books (2017) 0.01
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    Abstract
    Among knowledge organizing institutions, libraries have a rich history of depicting persons as information. From personal authority records to descriptions of oral history interviews, libraries have amassed data on persons from a variety of perspectives. Within this set of traditions, however, subtle but significant shifts in practice and conception have occurred, particularly concerning how persons are interpreted and depicted and how such depictions are justified. To explore these issues, we looked to four specific library traditions: authority work, community information, oral history, and "human library" events. Within these traditions, we identified six standards guiding the representation of persons. We performed a content analysis of these standards, along with a semantic alignment and comparison of descriptive elements. From this analysis, we reconstructed an historical timeline and a set of narratives capturing changing definitions of people, a shifting focus from names to identities, and an increasing acceptance of varied sources of justification. Findings show not only a number of critical variations within library practices but also practical and ethical issues concerning the responsibility of libraries as well as the redistribution and reuse of library data on the web.
  11. Eversberg, B.: ADV und Zetteldruck : ein Widerspruch? (1975) 0.00
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    Source
    Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 22(1975) H.5, S.387-390
  12. Blake, V.L.P.: Forging the Anglo-American cataloging alliance : descriptive cataloging, 1830-1908 (2002) 0.00
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    Source
    Cataloging and classification quarterly. 35(2002) nos.1/2, S.3-22
  13. Krajewski, M.: Zettelwirtschaft : Die Geburt der Kartei aus dem Geiste der Bibliothek (2002) 0.00
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    Content
    Dieses Diktum markiert den vorläufigen Endpunkt einer Entwicklung, an deren Gipfel für kurze Zeit (von ca. 1920 bis in die 60er Jahre; »Einen Staat lang«) die bürokratische Papiermaschine namens Kartei residiert. Ihren weiten Herrschaftskreis dokumentieren die zahlreichen, neu entstandenen Zeitschriften für Bürobedarf und -organisation. Die vorliegende Studie will versuchen nachzuzeichnen, wie sich die Kartei auf jedem Schreibtisch um 1930 zu etablieren, wie sie ins Zentrum der organisatorischen Aufmerksamkeit zu rücken versteht. Zwar nimmt sich die Kartei rein äußerlich eher unscheinbar aus neben der filigranen Imposanz einer Schreibmaschine, jedoch behauptet sie ebenso beharrlich ihren Platz durch das mitgegebene Versprechen der Universalität. Auf welchen Errungenschaften gründet sich dieser Anspruch? Vor welcher Schablone vermag sich die Papiermaschine abzuheben? Aus welchen Wurzeln entwickelt sich dieses System der Verzeichnung? Die Behauptung einer universalen Papiermaschine und eine erste Suche nach ihrem Grund und Ursprung legt den Verdacht nahe, daß diese papierene Anordnung Vorbild und Vorgänger in einem ebenfalls aus Kasten und Zetteln bestehenden Dispositiv findet, die hinlänglich vertraute, heute bald schon verschwundene Suchmaschine einer Bibliothek namens Zettelkatalog. Die Genealogie der Kartei als eine Speichertechnologie gehorcht, so die Grundthese, einer vielfachen Übertragung. Als chronologisch erste und weitreichendste Instanz ereignet sich ein Technologie-Transfer zwischen zwei Diskursen. Der erste von beiden formiert folgerichtig die Bibliothek, wenngleich die diskursive Praxis der Verzeichnung ihre Katalogisierungstechnik zumeist nur verschwiegen und randständig behandelt. Der zweite Diskurs folgt einer Tendenz, die unter Begriffen wie Effizienz, Rationalisierung oder Psychotechnik die Abläufe und Verwaltungsmaßnahmen der Büroarbeit organisiert. Die allgegenwärtige Präsenz der Kartei auf den Schreibtischen der Zwischenkriegszeit verdankt sich der seltenen Übertragung einer Wissenstechnologie zwischen zwei Institutionen, deren Wechselwirkung üblicherweise in umgekehrter, archivalischer Richtung erfolgt, sich hier jedoch aus der Bibliothek in das Büro vollzieht. Wenn von Transfers die Rede ist, reicht es kaum aus, Anfangs- und Endpunkt, Sender und Empfänger zu markieren. Statt dessen muß gekennzeichnet werden, wie dieser Transfer inklusive all seiner Störungen, Wandlungen, Stockungen, Irritationen und Umlenkungen überträgt. Und für einmal muß noch das beschrieben werden, was übertragen wird. Denn weitergereicht wird eine Verfahrensweise, die ihrerseits darauf abzielt, den Grundoperationen einer Universalen Diskreten Maschine zu genügen: Daten zu speichern, zu prozessieren und (selbst) zu übertragen. Das von üblichen Datenspeichern wie etwa dem Buch abweichende Verfahren setzt dabei auf ein ebenso einfaches wie naheliegendes Prinzip: Die Informationen stehen auf gesonderten, gleichgerichteten und frei beweglichen Trägern bereit, um nachstrengen Ordnungsschemata arrangiert weiter verarbeitet und abgerufen zu werden. Die Übertragung beginnt mit einer Urszene, wenngleich sich das Feld ihrer Reichweite zunächst nur auf den bibliothekarischen und den damit zumeist eng verbundenen gelehrten Diskurs beschränkt. Dem Polyhistor Konrad Gessner fällt es zu, am Anfang dieser einen Geschichte der Kartei zu stehen. Sicherlich ist er kaum der Erfinder einer Technik, auf Papier verteilte Informationen zu zerschneiden und so einfacher arrangieren zu können. Jedoch liegt mit dem von ihm 1548 vielleicht erstmals explizit beschriebenen Verfahren die früheste bisher bekannte Überlieferung vor, wie auf komfortable Weise alphabetisch geordnete, umfangreiche Listen herzustellen sind. Das erste Kapitel widmet sich demnach einer detaillierten Beschreibung der Gessnerschen Verzettelung, um im Anschluß daran die Tradierung dieser vorbildlichen Empfehlung in der Frühen Neuzeit und dem Barock besonders bei der Kunst des Exzerpierens in Umrissen zu verfolgen.
  14. Pettee, J.: ¬The subject approach to books and the development of the dictionary catalog (1985) 0.00
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    Footnote
    Original in: Pettee, J.: The history and theory of the alphabetical subject approach to books. New York: Wilson 1946. S.22-25.