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  • × subject_ss:"Gedächtnis / Erinnerung (ÖVK)"
  • × subject_ss:"Social psychology"
  1. Welzer, H.: ¬Das kommunikative Gedächtnis : Eine Theorie der Erinnerung (2002) 0.00
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    Abstract
    Der Soziologe und Sozialpsychologe geht der Frage nach, was unser Erinnern letztlich bestimmt und beeinflusst, berichtet die Rezensentin. Sie hebt hervor, dass Welzer im Unterschied zu den meisten neueren Büchern über Gedächtnis und Erinnerung nicht nur die neuronalen und emotionalen Grundlagen des Erinnerns darstellt, sondern darüber hinaus die soziale Dimension des Gedächtnis in den Blick nimmt. Nur in der Gemeinschaft und in der Kommunikation mit anderen bildet sich Erinnerung, bringt die Rezensentin Welzers Grundthese auf den Punkt. Der Einfluss der Kommunikation auf Gehirn und Gedächtnis beginne bereits im Mutterleib, setzte sich mit dem "memory talk", mit dem Erwachsene Kleinkinder unwillkürlich in die Formulierung und Gewichtung von Erinnerung einweisen, fort und reiche bis zum Ausfüllen von Erinnerungslücken aus dem Fundus des "kommunikativen Unbewussten".
    Footnote
    Unterliegen nicht Erinnerungen, die auf sozial-kommunikativen Prozessen basieren, denselben Mechanismen wie Erinnerungen an nicht kommunikativ vermittelte Ereignisse? Die ausgiebig zitierten Schilderungen eines DDR-Flüchtlings ein Jahr und zehn Jahre nach dem Ereignis weichen auffällig voneinander ab. Ist dieser Unterschied nicht ebenso durch Fehlkodierungen oder Quellenamnesien zu erklären wie unsere - ebenfalls fehlerhafte, aber nicht nennenswert kommunizierte - Erinnerung an ein besonders spannendes Buch oder ein beeindruckendes Gemälde? Sind nicht autobiografische Erinnerungen denselben empirischen Prüfungen zugänglich wie andere Formen des episodischen Erinnerns? Seinem unterstützenswerten interdisziplinären Ansatz zum Trotz löst das Buch den Anspruch nicht ein, eine integrative Theorie eines biologischen und sozial verankerten autobiografischen Gedächtnisses zu liefern. Nach meiner Überzeugung besteht die große Herausforderung an eine biologisch fundierte Theorie des menschlichen Gedächtnisses darin, zu verstehen, wie sich Gedächtnissysteme unter dem Einfluss natürlicher Auslese entwickelt und - in historischer Zeit - an veränderte soziale Umwelten angepasst haben. Ein solcher »sozial-neurowissenschaftlicher Ansatz« würde nicht nur die von Welzer konstruierte Spaltung zwischen einem individuumzentrierten und einem sozialzentrierten Forschungsansatz aufheben, sondern obendrein intersubjektive Erfahrungen einer neurowissenschaftlichen Untersuchung zugänglich machen."