Literatur zur Informationserschließung
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© 2015 W. Gödert, TH Köln, Institut für Informationswissenschaft
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1Roth, G.: Über den Menschen.
Berlin : Suhrkamp, 2021. 368 S.
ISBN 978-3-518-58766-9
Abstract: Kaum ein Forschungsgebiet hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten so stürmisch entwickelt wie die Neurowissenschaften. Sie sind aber auch zum Gegenstand heftiger interdisziplinärer Debatten geworden, die sich vor allem um eine Frage drehen: Zwingen uns die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer Revision unseres etablierten Menschenbildes? Entschieden verneint wird das vor allem von Philosophen, die den Neurowissenschaften mitunter sogar die Berechtigung absprechen, Aussagen über die geistig-kulturelle Welt des Menschen zu treffen. Sinnhaftes Verstehen, Geschichtlichkeit, Lebensweltlichkeit, Willensfreiheit sowie Sprache als Grundlage von Soziabilität können, so ihr Argument, prinzipiell nicht mit naturwissenschaftlichem Besteck untersucht werden. ; Gerhard Roth zeigt in seinem neuen Buch, dass diese Auffassung den neurowissenschaftlichen Einsichten über die Beziehung zwischen Gehirn und Geist, Anlage und Umwelt sowie über die Bedingungen von Entscheiden und Handeln nicht gerecht wird. In Anknüpfung an seinen Bestseller Aus Sicht des Gehirns entwirft er auf zugängliche und elegante Weise ein Bild des Menschen als geistig-soziales, auf Erfassung des Sinnes seiner selbst und seiner Lebenswelt ausgerichtetes Wesen. Der Mensch in seiner Komplexität, so sein Fazit, ist weder allein von den Neurowissenschaften noch allein von den Geistes- und Sozialwissenschaften erfassbar - und fügt sich dennoch ein in die Einheit der Natur.
Anmerkung: Vgl. auch: https://www.deutschlandfunkkultur.de/gerhard-roth-ueber-den-menschen-wir-sind-viele-ich-zustaende.950.de.html?dram:article_id=500892: "In seinem Alterswerk "Über den Menschen" zieht Gerhard Roth Bilanz. Eine These: Sein wahres Ich erkennen zu wollen, ist aussichtslos. Belege allerdings bleibt der Hirnforscher und Philosoph schuldig." (Volkart Wildermuth)
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Geist / Selbst / Bewusstsein / Sozialität / Intelligenz / Hirnfunktion / Neuropsychologie ; Neurowissenschaften / Menschenbild
DDC: 150 / DDC23ger
RVK: CZ 1300 ; CC 6600
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2Prinz, W.: Bewusstsein erklären.
Berlin : Suhrkamp, 2021. 317 S.
ISBN 978-3-518-29959-3
(suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft ; 2359)
Abstract: Bewusstsein erklären - was heißt das und wie geht das? Die zentrale Idee von Wolfgang Prinz, die in diesem Buch vorgestellt wird, versteht Bewusstsein als eine soziale Institution, die auf Selbstrepräsentation beruht. Bewusstsein erklären heißt deshalb, das mentale Selbst erklären. Die Diskussion richtet sich zum einen auf die Begründung und Ausarbeitung der Idee selbst, zum anderen auf die Charakterisierung der sozialen Interaktionsprozesse, die sie realisieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie das Zusammenspiel von kognitiven Mechanismen und sozialen Praktiken Selbstrepräsentation und also Bewusstsein hervorbringen kann.
Anmerkung: Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 2021, H.12, S.92-93 (Tobias Keil): "... Das Werk ist in drei große Abschnitte geteilt. Der erste handelt von der Psychologie als wissenschaftlicher Disziplin und attestiert ihr zunächst nicht nur mangelnde Kompaktheit, sondern auch fehlendes Selbstbewusstsein. Fundiert legt der Autor dar, was das Fach leisten kann und muss - oder eben nicht, wenn es um die Erklärung von Bewusstsein geht. Die tief gehende Auseinandersetzung dient auch dazu, den Geist in Anlehnung an Brentano auf die »implizite Anwesenheit eines Ichs« zurückzuführen. Wird das Ich hingegen als Produkt des Bewusstseins verstanden, müsste man die schwierigere Frage beantworten, woher dieses stammt. Aber wie kommt in einem sonst subjektlosen Universum Subjektivität in die Welt, und wozu ist sie gut? ..."
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Bewusstsein / Selbstrepräsentation
BK: 08.36 (Philosophische Anthropologie)
DDC: 150
RVK: CC 5500 ; CP 4600
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3Dennet, D.C.: Von den Bakterien zu Bach - und zurück - : die Evolution des Geistes.Aus dem Amerikanischen von Jan-Erik Strasser.
Berlin : Suhrkamp, 2018. 511 S.
ISBN 978-3-518-58716-4
Abstract: Was ist der menschliche Geist und wie ist er überhaupt möglich? Daniel C. Dennett ist der weltweit wohl bedeutendste Fürsprecher von Materialismus, Aufklärung und Wissenschaft. Seit über fünfzig Jahren wirbt und streitet er für seine Ansichten. Mit diesem Buch wagt er noch einmal einen Rundumschlag, eine Meistererzählung von den Ursprüngen des Lebens über die Geistesgrößen der Menschheit wie Johann Sebastian Bach, Marie Curie oder Pablo Picasso bis hin zur Künstlichen Intelligenz. Dennett zeigt, wie eine vollkommen geistlose genetische und kulturelle Evolution es geschafft hat, zunächst die Einzeller, dann Pflanzen und Tiere sowie schließlich den Geist, die Kultur und das Bewusstsein hervorzubringen. Und er schießt dabei gewohnt scharf gegen Kreationisten, Antidarwinisten und alle anderen, denen ihr dogmatischer Schlummer wichtiger ist als die Wahrheit.
Anmerkung: Originaltitel: From bacteria to Bach and back.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft ; Philosophie
RSWK: Evolutionstheorie / Bewusstsein ; Bewusstsein / Geschichte ; Philosophie / Künstliche Intelligenz
BK: 42.21 (Evolution)
DDC: 100 / 23sdnb
GHBS: HMM (E)
RVK: CC 6600
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4Hustvedt, S.: ¬Die Illusion der Gewissheit.Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Bettina Seifried.
Reinbek : Rowohlt Verlag, 2018. 416 S.
ISBN 978-3-4980-3038-4
Abstract: Was ist der Verstand? Wie unterscheidet er sich vom Körper? Kann der Verstand auf Neuronen im Gehirn reduziert werden oder nicht? In ihrem Essay nimmt sich Siri Hustvedt das uralte, noch immer nicht gelöste Geist-Körper-Problem vor und macht deutlich, wie sehr die unterschiedlichen Antworten auf diese Frage tiefgreifende Bedeutung für unser Verständnis von uns selbst haben. Mit ihrem multidisziplinären Zugang zeigt Hustvedt, wie sehr ungerechtfertigte Annahmen über Körper und Geist das Denken der Neurowissenschaftler, Genetiker, Psychiater, Evolutionspsychologen und der Forscher zur Künstlichen Intelligenz verzerrt und verwirrt hat. In diesem gelehrsamen Essay führt Hustvedt den Leser in verschiedene körperintegrierende Theorien von Bewusstsein ein, die die aktuelle Debatte über Verstand und Körper verändern. Gleichzeitig betont sie, dass keine Idee unantastbar ist. «Zweifel», schreibt sie, «ist nicht nur ein Ausdruck von Intelligenz; es ist eine Notwendigkeit.»
Inhalt: Vgl. https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Siri-Hustvedt-Die-Illusion-der-Gewissheit,sirihustvedt120.html.
Anmerkung: Originaltitel: The delusions of certainty. "Originalausgabe erschien unter dem Titel "The delusions of certainty" in dem Essayband "A woman looking at men looking at women", bei Simon & Schuster, New York" - Rückseite der Titelseite.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft ; Philosophie
RSWK: Leib-Seele-Problem / Wahrnehmung ; Geist / Körper (maschinell ermittelt) (DNB) ; Wahrnehmung ; Bewusstsein Essay (ÖVK) ; Verstand Essay (ÖVK) ; Neurowissenschaften Essay (ÖVK) ; Geist Essay (ÖVK) ; Geist-Körper-Problem Essay (ÖVK)
BK: 08.36 (Philosophische Anthropologie)
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5Northoff, G.: Neuro-philosophy and the healthy mind : learning from the unwell brain.
New York : W.W. Norton & Company, 2016. xi, 242 S.
ISBN 978-0-393-70938-4
Abstract: Can we 'see' or 'find' consciousness in the brain? How can we create working definitions of consciousness and subjectivity, informed by what contemporary research and technology have taught us about how the brain works? How do neuronal processes in the brain relate to our experience of a personal identity?To explore these and other questions, Georg Northoff turns to examples of unhealthy minds. By investigating consciousness through its absence in a vegetative state, for example, we can develop a model for understanding its presence in an active, healthy person. By examining instances of distorted self-recognition in people with psychiatric disorders, like schizophrenia, we can begin to understand how the experience of ?self? is established in a stable brain.Taking an integrative approach to understanding the self, consciousness, and what it means to be mentally healthy, this book brings insights from neuroscience to bear on philosophical questions.
Anmerkung: Vgl. das Interview mit L. Stallmach 'Wie das Bewusstsein in Raum und Zeit entsteht' unter: https://www.nzz.ch/wissenschaft/georg-northoff-die-theorie-des-bewusstseins-ld.1512587?utm_source=pocket-newtab [Georg-Northoff_DieTheoriedesBewusstseins_NZZ.pdf].
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Brain / Physiology ; Consciousness / Physiology ; Brain / physiology ; Consciousness / physiology ; Philosophy, Medical
RSWK: Bewusstsein / Neurophysiologie / Philosophie
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6Blackmore, S.J.: Bewusstsein : eine sehr kurze Einführung.Aus dem Engl. von Jürgen Neubauer.
Bern : Huber, 2014. 230 S.
ISBN 978-3-456-85325-3
(Programmbereich Psychologie; 5)
Abstract: Das menschliche Bewusstsein ist eines der letzten großen Rätsel der Wissenschaft. Erstaunliche neue Erkenntnisse der Neurowissenschaften haben die Debatten um dieses Phänomen angefacht, und inzwischen arbeiten Biologen, Neurowissenschaftler, Psychologen und Philosophen daran, das Geheimnis hinter dieser sehr menschlichen Eigenschaft zu ergründen. Diese Einführung erklärt knapp und präzise die komplexen Fragestellungen und Theorien. Anhand eindrücklicher Experimente und mithilfe von Illustrationen und Cartoons gelingt es der Autorin, die an der University of the West of England lehrt und forscht, so komplexe Themen wie Aufmerksamkeit, Theorien des Selbst, veränderte Bewusstseinszustände und Effekte von Drogen oder Hirnschäden auf das Bewusstsein anschaulich darzustellen.
Inhalt: Enthält die Kapitel: 1. Einem Rätsel auf der Spur - 2. Das menschliche Gehirn - 3. Raum und Zeit - 4. Eine große Illusion - 5. Ich - 6. Der bewusste Wille - 7. Veränderte Bewusstseinszustände - 8. Die Evolution des Bewusstseins
Anmerkung: Originaltitel: Consciousness.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft ; Philosophie
RSWK: Bewusstsein
BK: 77.11 (Bewußtseinspsychologie)
ASB: Mbk 2
DDC: 153 / DDC23ger
SFB: Psy 200
GHBS: HRA (E)
KAB: F 111
SSD: MBK 1
RVK: CP 4000 ; CP 4600
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7Torey, Z.: ¬The conscious mind.
Cambridge, Mass. : MIT Press, 2014. xii, 191 S.
ISBN 978-0-262-52710-1
(The MIT Press Essential Knowledge series)
Abstract: An account of the emergence of the mind: how the brain acquired self-awareness, functional autonomy, the ability to think, and the power of speech. How did the human mind emerge from the collection of neurons that makes up the brain? How did the brain acquire self-awareness, functional autonomy, language, and the ability to think, to understand itself and the world? In this volume in the Essential Knowledge series, Zoltan Torey offers an accessible and concise description of the evolutionary breakthrough that created the human mind. ; Drawing on insights from evolutionary biology, neuroscience, and linguistics, Torey reconstructs the sequence of events by which Homo erectus became Homo sapiens. He describes the augmented functioning that underpins the emergent mind-a new ("off-line") internal response system with which the brain accesses itself and then forms a selection mechanism for mentally generated behavior options. This functional breakthrough, Torey argues, explains how the animal brain's "awareness" became self-accessible and reflective-that is, how the human brain acquired a conscious mind. Consciousness, unlike animal awareness, is not a unitary phenomenon but a composite process. Torey's account shows how protolanguage evolved into language, how a brain subsystem for the emergent mind was built, and why these developments are opaque to introspection. We experience the brain's functional autonomy, he argues, as free will. Torey proposes that once life began, consciousness had to emerge-because consciousness is the informational source of the brain's behavioral response. Consciousness, he argues, is not a newly acquired "quality," "cosmic principle," "circuitry arrangement," or "epiphenomenon," as others have argued, but an indispensable working component of the living system's manner of functioning.
Inhalt: Inhalt: Background to the brain: the identity of consciousnessNeoteny: the breaking of the hominid impasse -- Nuts and bolts to build a language -- Cognitive bootstrapping: the epigenesis of language -- A device to move mountains: dual output, single focus -- Language: the Trojan horse of negative entropy -- What is this thing called mind? -- The alchemy of self-deception: introspection at work -- Functional autonomy: the triumph of evolutionary bootstrapping -- About the self: fiction and fact -- Unfinished business: skeletons in the cupboard -- At the edge of comprehension.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Cognition ; Consciousness ; Brain
RSWK: Bewusstsein / Kognition ; Philosophische Anthropologie / Neurowissenschaften
DDC: 153
LCC: BF311
RVK: CC 6600
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8Koch, C.: Bewusstsein : Bekenntnisse eines Hirnforschers.Aus d. Engl. übersetzt von Monika Niehaus und Jorunn Wissmann.
Berlin : Springer Spektrum, 2013. XV, 332 S.
ISBN 978-3-642-34770-2
Abstract: Wie kann Aktivität im Gehirn Gefühle auslösen? Wie kann "bloßes Fleisch" - so wird der Körper in Cyberpunkromanen oft abfällig genannt -- subjektives Empfinden hervorbringen? Oder allgemeiner gesagt: Wie kann etwas Physisches etwas Nichtphysisches, subjektive Zustände erzeugen? Ob es der Zahnschmerz ist, die Freude beim Anblick der eigenen Kinder oder der Geschmack eines edlen Weins, sie alle haben denselben Ursprung in der Aktivität von Nervengewebe, im Bewusstsein. Christof Koch forscht seit Jahren über das Thema Bewusstsein. In einer Art Bestandsaufnahme zeigt er den derzeitigen Stand der Forschung auf, an dem auch maßgeblich Wissenschaftler wie Francis Crick, Ned Block, David Chalmers, Stanislas Dehaene, Giulio Tononi und Wolf Singer mitgewirkt haben. Ihm erscheint nicht als Widerspruch, mit naturwissenschaftlichen, empirischen Methoden erklären zu wollen, wie Gefühle entstehen. Wir sind uns der meisten Dinge, die in unserem Kopf vorgehen, nicht bewusst. Koch postuliert, dass Zombies ohne Bewusstsein in weiten Teilen unser Leben steuern, auch wenn wir der festen Überzeugung sind, darüber selbst zu bestimmen. Seiner Meinung nach wird es gelingen, empfindungsfähige Maschinen zu bauen - er liefert eine erste Vorlage hierfür im Buch. Er reflektiert so diverse Aspekte wie die Unterscheidung zwischen Aufmerksamkeit und Bewusstsein, das Unbewusste, die Physik und Biologie des freien Willen, Hunde, den Ring der Nibelungen, den Glauben an einen persönlichen Gott und Traurigkeit. Kochs Buch ist mehr als ein wissenschaftlicher Überblick - es ist zudem Bekenntnis, Autobiographie und futuristische Spekulation.
Anmerkung: Originaltitel: Consciousness: confession of a romantic reductionist.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Bewusstsein / Gehirn / Neurobiologie ; Bewusstsein / Willensfreiheit / Leib-Seele-Problem
BK: 77.50 (Psychophysiologie) ; 77.31 (Kognition)
DDC: 612.82 / DDC22ger ; 500 / 22sdnb
SFB: MED 182 ; PSY 200
RVK: CC 5500 ; CP 4600 ; WW 4200 ; YG 1600
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9Eckoldt. M. (Hrsg.): Kann das Gehirn das Gehirn verstehen? : Gespräche über Hirnforschung und die Grenzen unserer Erkenntnis mit Wolf Singer, Gerald Hüther, Gerhard Roth, Angela D. Friederici, Henning Scheich, Hans J. Markowitsch, Christoph von der Malsburg, Randolf Menzel, Frank Rösler.
Heidelberg : Auer, 2013. 250 S.
ISBN 978-3-8497-0002-7
(Systemische Horizonte - Theorie der Praxis)
Abstract: Kein anderes Organ ist so komplex wie das Gehirn: Über 100 Milliarden Nervenzellen und über 100 Billionen Synapsen sorgen für die Steuerung unseres Körpers. Hirnforschung versucht die Geheimnisse dieses Superorgans zu ergründen. Dabei will sie nicht nur die Funktionsweise des Organs verstehen, sondern auch die Verknüpfung der Hirntätigkeit mit unserer Wahrnehmung, unseren Gefühlen und Denkprozessen. Der Hirnforschung geht es um die Erklärung des unerklärten Universums in mir selbst , sagt Wolf Singer, Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Matthias Eckoldt versammelt in diesem Buch Gespräche mit führenden deutschen Hirnforschern, die auf der gesamten Breite des Wissenschaftsfeldes arbeiten. Dabei zeigt sich der Philosoph und Wissenschaftsjournalist am aktuellen Stand der Neurowissenschaft ebenso interessiert wie an deren Grenzen. Die Gespräche drehen sich um Neuroprothetik, die Wirkweise von Psychopharmaka, Ton- und Sprachverarbeitung im Gehirn, um Strategien und Strukturen des Gedächtnisses, um besondere Eigenschaften neuronaler Netze, konkurrierende Paradigmen und um die Wahrheitsproblematik. Ein philosophisches Lesevergnügen und eine exklusive Einführung in die Hirnforschung aus erster Hand. Gespräche mit: Gerald Hüther, Wolf Singer, Gerhard Roth, Hans J. Markowitsch, Angela D. Friederici, Christoph von der Malsburg, Frank Rösler, Henning Scheich, Randolf Menzel. ; "Matthias Eckoldt hat den Hirnforschern die zentralen Fragen gestellt: Wie laufen Lernprozesse ab, wie verarbeitet das Gehirn Musik, wie lernt es Sprachen, wie erkennt es Gesichter, wie entsteht Bewusstsein? Die Interviewform des Buches zwingt die Wissenschaftler, ihre Theorien und Hypothesen in gesprochene Sprache zu überführen. So wird Wissenschaft für Laien verständlich. (...) Matthias Eckoldt versammelt in seinem Buch neun Wissenschaftler, neun Themenschwerpunkte und neun verschiedene Meinungen. So entsteht ein Überblick über den aktuellen Stand der Neurowissenschaften."
Wissenschaftsfach: Informatik ; Kognitionswissenschaft
LCSH: Mental Processes / physiology
RSWK: Hirnfunktion / Bewusstsein / Hirnforschung / Medizin / Philosophie / Aufsatzsammlung
BK: 77.50 Psychophysiologie ; 44.90 Neurologie ; 77.02 Philosophie und Theorie der Psychologie
DDC: 612.82 / DDC22ger
GHBS: HRC (W) ; VUR (PB)
RVK: CC 5600 ; CX 3000 ; CZ 1000 ; CZ 1300
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10Blackmore, S.J.: Gespräche über Bewußtsein.Aus dem Engl. von Frank Born.
Berlin : Suhrkamp, 2012. 380 S.
ISBN 978-3-518-29623-3
(Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft ; 2023)
Abstract: Im Frühjahr 2000 begann Susan Blackmore, Material für ein Radiofeature zum Thema Bewußtsein zu sammeln. Die Sendung kam nie zustande, aber die Idee, sich einem der großen Rätsel der menschlichen Existenz in Gesprächen zu nähern, ließ sie nicht mehr los. So entstanden zwanzig Interviews mit Philosophen und Naturwissenschaftlern, der Crème de la Crème der internationalen Bewußtseinsforschung, die hier Rede und Antwort steht. David Chalmers zum Beispiel, der erklärt, warum das Bewußtsein ein solch schwieriges Problem ist, oder Susan Greenfield, der zufolge man schon bei Sophokles und Euripides Interessantes über Willensfreiheit lernen kann. Francisco Varela spricht über Zombies, Roger Penrose über John Searle, John Searle über Immanuel Kant. Wir erfahren von Vilayanur Ramachandran, warum er nicht meditiert, und von Thomas Metzinger, inwiefern das bewußte Selbst eine Illusion ist. Und im letzten Interview vor seinem Tod rekapituliert Francis Crick seinen Weg von der Genetik zur Bewußtseinsforschung. Es geht um den Geist und um die Gene, um das Gehirn und die Gefühle, aber auch um Quantenprozesse und Träume, Descartes und Shiva, Kabbala und Drogenpolitik - und nicht zuletzt um Forscherkarrieren und Lebensträume.
Anmerkung: Originaltitel: Conversations on Consciousness.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft ; Philosophie
RSWK: Bewusstsein / Philosophie / Interview ; Bewusstsein / Psychologie / Interview ; Bewusstsein / Naturwissenschaften / Interview
BK: 77.11 (Bewußtseinspsychologie) ; 08.36 (Philosophische Anthropologie)
DDC: 126 / DDC22ger
GHBS: HMZ (PB)
RVK: CC 5500 ; CC 6600 ; CB 4150 ; CC 4400 ; CC 7200 ; CX 9500 ; YG 4500
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11Koch, C.: Consciousness : confessions of a romantic reductionist.
Cambridge, Massachusetts : MIT Press, 2012. xii, 181 S.
ISBN 978-0-262-01749-7
Abstract: What links conscious experience of pain, joy, color, and smell to bioelectrical activity in the brain? How can anything physical give rise to nonphysical, subjective, conscious states? Christof Koch has devoted much of his career to bridging the seemingly unbridgeable gap between the physics of the brain and phenomenal experience. This engaging book?part scientific overview, part memoir, part futurist speculation?describes Koch's search for an empirical explanation for consciousness. Koch recounts not only the birth of the modern science of consciousness but also the subterranean motivation for his quest?his instinctual (if "romantic") belief that life is meaningful. Koch describes his own groundbreaking work with Francis Crick in the 1990s and 2000s and the gradual emergence of consciousness (once considered a "fringy" subject) as a legitimate topic for scientific investigation. Present at this paradigm shift were Koch and a handful of colleagues, including Ned Block, David Chalmers, Stanislas Dehaene, Giulio Tononi, Wolf Singer, and others. Aiding and abetting it were new techniques to listen in on the activity of individual nerve cells, clinical studies, and brain-imaging technologies that allowed safe and noninvasive study of the human brain in action. Koch gives us stories from the front lines of modern research into the neurobiology of consciousness as well as his own reflections on a variety of topics, including the distinction between attention and awareness, the unconscious, how neurons respond to Homer Simpson, the physics and biology of free will, dogs, Der Ring des Nibelungen, sentient machines, the loss of his belief in a personal God, and sadness. All of them are signposts in the pursuit of his life's work?to uncover the roots of consciousness
Inhalt: In which I introduce the ancient mind-body problem, explain why I am on a quest to use reason and empirical inquiry to solve it, acquaint you with Francis Crick, explain how he relates to this quest, make a confession, and end on a sad note -- In which I write about the wellsprings of my inner conflict between religion and reason, why I grew up wanting to be a scientist, why I wear a lapel pin of Professor Calculus, and how I acquired a second mentor late in life -- In which I explain why consciousness challenges the scientific view of the world, how consciousness can be investigated empirically with both feet firmly planted on the ground, why animals share consciousness with humans, and why self-consciousness is not as important as many people think it is -- In which you hear tales of scientist-magicians that make you look but not see, how they track the footprints of consciousness by peering into your skull, why you don't see with your eyes, and why attention and consciousness are not the same -- In which you learn from neurologists and neurosurgeons that some neurons care a great deal about celebrities, that cutting the cerebral cortex in two does not reduce consciousness by half, that color is leached from the world by the loss of a small cortical region, and that the destruction of a sugar cube-sized chunk of brain stem or thalamic tissue leaves you undead -- In which I defend two propositions that my younger self found nonsense--you are unaware of most of the things that go on in your head, and zombie agents control much of your life, even though you confidently believe that you are in charge -- In which I throw caution to the wind, bring up free will, Der ring des Nibelungen, and what physics says about determinism, explain the impoverished ability of your mind to choose, show that your will lags behind your brain's decision, and that freedom is just another word for feeling -- In which I argue that consciousness is a fundamental property of complex things, rhapsodize about integrated information theory, how it explains many puzzling facts about consciousness and provides a blueprint for building sentient machines -- In which I outline an electromagnetic gadget to measure consciousness, describe efforts to harness the power of genetic engineering to track consciousness in mice, and find myself building cortical observatories -- In which I muse about final matters considered off-limits to polite scientific discourse: to wit, the relationship between science and religion, the existence of God, whether this God can intervene in the universe, the death of my mentor, and my recent tribulations.
Anmerkung: Rez. in: The New York Review of Books, 10.01.2013 ( J. Searle): "The problem of consciousness remains with us. What exactly is it and why is it still with us? The single most important question is: How exactly do neurobiological processes in the brain cause human and animal consciousness? Related problems are: How exactly is consciousness realized in the brain? That is, where is it and how does it exist in the brain? Also, how does it function causally in our behavior? To answer these questions we have to ask: What is it? Without attempting an elaborate definition, we can say the central feature of consciousness is that for any conscious state there is something that it feels like to be in that state, some qualitative character to the state. For example, the qualitative character of drinking beer is different from that of listening to music or thinking about your income tax. This qualitative character is subjective in that it only exists as experienced by a human or animal subject. It has a subjective or first-person existence (or "ontology"), unlike mountains, molecules, and tectonic plates that have an objective or third-person existence. Furthermore, qualitative subjectivity always comes to us as part of a unified conscious field. At any moment you do not just experience the sound of the music and the taste of the beer, but you have both as part of a single, unified conscious field, a subjective awareness of the total conscious experience. So the feature we are trying to explain is qualitative, unified subjectivity. ; Now it might seem that is a fairly well-defined scientific task: just figure out how the brain does it. In the end I think that is the right attitude to have. But our peculiar history makes it difficult to have exactly that attitude-to take consciousness as a biological phenomenon like digestion or photosynthesis, and figure out how exactly it works as a biological phenomenon. Two philosophical obstacles cast a shadow over the whole subject. The first is the tradition of God, the soul, and immortality. Consciousness is not a part of the ordinary biological world of digestion and photosynthesis: it is part of a spiritual world. It is sometimes thought to be a property of the soul and the soul is definitely not a part of the physical world. The other tradition, almost as misleading, is a certain conception of Science with a capital "S." Science is said to be "reductionist" and "materialist," and so construed there is no room for consciousness in Science. If it really exists, consciousness must really be something else. It must be reducible to something else, such as neuron firings, computer programs running in the brain, or dispositions to behavior. There are also a number of purely technical difficulties to neurobiological research. The brain is an extremely complicated mechanism with about a hundred billion neurons in ... (Rest nicht frei). " [https://www.nybooks.com/articles/2013/01/10/can-information-theory-explain-consciousness/]. ; Erwiderung von C. Koch u. G. Tononi in: The New York Review of Books, 07.03.2013 [https://www.nybooks.com/articles/2013/03/07/can-photodiode-be-conscious/?pagination=false&printpage=true] mit einer weiteren Erwiderung von J. Searle.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Consciousness ; Mind and body ; Free will and determinism ; Life ; Personal Autonomy ; Existentialism
RSWK: Bewusstsein / Willensfreiheit / Leib-Seele-Problem / Neurowissenschaftler / Erlebnisbericht 1990-2010 ; Koch, Christof / Autobiographie 1990-2010 ; Koch, Christof *1956-* / Bewusstsein / Willensfreiheit / Leib-Seele-Problem / Neurowissenschaften / Autobiographie
BK: 77.47 (Bewußtseinszustände) ; 08.32 (Erkenntnistheorie)
DDC: 153 / dc23
GHBS: HRC (E)
LCC: B808.9
RVK: CC 5500 ; CZ 1000 ; WW 2200
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12Tononi, G.: Phi : a voyage from the brain to the soul.
New York : Pantheon Books, 2012. XII, 364 S.
ISBN 978-0-30-790721-9
Abstract: From one of the most original and influential neuroscientists at work today, here is an exploration of consciousness unlike any other-as told by Galileo, who opened the way for the objectivity of science and is now intent on making subjective experience a part of science as well. Giulio Tononi is one of the most creative and the most influential neurologists in the world nowadays. Tononis way of exploring consciousness is different from those of the others, which is that his course of exploring consciousness is narrated by Galileo who used to pave the way for the objectivity of science and devoted himself to making subjective experience a part of science in the book Phi:a Voyage from the Brain to the Soul. Galileo's journey has three parts, each with a different guide. In the first, accompanied by a scientist who resembles Francis Crick, he learns why certain parts of the brain are important and not others, and why consciousness fades with sleep. In the second part, when his companion seems to be named Alturi (Galileo is hard of hearing; his companion's name is actually Alan Turing), he sees how the facts assembled in the first part can be unified and understood through a scientific theory-a theory that links consciousness to the notion of integrated information (also known as phi). In the third part, accompanied by a bearded man who can only be Charles Darwin, he meditates on how consciousness is an evolving, developing, ever-deepening awareness of ourselves in history and culture-that it is everything we have and everything we are. Not since Gödel, Escher, Bach has there been a book that interweaves science, art, and the imagination with such originality. This beautiful and arresting narrative will transform the way we think of ourselves and the world.
Themenfeld: Information
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Consciousness / Physiological aspects ; Brain / Physiology ; Mind and body ; Neuropsychology
RSWK: Bewusstsein / Gehirn / Physiologie / Leib-Seele-Problem
BK: 77.50 (Psychophysiologie) ; 77.47 (Bewußtseinszustände) ; 44.37 (Physiologie)
DDC: 612.8 / dc23
GHBS: TUP ; TZH
LCC: QP411
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13Westerbarkey, J. (Hrsg.): EndZeitKommunikation : Diskurse der Temporalität.
Münster : LIT Verlag, 2010. III, 289 S.
ISBN 978-3-643-10150-1
(Beiträge zur Kommunikationstheorie ; Bd. 26)
Abstract: Unter End-Zeit-Kommunikation kann man sich vieles vorstellen - eine Trauerfeier, den Sturz einer Regierung oder den literarischen Abschied von Liebenden. Was Kommunikation ist, wissen wir mittlerweile, doch was ist Zeit, wann beginnt und endet sie und wie wird sie kommuniziert? Was meinen wir mit ruhigen, bewegten und schnelllebigen Zeiten? Ist Zeit für alle gleich oder systemspezifisch? Auch End-Zeit-Kommunikation braucht Zeit und reflektiert im Hier und Jetzt Ungleichzeitiges: Vergangenes und Künftiges, Erfahrungen und Erwartungen. Wohl wissend, dass dieses Paradoxon schwer erklärbar ist, versuchen die Autoren dieses Buchs, Antworten auf unterschiedliche Fragen zum Verhältnis von Kommunikation und Zeit zu finden.
Inhalt: Inhalt: Westerbarkey, Joachim: Zeit - Annäherungen an ein Phantom. / Losch, Nimra: Die Zeit der Katze. Wie das Zusammenleben mit Katzen die Tier-Mensch-Kommunikation entwickelt. / Pointke, Florian: Endzeitstimmung. / Yeh, Sonja: Das Ende der großen Erzählungen?. / Heßling, Donna: Auf Leben und Tod. / Schmidt, Siegfried J.: "immer ist jetzt". / Skrobala, Jurek: Ende der Geschichte? End-Zeit-Vorstellungen in der postmodernen Medienphilosophie. / Völlmicke, Stephan: Konstrukte von Sterben und Tod. / Nebelsieck, Simone: Virtuelle Friedhöfe. / Gehrau, Volker: Der kultivierte Tod. / Kahr, Robert: School Shootings - Vergeltung nach Plan. / Leiß, Albert: Zeit aus der Sicht der Physik. / Bell, Saskia: Memory Books. / Nölleke, Daniel: In Rekordzeiten zu Kurzzeitruhm. / Neuberger, Christoph: "Jetzt" ist Trumpf. / Donk, André: Kein Gedächtnis nirgends?. / Westerbarkey, Joachim: Zeitweiliges - Mutmaßungen zur Mode. / Elstroth, Heinz-Jürgen: Höchste Zeit!. / Herbers, Martin Rolf: Zeit im Comic. / Merten, Klaus: Mose in der Wüste. / Kohring, Matthias: Vertrauen - ein Blankocheck auf Zukunft. / Scholl, Armin: Journalismusforschung als langsame Beobachtung. / Preusse, Joachim: Zeitvorstellungen in der PR. / Westerbarkey, Joachim: Wendezeit. 2010
Themenfeld: Internet
Wissenschaftsfach: Kommunikationswissenschaften
RSWK: Zeitlichkeit / Zeitwahrnehmung / Aufsatzsammlung ; Tod / Sterben / Aufsatzsammlung ; Informationsgesellschaft / Massenmedien / Zeitbewusstsein / Aufsatzsammlung
DDC: 304.237 / DDC22ger
GHBS: BFG (E) ; BFG (PB)
RVK: AP 13550
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14Singer, W ; Ricard, M: Hirnforschung und Meditation : ein Dialog.Aus dem Engl. von Susanne Warmuth und Wolf Singer.
Frankfurt : Suhrkamp, 2008. 133 S.
ISBN 3-518-26004-9
(Edition Unseld ; 4)
Abstract: Wolf Singer ist einer der weltweit führenden Hirnforscher. Matthieu Ricard war Molekularbiologe, wurde dann buddhistischer Mönch - und Bestsellerautor. Für dieses Buch treten beide in einen Dialog über die Beziehung zwischen Hirnforschung und Bewußtseinstraining. Sie sprechen darüber, welche mentalen Zustände mit meditativen Praktiken herbeigeführt werden sollen, welche neuronalen Vorgänge diesen zugrunde liegen, und sie fragen, ob regelmäßiges Meditieren zu nachweisbaren Veränderungen von Hirnfunktionen führt. Ihr Buch leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Austausch zwischen Naturwissenschaften und den kontemplativen Wissenschaften anzuregen, denn Buddhismus wird hier als eine "Wissenschaft über den Geist" verhandelt und nicht als eine Religion. Ein Thema, das in der Diskussion zentral behandelt wird, sind die Methoden, mit denen der Geist und menschliche Werte trainiert werden können, zum Beispiel Aufmerksamkeit, Altruismus, emotionale Ausgeglichenheit und Glück. Darüber hinaus sprechen Singer und Ricard über die Langzeitwirkungen solchen Trainings. Die Fähigkeit des Gehirns, sich an veränderte Umstände anzupassen, wird meist im Kontext sich verändernder Außenbedingungen untersucht, aber bei der Meditation kommen die Impulse von innen und sollen eine systematische Veränderung der eigenen mentalen Dispositionen bewirken, und folgerichtig wird die Frage gestellt, ob sich zentrale Fragen über die menschliche Natur überhaupt mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen verbinden lassen.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Bewusstseinsveränderung / Hirnforschung ; Meditation / Neurobiologie
GHBS: HRW (E) ; HRC (E) ; VYD (SI) ; HNQ (SI)
RVK: CU 8580 Psychologie / Klinische Psychologie / Psychologische Behandlungsmethoden (einschl. Psychagogik); Psychotherapie;(Allgemeines, Einführungen, Gesamtdarstellungen) / Behandlungsmethoden / Entspannungstherapie, Meditation, Yoga, Autogenes Training
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15Gigerenzer, G.: Bauchentscheidungen : die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition.Aus dem Engl. von Hainer Kober.
München : Goldmann, 2008. 283 S.
ISBN 978-3-442-15503-3
Abstract: "Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt." Viele Menschen treffen Entscheidungen "aus dem Bauch heraus", was auf den ersten Blick aller Vernunft zu widersprechen scheint. Gerd Gigerenzer, Professor für Psychologie und Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, erkundet anhand zahlreicher Beispiele, woher unsere Bauchgefühle oder Intuitionen kommen und welcher spezifischen Logik unsere unbewusste Intelligenz folgt.
Anmerkung: Originaltitel: Gut feelings
Wissenschaftsfach: Psychologie
RSWK: Intuition / Entscheidung ; Wahrnehmungspsychologie (ÖVK) ; Bewusstsein / Wahrnehmung (ÖVK) ; Intuition / Entscheidungen / Unbewusste Intelligenz (ÖVK)
DDC: 153.83 / DDC22ger
GHBS: HRQ (TH K) ; HRI (W) ; PZS (W) ; HRU (PB)
RVK: CP 3000
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16Donald, M: Triumph des Bewusstseins : die Evolution des menschlichen Geistes.Aus dem Amerikan. von Christoph Trunk.
Stuttgart : Klett-Cotta, 2008. 348 S.
ISBN 978-3-608-94487-7
Abstract: Die Fähigkeiten des Bewusstseins liefern den Schlüssel für die umwälzenden Entwicklungen, die der Mensch auf der Leiter der Evolution zurückgelegt hat. Wie ist es zu erklären, dass unser Gehirn dem anderer Primaten so stark ähnelt und ihm doch so dramatisch überlegen ist? Warum stattet unser Hirn das Zentrum unseres Ichs mit so viel Autonomie und autobiographischem Vermögen aus? Donald zeigt die Vielschichtigkeit des Bewusstseins auf und erläutert, wie es sich auf der Grundlage der Kultur entwickeln konnte. Für den Autor ist der menschliche Geist ein hybrides Produkt, in dem Materie, nämlich unser Gehirn, mit einem unsichtbaren symbolischen Gewebe, nämlich der Kultur, verwoben ist, woraus ein weit verzweigtes kognitives Netzwerk entsteht. Allein dieser hybride Charakter unseres Geistes ermöglichte es der menschlichen Spezies, die Grenzen zu überschreiten, denen die übrigen Säugetiere unterworfen sind. ; Donald, Professor für Psychologie und für Kognitionswissenschaften, referiert die Erkenntnisse, die die Wissenschaft bisher über das menschliche Bewusstsein herausgefunden hat, und kommt zu dem Schluss: Nur das Bewusstsein hat den Menschen zur Kultur im Sinne gemeinsamer Gepflogenheiten, Regeln und Sprachsysteme geführt, diese wiederum hat die Bewusstseinsentwicklung des Menschen enorm beschleunigt und ihm einen evolutionären Vorsprung gesichert. Ein inhaltsreicher, gut belegter und diskussionswürdiger Beitrag, der sich in 1. Linie an Fachleute richtet. Mit Vorkenntnissen aber auch von Interessierten lesbar, ergänzend zu Titeln wie "Wer erklärt den Menschen?" (ID 4/07)
Anmerkung: Originaltitel: A mind so rare: the evolution of human consciousness. W. W Norton & Co., 2001.
RSWK: Bewusstsein / Evolution / Neurobiologie
BK: 77.29 (Strömungen und Richtungen in der Psychologie: Sonstiges)
ASB: Mbk 2 ; Mbk 6
DDC: 153 / DDC22ger
SFB: PSY 200
GHBS: HRC (SI)
KAB: F 111
SSD: MBK 1 ; MBK 6
RVK: CZ 1300 ; CP 2000: Psychologie / Allgemeine Psychologie / Wahrnehmung allgemein ; WH 2100: Biologie / Evolution / Evolution und Philosophie Vitalismus. Maschinentheorie des Lebens. Entelechie
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17Libet, B.: Mind Time : Wie das Gehirn Bewusstsein produziert.Übersetzt von Jürgen Schröder.
Frankfurt : Suhrkamp, 2005. 298 S.
ISBN 3-518-58427-8
Abstract: Fast nichts ist uns Menschen so wichtig wie unser subjektives, bewusstes Innenleben - und doch wissen wir relativ wenig über seine Genese. Benjamin Libet gehört zu den Pionieren auf dem Gebiet der Bewusstseinsforschung und hat zahlreiche Experimente durchgeführt, die gezeigt haben, wie das Gehirn Bewusstsein produziert. In seinem 2004 erschienenen und jetzt auf Deutsch vorliegenden Buch Mind Time präsentiert er erstmals eine eigene Deutung seiner berühmten »Libet-Experimente«, die die aktuelle Debatte über die Bedeutung der Hirnforschung für unser Menschenbild überhaupt erst angestoßen haben. Im Zentrum der Experimente steht der Nachweis, dass jedem bewussten Prozess ein unbewusster, jedoch messbarer Prozess zeitlich vorausgeht. Diese zeitliche Differenz - die »Mind Time« - lässt den Schluss zu, dass unbewusste Prozesse in unserem Gehirn unser Bewusstsein steuern, und nicht umgekehrt das Bewusstsein »Herr im Haus« ist. Die vermeintlich freien Willensakte etwa sind längst initiiert, bevor uns ein Handlungswunsch überhaupt gegenwärtig ist. Libet behandelt die weitreichenden Folgen seiner Entdeckung nicht nur für die Willensfreiheit, sondern auch für die Identität der Person und die Beziehung zwischen Geist und Gehirn. Klar und verständlich dargestellt, ermöglichen Libets Experimente und Theorien es sowohl Spezialisten als auch interessierten Laien, an einem der spannendsten Forschungsprogramme dieser Tage teilzuhaben - der Erforschung des menschlichen Bewusstseins.
Inhalt: Enthält die Kapitel: 1. Einführung in das Problem 2. Die zeitliche Verzögerung unseres sensorischen Bewusstseins 3. Unbewusste und bewusste geistige Funktionen 4. Handlungsabsicht: Haben wir einen freien Willen? 5. Die Theorie des bewussten mentalen Feldes: Wie aus dem Körper Geist entsteht 6. Was bedeutet das alles?
Anmerkung: Titel der Originalausgabe: Mind time: the temporal factor in consciousness. Harvard Univ. Press 2004
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Mental Processes ; Consciousness ; Personal Autonomy ; Self Concept ; Neurology
RSWK: Bewusstsein / Willensfreiheit / Hirnfunktion ; Bewusstsein / Zeitfaktor (BVB) ; Willensfreiheit / Neurophysiologie (BVB)
BK: 77.31 / Kognition ; 08.36 / Philosophische Anthropologie ; 08.49 / Systematische Philosophie: Sonstiges ; 44.90 / Neurologie
LCC: QP411
RVK: CC 5500 Philosophie / Systematische Philosophie / Philosophie des Geistes / Abhandlungen ; CC 4400 Philosophie / Systematische Philosophie / Erkenntnistheorie / Abhandlungen zur Erkenntnistheorie ; CZ 1000 Psychologie / Grenzgebiete der Psychologie / Physiologische Psychologie
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18Oldemeyer, E.: Zur Phänomenologie des Bewußtseins : Studien und Skizzen.
Würzburg : Königshausen & Neumann, 2005. 435 S.
Abstract: In der aktuellen Diskussion um das Bewusstsein und seine materiellen Trägerprozesse ist die Stimme der Phänomenologie selten zu vernehmen. Dabei ist für jede Art wissenschaftlichen Zugriffs auf das Thema "Bewusstsein" die Berücksichtigung seiner phänomenalen, subjektiv erlebbaren Aspekte unentbehrlich. Dies gilt für evolutionsbiologische, psychologische, neuro-physiologische Untersuchungen ebenso wie für die indirekten Thematisierungen durch Sprachanalyse und "Künstliche-Intelligenz-Forschung". Dieses Buch bündelt mit einer zusammenschauenden Einleitung Einzelstudien zu einer "konkreten Phänomenologie" menschlichen Bewusstseins, die in über dreissig Jahren des Umgangs mit dieser Thematik entstanden sind. Bewusstsein wird grundsätzlich als Manifestation des Lebens überhaupt verstanden - mit einer Evolution vom einfachsten Innewerden bis zur vieldimensionalen Bewusstseinssphäre beim Menschen. Behandelt werden hier aber vorwiegend Strukturen und Leistungen komplexer bewusstseinsgetragener Prozesse, die für die intersubjektive, kumulative Kulturentwicklung konstitutiv sind, aber im wissenschaftlichen Diskurs meist unterbelichtet bleiben - z.B. die Rolle von Bewusstsein in der Selbststeuerung ("Freiheit") des Handelns, in Intelligenzleistungen, im Zeiterleben, im Schönheitserfahren, im vergleichenden und intuitiv-diskursiven Erkennen, in geschichtlicher Sinngebung und utopischer Phantasie. "Metaphysische" Ausblicke gelten der möglichen kosmischen Bedeutung von Bewusstsein als Urmedium des Welt-Erscheinens.
Inhalt: Vgl. auch die Habilitationsschrift des Verfassers mit dem Titel: 'Struktur und Funktion des Bewußtseins : Ein Beitr. zur Phänomenologie d. Bewußtseinsleistgn' aus dem Jahr 1969
Wissenschaftsfach: Philosophie
LCSH: Awareness / Collected Works ; Consciousness / Collected Works
RSWK: Bewusstsein / Phänomenologie / Aufsatzsammlung
BK: 77.22 Phänomenologische Psychologie ; 77.11 Bewußtseinspsychologie
GHBS: HMZ (SI) ; HNI (SI)
RVK: CC 4400 ; CC 5500 ; CI 1120
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19Metzinger, T. (Hrsg.): Bewußtsein : Beiträge aus der Gegenwartsphilosophie.5., erw. Aufl.
Paderborn : Mentis, 2005. 854 S.
ISBN 978-3-89785-600-4
Abstract: DAS STANDARDWERK in der Philosophie des Geistes seit 10 Jahren - jetzt in 5. Auflage mit einer um mehr als 60 Seiten erweiterten Bibliographie, die Publikationen zur Philosophie des Geistes und angrenzender Disziplinen von 1970-2004 erfaßt (über 2700 Titel). Kann man sich vorstellen, dass so etwas wie bewusstes Erleben auf der Grundlage physikalischer Vorgänge entstehen konnte? Sind subjektives Empfinden und das Entstehen einer Innenperspektive überhaupt als Bestandteil der natürlichen Ordnung der Dinge denkbar - oder werden wir an dieser Stelle mit einem letztlich unauflöslichen Mysterium konfrontiert, mit einem weissen Fleck auf der Landkarte des wissenschaftlichen Weltbildes, der vielleicht aus prinzipiellen Gründen immer ein weisser Fleck bleiben muss? Das Problem des Bewusstseins bildet heute - vielleicht zusammen mit der Frage nach der Entstehung unseres Universums - die äusserste Grenze des menschlichen Strebens nach Erkenntnis. Es erscheint deshalb vielen als das letzte grosse Rätsel überhaupt und als die grösste theoretische Herausforderung der Gegenwart. Mit Beiträgen von: Ansgar Beckermann, Peter Bieri, Dieter Birnbacher, Ned Block, Tyler Burge, David J. Chalmers, Patricia S. Churchland, Daniel C. Dennett, Owen Flanagan, Rick Grush, Güven Güzeldere, Robert Kirk, Martin Kurthen, Joseph Levine, William G. Lycan, Colin McGinn, Thomas Metzinger, Norton Nelkin, Martine Nida-Rümelin, David Papineau, Diana Raffman, Georges Rey, David M. Rosenthal, Eva Ruhnau, Michael Tye, Robert Van Gulick, Kathy Wilkes. Siehe auch: "Conscious Experience", gekürzte englischsprachige Version des Buches "Bewußtsein".
Inhalt: Kommentare: Metzingers blauer Sammelband [...] bietet den zur Zeit vielseitigsten und aktuellsten deutschsprachigen Einstieg in die Thematik. Obwohl als Studienwerkzeug konzipiert, kann der Band auch das Interesse weiterer Kreise gewinnen. M. Lenzen, Frankfurter Rundschau. In den letzten Jahren hat es keine Veröffentlichung gegeben, die so kenntnisreich und informativ in die Gegenwartsdiskussion um das Bewusstsein einführte. H. Breuer, Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dieser monumentale Band ist nicht nur ein weiterer Sammelband auf dem wachsenden Markt von Büchern über Bewusstseinsforschung, sondern eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme der philosophischen Problemstellungen, die mit der gegenwärtigen Kognitions- und Bewusstseinsforschung verbunden sind, herausgegeben von einem der führenden Vertreter dieser Bemühungen [...]; ein hervorragendes Buch, spannend zu lesen, wohl fundiert, ohne falsche Versprechungen, das »Rätsel des Bewusstseins« bald (oder jemals?) zufriedenstellend klären zu können. M. von Brück in Dialog der Religionen. Alles in allem: Dieses Werk gehört zu einem der wichtigsten Bücher der letzten Jahre zum Thema des menschlichen Bewusstseins. Mind Management. Wer heute zur Frage des Bewusstseins etwas sagen will und dies nicht nur aus neurologischer Sicht, wird an diesem Buch nicht vorbeigehen können. A. Resch, Grenzgebiete der Wissenschaft. Der Band stellt in einer bislang kaum dagewesenen Konzentration die führenden Autoren auf diesem Gebiet vor. Diese äusserst hochkarätige Textsammlung sollte nicht nur in der aktuellen Philosophie des Geistes, sondern auch in der empirischen Forschung grosse Wirkung entfalten. R. Schatta in Bundeswehr-Verwaltung. Der Leser wird, begleitet durch eine überaus sachkundige allgemeine und mehrere auf die neun Teile des Buches bezogene spezielle Einführungen des Herausgebers, durch die Diskussionslandschaft geführt. Er wird mit den begrifflichen Grundlagen der Diskussion vertraut gemacht und auf die Gratwanderung zwischen physischen und phänomenalen Wirklichkeiten geschickt. A. Ziemke, Psychologie Heute
Anmerkung: Rez. der ersten Aufl von 1995 in: Frankfurter Rundschau Nr.93 vom 20.4.1996, S.4 u.d.T.: Wie und warum entsteht im Gehirn unser bewußtes Erleben? (M. Lenzen)
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Bewusstsein ; Philosophy of Mind / Bewusstsein
BK: 08.00 (Philosophie: Allgemeines) ; 08.25 (Zeitgenössische westliche Philosophie) ; 08.36 (Philosophische Anthropologie) ; 44.90 (Neurologie) ; 08.32 (Erkenntnistheorie) ; 77.31 (Kognition)
DDC: 100
Eppelsheimer: Phi C 91 / Bewußtsein
SFB: BIO 110 ; NAT 27 ; PHIL 82 ; PSY 200
GHBS: HLT (DU) ; HMZ (DU) ; HKOB (W) ; HLR (HA)
RVK: CB 4150 ; CC 4400 ; CC 6020 ; CC 6600 ; CI 1100
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20Koch, C.: Bewusstsein : ein neurobiologisches Rätsel.Mit einem Vorw. von Francis Crick. Aus dem Amerikan. übers. von Monika Niehaus-Osterloh und Jorunn Wissmann.
Heidelberg : Spektrum Akademischer Verlag, 2005. XVII, 448 S.
ISBN 978-3-8274-1578-3
Abstract: Das Bewusstsein ist eines der letzten großen ungelösten Rätsel der Wissenschaft - und sicherlich das größte der Biologie. Wir können den salzigen Geschmack von Kartoffel-Chips spüren, den unverkennbaren Geruch von Hunden wahrnehmen, wenn sie im Regen waren, und kennen das besondere Gefühl, wenn man nur an den Fingerkuppen hängend viele Meter über dem sicheren Boden in einer Felswand klettert. Wie können diese Eindrücke aus den Neuronen und den mit ihnen assoziierten Synapsen und molekularen Prozessen entstehen? Die Frage nach dem Bewusstsein hat die Ideen von Philosophen, Wissenschaftlern, Ingenieuren und den denkenden Menschen generell beflügelt. Was ist Bewusstsein? Wie passt es sich ein in unser Universum? Wozu ist es Nütze? Kommt es nur beim Menschen vor? Warum laufen so viele unserer tagtäglichen Handlungen bewusst ab? Antworten auf diese Fragen werden ein neues Bild kreieren, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. In diesem Sachbuch, das aufgrund seines Schreibstils - ein Glossar erläutert die Fachausdrücke - für den interessierten Menschen mit Grips ebenso geeignet ist wie - aufgrund der exakten Literaturhinweise - für den Wissenschaftler oder Studenten, ergründet Christof Koch, einer der international renommiertesten Forscher in der Bewusstseins-Forschung, die der subjektiven Wahrnehmung von Mensch und Tier zugrunde liegende biologische Grundlage. Er erklärt das Gedankengerüst, das er und Francis Crick entwickelt haben, um das alte Leib-Seele-Problem zu verstehen. Das Herzstück dieses Gerüstes ist ein tragender Ansatz, die neuronalen Korrelate des Bewusstseins zu entdecken und zu charakterisieren, feine, flackernde Muster von Gehirnaktivität, die wirklich jeder bewussten Erfahrung zugrunde liegen. Ausgehend von umfangreichen anatomischen, physiologischen, klinischen, psychologischen und philosophischen Ansätzen und Daten umreißt dieses anspruchsvolle Sachbuch die wissenschaftliche Grundlage von Bewusstsein, zeigt die Grenzen unseres Wissens auf und beschreibt Versuche, die durchgeführt werden müssen, um dieses Rätsel erfolgreich abzuschließen.
Inhalt: Neuauflage 2014.
Anmerkung: Rez. in: Spektrum der Wissenschaft 2006, H.6, S.101-102 (M. Springer): "Wir erforschen den Kosmos, um zu erfahren, woher wir kommen, und die Welt der Elementarteilchen, weil wir erkennen wollen, woraus wir letztlich bestehen. Nun wenden wir uns mit dem in Jahrhunderten gewonnenen Wissen dem nächstliegenden Forschungsobjekt zu: dem eigenen Gehirn. Das ist ein Schwindel erregendes Unternehmen, denn dabei beugt sich gewissermaßen das Gehirn wissbegierig über sich selbst. Geht das? Kann eine ursprünglich zur Analyse der unbelebten, bewusstlosen Natur entwickelte Methode jemals erklären, wie unser Gehirn Bewusstsein produziert? Muss nicht zwischen physikalisch-chemischen Hirnvorgängen und unserem sinnlichen Erleben von Farben, Schmerzen und Emotionen die notorische »Erklärungslücke« der Bewusstseinsforschung klaffen? Es kommt auf den Versuch an. Wer wissen will, was die Naturwissenschaft - konkret die Neurobiologie - bisher über die materielle Basis unseres bewussten Erlebens herausgebracht hat, sollte dieses Buch lesen. Christof Koch sucht empirisch nach den »neuronalen Korrelaten des Bewusstseins« (neuronal correlates of consciousness, NCCs) - dem kleinsten Satz neuronaler Ereignisse, der für eine bestimmte bewusste Wahrnehmung hinreichend ist. Gewiss vermag unser Gehirn noch viel mehr, als bloß Sinneserlebnisse zu vermitteln: Wir können sprechen, Erlebnisse reflektieren, zählen, logisch denken und so weiter. Das vergleichsweise bescheidene Projekt, NCCs für bewusste visuelle Wahrnehmung zu suchen, hat Koch gemeinsam mit Francis Crick, dem Mitentdecker des genetischen Codes, bis zu dessen Tod 2004 verfolgt, weil die beiden darin den einfachsten Zugang zum Rätsel des Bewusstseins sahen. Damit wiederholte Crick eine Vorgehensweise, mit der er schon 1953 erfolgreich war: zur Erforschung des bislang Unvorstellbaren zunächst ein möglichst einfaches Beispiel zu studieren. Bevor Crick zusammen mit James Watson die Struktur der DNA aufdeckte, konnten die Biologen sich nicht vorstellen, wie ein einzelnes Molekül die Information über den Aufbau eines lebenden Organismus enthalten sollte. Analog hofften später Crick und Koch, aus der Struktur der Neuronen und ihren Wechselwirkungen auf die physische Grundlage des Bewusstseins schließen zu können. ; Das ist kein Top-down-, sondern ein Bottom-up-Ansatz. Die Leistung, Bewusstsein hervorzurufen, wird nicht »holistisch« dem Gehirn als Ganzem oder größeren Hirnarealen zugeschrieben, sondern möglichst kleinen Ensembles spezifischer Neuronen, eben den NCCs. Koch hebt beispielsweise die Fähigkeit einzelner Neuronen hervor, selektiv auf ein bekanntes Gesicht anzusprechen. Er bestreitet nicht, dass »höhere« bewusste Leistungen - etwa das Erfassen von Dingkategorien - größere Areale beanspruchen; aber für die empirische Untersuchung der Hirnvorgänge bei einfachen Wahrnehmungen sucht er nach dem neuronalen Minimum. Dafür müssen die Versuchspersonen nicht unbedingt Menschen sein; auch Affen, denen im Experiment unterschiedliche Bilder für beide Augen dargeboten werden, richten ihre Aufmerksamkeit abwechselnd auf das eine oder andere Bild, und entsprechend variiert das - mit modernen Verfahren messbare - neuronale Erregungsmuster ihres Gehirns. So wird Bewusstsein zu einem Gegenstand empirischer Forschung im Tierversuch. Koch - der immer wieder betont, auch im Namen seines verstorbenen Mentors Crick zu schreiben - behauptet nicht, er könne mit den NCCs schon das Rätsel des Bewusstseins insgesamt lösen. Wohl aber beharrt er darauf, dass nur dieser Bottom-up-Ansatz den Weg zu einer Erklärung weist. Er skizziert ein langfristiges Forschungsprogramm, das, so hofft er, die Erklärungslücke zwischen objektiven Hirnprozessen und subjektivem Erleben schließen wird. Bewusstsein ist für Koch eine emergente Eigenschaft komplexer Nerventätigkeit. Darum würde er auch nicht zögern, einem hochkomplex verdrahteten und autonom agierenden Roboter eine Art Bewusstheit zuzugestehen. Das ungeheuer reichhaltige, elegant geschriebene und gut übersetzte Buch wendet sich eigentlich an zwei verschiedene Lesergruppen: Die einen wollen »nur« erfahren, was die modernste Naturwissenschaft über das Bewusstsein zu sagen weiß; die anderen finden ein komplettes Lehrbuch der Neurobiologie vor. Der Autor versucht, es beiden recht zu machen, indem er Details und Quellen in umfangreiche Fußnoten verbannt. Ein neugieriger Leser wird sich förmlich zwingen müssen, über das Kleingedruckte hinwegzulesen, welches das untere Drittel fast jeder Seite ausmacht." Originaltitel: The quest for consciousness -a neurobiological approach.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Consciousness ; Neurobiology ; Psychophysiology
RSWK: Bewusstsein / Gehirn / Neurobiologie ; Bewusstsein / Neuropsychologie
BK: 42.63 (Tierphysiologie) ; 42.66 (Ethologie)
DDC: 333.7 / 23sdnb ; 612.8222 ; 573.8
SFB: BIO 110
GHBS: HRC (E) ; VYE (HA)
RVK: CC 4400 ; CP 4600 ; CZ 1000 ; WW 4200 ; YH 3600