Literatur zur Informationserschließung
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1Roth, G.: Über den Menschen.
Berlin : Suhrkamp, 2021. 368 S.
ISBN 978-3-518-58766-9
Abstract: Kaum ein Forschungsgebiet hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten so stürmisch entwickelt wie die Neurowissenschaften. Sie sind aber auch zum Gegenstand heftiger interdisziplinärer Debatten geworden, die sich vor allem um eine Frage drehen: Zwingen uns die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer Revision unseres etablierten Menschenbildes? Entschieden verneint wird das vor allem von Philosophen, die den Neurowissenschaften mitunter sogar die Berechtigung absprechen, Aussagen über die geistig-kulturelle Welt des Menschen zu treffen. Sinnhaftes Verstehen, Geschichtlichkeit, Lebensweltlichkeit, Willensfreiheit sowie Sprache als Grundlage von Soziabilität können, so ihr Argument, prinzipiell nicht mit naturwissenschaftlichem Besteck untersucht werden. ; Gerhard Roth zeigt in seinem neuen Buch, dass diese Auffassung den neurowissenschaftlichen Einsichten über die Beziehung zwischen Gehirn und Geist, Anlage und Umwelt sowie über die Bedingungen von Entscheiden und Handeln nicht gerecht wird. In Anknüpfung an seinen Bestseller Aus Sicht des Gehirns entwirft er auf zugängliche und elegante Weise ein Bild des Menschen als geistig-soziales, auf Erfassung des Sinnes seiner selbst und seiner Lebenswelt ausgerichtetes Wesen. Der Mensch in seiner Komplexität, so sein Fazit, ist weder allein von den Neurowissenschaften noch allein von den Geistes- und Sozialwissenschaften erfassbar - und fügt sich dennoch ein in die Einheit der Natur.
Anmerkung: Vgl. auch: https://www.deutschlandfunkkultur.de/gerhard-roth-ueber-den-menschen-wir-sind-viele-ich-zustaende.950.de.html?dram:article_id=500892: "In seinem Alterswerk "Über den Menschen" zieht Gerhard Roth Bilanz. Eine These: Sein wahres Ich erkennen zu wollen, ist aussichtslos. Belege allerdings bleibt der Hirnforscher und Philosoph schuldig." (Volkart Wildermuth)
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Geist / Selbst / Bewusstsein / Sozialität / Intelligenz / Hirnfunktion / Neuropsychologie ; Neurowissenschaften / Menschenbild
DDC: 150 / DDC23ger
RVK: CZ 1300 ; CC 6600
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2Roth, G. ; Strüber, N.: Wie das Gehirn die Seele macht.Erste Auflage in dieser Ausstattung, überarbeitete und erweiterte Auflage.
Stuttgart : Klett-Cotta, 2018. 522 S.
ISBN 978-3-608-96251-2
Abstract: Was ist eigentlich die Seele und wie hängt sie mit dem Gehirn zusammen?. Die jüngsten Fortschritte der Neurowissenschaften in Kombination mit modernen Forschungsmethoden machen es möglich, fundierte Antworten darauf zu geben, - wo im Gehirn die Seele zu verorten ist - wie der Aufbau der Persönlichkeit verläuft - worauf psychische Erkrankungen beruhen - warum die Wirksamkeit von Psychotherapien nicht gut belegt ist - warum alte Muster immer wieder unser Verhalten bestimmen und so schwierig zu verändern sind - warum Menschen mit antisozialen Persönlichkeitsstrukturen nur schwer behandelbar sind - wie man im Rahmen der Psychotherapie oder mit Medikamenten auf die Psyche einwirken kann. Seit dem Altertum wird das Gehirn als Organ der Seele angesehen. Wo und wie aber das Psychische im Gehirn entsteht, wie sich dabei unsere Gefühlswelt, unsere Persönlichkeit und unser Ich formen, kann mit Hilfe der modernen Verfahren der Hirnforschung erst seit kurzem erforscht werden und wird in diesem Buch dargestellt. Es verbindet Hirnforschung mit Psychologie und erklärt aus neurobiologischer Sicht, wie bestimmte Persönlichkeitsmerkmale entstehen. Anspruchsvoller, groß angelegter Versuch, ein neurobiologisches Verständnis des Seelisch-Psychischen, der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit als Träger des Seelischen, der Entstehung psychischer Krankheiten und der Wirksamkeit von Psychotherapie zu erreichen.
Anmerkung: Erste Ausgabe 2014.
RSWK: Gehirn / Seele / Persönlichkeit / Neurobiologie / Hirnforschung ; Gehirn / Seele / Neuropsychologie / Leib-Seele-Problem
BK: 77.50 Psychophysiologie
DDC: 612.8 / DDC22ger ; 616.0019 / DDC23ger
SFB: MED 182
RVK: CR 1000 ; BK 8200 ; CZ 1000
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3Roth, G. ; Strüber, N.: Wie das Gehirn die Seele macht.
Stuttgart : Klett-Cotta, 2014. 425 S.
ISBN 978-3-608-94805-9
Abstract: Was ist eigentlich die Seele und wie hängt sie mit dem Gehirn zusammen? Seit dem Altertum wird das Gehirn als Organ der Seele angesehen. Wo und wie aber das Psychische im Gehirn entsteht, wie sich dabei unsere Gefühlswelt, unsere Persönlichkeit und unser Ich formen, kann mit Hilfe der modernen Verfahren der Hirnforschung erst seit kurzem erforscht werden und wird in diesem Buch dargestellt. ; Die vergleichsweise junge Neurobiologie verstehen der "Altmeister" Gerhard Roth und seine junge Kollegin Nicole Strüber als ergänzende Wissenschaft zu Psychologie und Psychotherapie. Sie bekennen sich uneingeschränkt zur naturwissenschaftlichen Sichtweise: "Alles, was wir erleben, hat seinen Ort im Gehirn". Ihr Anspruch, dass es außerhalb der naturalistischen Betrachtungsweise keine anderen Erklärungsmodelle geben kann, wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Gerhard Roth weist selber auf eine Erklärungslücke hin: Es ist völlig unklar, wie Bewusstsein entsteht, auch wenn die biologischen Vorgänge im Gehirn bekannt sind. Dennoch ist er sich sicher, dass "aus neurobiologischer Sicht die Suche nach dem Sitz der Seele erfolgreich beendet wurde.",Auf den ersten 200 Seiten werden detailliert die Anatomie und Physiologie des Nervensystems erklärt. Psychologische Begriffe werden auf ihre neurobiologische Grundlage hin untersucht. Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Persönlichkeit haben ihre typischen Lokalisationen im Gehirn. Einige Grundannahmen der Psychotherapien werden bestätigt, etwa die große Bedeutung der vorgeburtlichen und frühkindlichen Erfahrungen, die Bindungserfahrungen und die genetischen Dispositionen. Manche Therapiekonstrukte werden widerlegt, wie Freuds Traumtheorie oder die kognitive Umstrukturierung. Möglicherweise kann die Neurobiologie in Zukunft noch viel mehr zur Diagnostik und Therapie beitragen, meint Roth. Für Laien gibt es kaum ein vergleichbar umfangreiches Sachbuch, das dermaßen gut verständlich, klar und nüchtern die moderne Hirnforschung beschreibt.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Neurobiology ; Brain ; Physiology ; Personality
RSWK: Gehirn / Seele / Persönlichkeit / Neurobiologie / Hirnforschung ; Gehirn / Seele / Neuropsychologie / Leib-Seele-Problem ; Seele / Persönlichkeit / Psychische Störung / Neurowissenschaften
BK: 77.50 Psychophysiologie
DDC: 616.0019 / DDC22ger ; 612.8 / DDC22ger
RVK: BK 8200: Medizin, Biologie / Theologie und Religionswissenschaften / Theologische Ethik / Moraltheologie ; CR 1000 ; CZ 1000
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4Frith, C.D.: Wie unser Gehirn die Welt erschafft.Aus dem Engl. übers. von Monika Niehaus.
Heidelberg : Spektrum-Akademischer Verlag, 2010. XV, 301 S.
ISBN 978-3-8274-2343-6
(Spektrum, Sachbuch)
Abstract: In Ihrem Kopf gibt es eine erstaunliche Vorrichtung, die Ihnen jede Menge Arbeit erspart - und die darin effizienter ist als die neuesten High-Tech-Computer: Ihr Gehirn. Es befreit Sie Tag für Tag von Aufgaben wie der bewussten Orientierung und Bewegung in der Welt um Sie herum, so dass Sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren können: nämlich Freundschaften zu schließen und Menschen zu beeinflussen. Allerdings ist auch das "Ich", das in diese soziale Welt entlassen wird, ein Konstrukt Ihres Gehirns. Es ist Ihr Gehirn, das es Ihnen ermöglicht, Ihr geistiges Leben mit Ihren Mitmenschen um Sie herum zu teilen. Dieses von einem der international führenden Neurowissenschaftler geschriebene Buch liefert eine verständliche Zusammenfassung der experimentellen Untersuchungen, die zeigen, wie das Gehirn unsere geistige Welt erschafft. Der Autor greift dabei ebenso auf die Hinweise aus bildgebenden Verfahren wie auf psychologische Experimente und Studien mit Patienten zurück, um die Beziehung zwischen Geist und Gehirn zu erkunden. Er zeigt, dass wir unser Wissen über die geistige und körperliche Welt mithilfe von Modellen erwerben, die unser Gehirn erschafft. Und er verdeutlicht, wie das Gehirn die Kommunikation von Ideen zwischen unseren Köpfen möglich macht.
Anmerkung: Originaltitel: Making up the mind
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Gehirn / Geist / Weltbild / Neuropsychologie
BK: 77.50 / Psychophysiologie
DDC: 612.82 / [DDC22ger]
RVK: CC 5400 ; CZ 1300
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5Hawkins, J. ; Blakeslee, S.: ¬Die Zukunft der Intelligenz : wie das Gehirn funktioniert, und was Computer davon lernen können.Dt. von Monika Niehaus.
Reinbek : Rowohlt Taschenbuch-Verlag, 2006. 315 S.
ISBN 978-3-499-62167-3
(rororo science; 62167)
Abstract: Die Neurowissenschaften haben mit neuen Experimenten und bildgebenden Verfahren in den letzten Jahren eine riesige Fülle neuer Erkenntnisse gewonnen. Doch noch immer fehlt, was der Nobelpreisträger Francis Crick bereits vor einem Vierteljahrhundert forderte: eine plausible Theorie, wie unser Gehirn funktioniert und was Intelligenz ausmacht. Genau diese Theorie liefert Jeff Hawkins. Er skizziert zudem die wesentlichen Prinzipien, denen die Rechner gehorchen müssten, um die menschliche Intelligenz wirklich zu ergänzen.
Anmerkung: Originaltitel: On intelligence
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft ; Informatik
RSWK: Hirnfunktion ; Künstliche Intelligenz ; Hirnfunktion / Neuropsychologie (BVB)
DDC: 612.82 / DDC22ger
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6Stafford, T. ; Webb, M.: Mind hacks : tips & tools for using your brain.
Sebastopol, CA : O'Reilly, 2005. XXVII, 396 S.
ISBN 0-596-00779-5
Abstract: Indem man auf der Verlags-Website www.oreilly.com auf »Safari book-shelf« klickt, kann man das Buch probeweise im Internet lesen.
Inhalt: Mit 2 Abb. zu folgendem Beobachtungsexperiment: Eines der beiden Gesichter scheint männlich zu sein, das andere weiblich. Deckt man die linke Hälfte beider Gesichter mit einem Stück Papier zu, so verkehrt sich diese Zuweisung in ihr Gegenteil! Warum? Für die Wahrnehmung - zum Beispiel - des Geschlechts dominiert die rechte Hirnhälfte. Die aber verarbeitet vorrangig Informationen aus der linken Hälfte des Gesichtsfeldes. Beide Bilder sind zusammengesetzt: aus einer männlichen linken und einer weiblichen rechten Gesichtshälfte, und umgekehrt.
Anmerkung: Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 2005, H.12, S.106-107 (M. Jäger): "Das Buch gehört in eine Reihe mit »eBay Hacks«, »Google Hacks« und »Mac OS X Hacks« aus demselben Verlag: Anleitungen, ein System etwas anders zu nutzen, als sein Anbieter das vorgesehen hat. Und doch fällt es aus dem Rahmen. Kein Computer oder Betriebssystem wird gehackt, sondern das Gehirn. Wie die anderen »Hack«Bücher ist es nicht als Sachbuch im herkömmlichen Sinn angelegt, sondern als Sammlung von hundert Experimenten, »Hacks«, aus zehn verschiedenen Bereichen. Gezeigt werden erstaunliche Selbstversuche, unter anderem zum visuellen System, zu Aufmerksamkeitssteuerung, Hören und Sprache, Bewegung, Erinnerung, Schlussfolgerung und Gestaltwahrnehmung. Jedes neurologische Phänomen wird zunächst allgemein erläutert; es folgen die Beschreibung eines zugehörigen Experiments und eine kurze Erklärung sowie Angaben zu weiterführenden Texten und Internetlinks. Tom Stafford, Psychologe an der Universität Sheffield (England), und Matt Webb, Ingenieur, Designer und freischaffender Autor, unter anderem für die BBC, wurden von Spezialisten auf dem jeweiligen Gebiet unterstützt. Die einst beliebte Metapher vom Gehirn als Computer ist in der ursprünglichen Form nicht mehr haltbar, wie auch die Autoren im Vorwort einräumen. Dafür haben sich in den letzten Jahrzehnten zu viele und wesentliche Differenzen offenbart, etwa was Speicherung und Verarbeitung von Informationen angeht. Dennoch gibt es hinreichend viele Parallelen, um die Verwendung des Begriffs »Hack« zu rechtfertigen. ; Natürlich sind »Mind Hacks« keine Schwachstellen oder geheimen Kniffe, mit denen man eine vom »Entwickler« so nicht beabsichtigte Funktion des Gehirns freischalten könnte. Es gibt ja auch keinen Systemadministrator, bei dem man sich über die Fehlprogrammierung beschweren könnte - zumindest zu Lebzeiten nicht. Vielmehr offenbaren die Hacks die buchstäblich eigenwillige Funktionsweise des Gehirns: neuronal festgelegte Annahmen über die Umwelt, die dem »Ich« ihrer Natur nach so nah sind, dass sie nicht bewusst werden, wie eine Brille, die man nicht mehr wahrnimmt. In diesem Sinn sind wir meist Gefangene der Struktur unseres neuronalen Netzes. Stafford und Webb räumen mit der Vorstellung auf, man nutze nur zehn Prozent des Gehirns (Hack #6), und erklären viele alltägliche Phänomene, etwa, warum man sich nicht selbst kitzeln kann (Hack #65), warum man trotz schlechter Verbindung am Telefon immer noch die vertraute Stimme eines Freundes erkennen kann (Hack #33) oder warum der Klang von Worten neben dem Inhalt auch Bedeutung, etwa zur Form des bezeichneten Gegenstandes, vermittelt (Hack #50). Interessant auch Hack #67. Dort wird beschrieben, dass Gegenstände förmlich danach verlangen, auf eine bestimmte Art und Wei- se benutzt zu werden. Bereits durch die Form des Griffs sagt die Tür, dass sie gedrückt werden will; jedenfalls neigen die Leute dazu, das zu tun, auch wenn »Ziehen« draufsteht. Eine Notausgangstür sollte solche Missverständnisse besser nicht aufkommen lassen. Hack #99 schließlich weist auf die Bedeutung von verbaler Psychohygiene hin. Versuchspersonen, die Texte lasen, in die negative Begriffe eingeflochten waren, agierten anschließend in einer sozialen Versuchssituation deutlich aggressiver. Vielleicht gilt ja auch der Umkehrschluss, und Sie sollten dieses Buch entspannt im Sonnenschein auf einer Blumenwiese oder unter einem Regenbogen lesen, denn es birgt echte Schätze. Ein kurzweiliges Buch, das nicht in einem Zug gelesen werden muss und das zum Nachdenken über das Selbstverständnis des Lesers einlädt. Die vielen einfachen Experimente, die auf Alltagserfahrungen aufbauen, sorgen auch auf einer Party für Erstaunen, Belustigung und Gespräche jenseits des üblichen Smalltalks.
Themenfeld: Information
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Hirnfunktion / Neuropsychologie
DDC: 612.82
LCC: QP376
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7Bauer, J.: Warum ich fühle, was du fühlst : Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone.
Hamburg : Hoffmann und Campe, 2005. 192 S.
ISBN 3-455-09511-9
Abstract: Der Internist und Psychiater berichtet von der Entdeckung der Spiegelnervenzellen, zeigt im Einzelnen, wie sie Austausch- und Resonanzvorgänge in unserem Gehirn steuern, und diskutiert die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen für Medizin, Pädagogik und Alltagsleben. Spiegelnervenzellen bewerkstelligen den Austausch von inneren Vorstellungen und Gefühlen und ermöglichen uns eine emotionale Resonanz mit anderen, so lachen wir beispielsweise dann, wenn andere lachen, und können fühlen, was andere fühlen. Bauer , Internist, Psychiater und Hochschullehrer, berichtet von dieser Entdeckung der Neurowissenschaften, zeigt im Einzelnen, wie Spiegelnervenzellen Austausch- und Resonanzvorgänge in unserem Gehirn steuern und diskutiert die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen für Medizin, Pädagogik und Alltagsleben. Ein faszinierendes, für jeden Interessierten gut verständliches Buch über die neurologischen Grundlagen von Intuition, Empathie und emotionaler Intelligenz.
Anmerkung: Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 2006, H.4, S.111-112 (S. Hügler): "Wie kommt es, dass wir das Lächeln einer anderen Person manchmal noch Stunden später in uns tragen? Warum steckt uns schlechte Laune - eines Arbeitskollegen etwa - oft an? Warum spüren wir intuitiv, was unser Partner gerade tut oder empfindet, auch wenn er sich zu dieser Zeit auf der anderen Seite des Erdballs befindet? Die Antwort auf all diese Fragen sieht der Freiburger Internist und Psychiater Joachim Bauer im Wirken der Spiegelneurone. Als Handlungsneurone sitzen sie in der prämotorischen Hirnrinde und feuern, sobald wir etwas Bestimmtes tun. Aber nicht nur dann: Auch wenn wir uns die entsprechende Handlung nur vorstellen oder sie bei jemand anderem beobachten, werden die Nervenzellen aktiv. Entdeckt hat die kleinen Wunderzellen Giacomo Rizzolatti von der Universität Parma Anfang der 1990er. In einem Versuch mit Makaken zeigte sich, dass stets ein bestimmtes Neuron feuerte, wenn unser tierischer Verwandter nach einer Erdnuss griff Und nicht nur das: Auch wenn der Affe eine Person bei gleichem Tun beobachtete oder solches auch nur vermuten konnte, war diese Zelle aktiv. Offenbar, so schlussfolgerten Rizzolatti und seine Kollegen, hatte sie die besondere Aufgabe, nicht nur das eigene Denken, Handeln und Fühlen zu verarbeiten, sondern auch das Tun und die Gefühle anderer zu »spiegeln«. Menschen spüren ähnlich wie Affen, was in anderen vor sich geht, weil bestimmte Nervenzellen bei ihnen genau dieselben Gefühle und Programme auslösen, wie wenn sie sich selbst in dieser Situation befinden. Diese Resonanz sei der Schlüssel zu Empathie, Intuition und zwischenmenschlicher Kommunikation, so die Grundthese des Buches. Bauer schildert Experimente des amerikanischen Forschers Andrew Meltzoff: Bereits nach wenigen lagen fängt ein Säugling an, das Verhalten seiner Eltern zu imitieren. Öffnet die Mutter den Mund, tut dies auch ihr Baby, spitzt sie die Lippen, kräuselt sie auch der Nachwuchs, streckt sie ihm die Zunge heraus, antwortet der Spross mit derselben Mimik. »Zwischen dem Neugeborenen und der Hauptbezugsperson beginnt ... etwas, dessen Zauber nur noch mit der Situation von Frischverliebten zu vergleichen ist.« Denn dieser »Tanz« von Mutter Lind Kind führe zur Ausschüttung körpereigener Opioide und schaffe die Grundlage für emotionale Intelligenz und soziale Identität. ; Ohne die Arbeit der Spiegelneurone, so die These des Autors, könnten wir niemals im dichten Gedränge eines Supermarkts dem dicken Mann am Nachbarregal ausweichen oder unseren Partner erkennen, wenn wir nur den Schatten seiner Gestalt oder seiner Bewegungen erahnen. Liebe und Flirt seien ohne die intelligenten Zellen undenkbar. Schließlich liege das Wesen der Liebe in einem Einschwingen auf einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus begründet: »Ich fühle, was du fühlst.« Seit der Entdeckung der Spiegelneurone, die der renommierte Neurowissenschaftler Vilayanur S. Ramachandran als ähnlich bedeutenden Durchbruch pries wie das Aufspüren der DNA, haben die Forscher ihnen viel Aufmerksamkeit gewidmet. So wurde in der Fachwelt etwa die Entwicklung der Sprache mit ihnen in Verbindung gebracht, es gab aktuelle Untersuchungen zum Autismus oder zum Nachvollziehen von Schmerzempfinden. Übereinstimmend identifizierten viele Wissenschaftler die Spiegelneurone als wichtige Funktionsträger bei komplexen kognitiven Prozessen wie etwa bei Empathie und Intuition. Und auch ihr Entdecker Rizzolatti hat vor Kurzem in der Zeitschrift »Science» einen neuen Überblick über ihr Wirken gegeben (Bd. 308, S. 662, 29. April 2005). Joachim Bauer trifft im Wortsinn einen Nerv: Es beleuchtet ein spannendes Thema, das viel Potenzial für weitere Forschung bietet. Sein Buch ist verständlich geschrieben und gut nachvollziehbar. Allerdings bleibt der Autor über weite Strecken zu sehr im Allgemeinen. Wo er Alltagsbeispiele und Geschichten einflicht, wirkt das Buch sofort viel lebendiger; aber diese Stellen sind selten. Allzu leicht verliert sich der Autor in Abhandlungen etwa über Gewalt im Fernsehen oder das Verhalten in problematischen Beziehungen. Zudem bricht er interessante Gedankengänge und Aspekte oft gerade dann ab, wenn es spannend wird, so etwa in seinem Kapitel über Autismus oder über Intersubjektivität und Ethik. Hinweise auf Fachbücher und neue Studien beziehungsweise genaue Versuchsanordnungen tauchen nur am Rand auf. Wer in die Tiefe gehen möchte, muss sich an die Hinweise in der Literaturliste halten. Dennoch: Lesern, die sich für das Thema interessieren und ein bisschen »reinschnuppern« möchten, sei Bauers Buch als Einstiegslektüre durchaus empfohlen.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Neurons / Physiology ; Intuition ; Perception
RSWK: Gefühlsempfindung / Interpersonale Kommunikation / Neuropsychologie ; Emotion / Kommunikation (ÖVK) ; Wahrnehmung / Wahrnehmungen (ÖVK) ; Intuition / Kommunikation / Nervensystem (ÖVK) ; Interpersonale Kommunikation / Intuition / Neurobiologie (BVB)
BK: 77.99 / Psychologie: Sonstiges
ASB: Mbk 4
DDC: 152.22
SFB: Psy 135
KAB: F 112
LCC: QP363.B38
SSD: MBK 4
RVK: CZ 1300 Psychologie / Grenzgebiete der Psychologie / Neuropsychologie ; CZ 1000 (BVB) ; CP 3000 (BVB)
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8Koch, C.: Bewusstsein : ein neurobiologisches Rätsel.Mit einem Vorw. von Francis Crick. Aus dem Amerikan. übers. von Monika Niehaus-Osterloh und Jorunn Wissmann.
Heidelberg : Spektrum Akademischer Verlag, 2005. XVII, 448 S.
ISBN 978-3-8274-1578-3
Abstract: Das Bewusstsein ist eines der letzten großen ungelösten Rätsel der Wissenschaft - und sicherlich das größte der Biologie. Wir können den salzigen Geschmack von Kartoffel-Chips spüren, den unverkennbaren Geruch von Hunden wahrnehmen, wenn sie im Regen waren, und kennen das besondere Gefühl, wenn man nur an den Fingerkuppen hängend viele Meter über dem sicheren Boden in einer Felswand klettert. Wie können diese Eindrücke aus den Neuronen und den mit ihnen assoziierten Synapsen und molekularen Prozessen entstehen? Die Frage nach dem Bewusstsein hat die Ideen von Philosophen, Wissenschaftlern, Ingenieuren und den denkenden Menschen generell beflügelt. Was ist Bewusstsein? Wie passt es sich ein in unser Universum? Wozu ist es Nütze? Kommt es nur beim Menschen vor? Warum laufen so viele unserer tagtäglichen Handlungen bewusst ab? Antworten auf diese Fragen werden ein neues Bild kreieren, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. In diesem Sachbuch, das aufgrund seines Schreibstils - ein Glossar erläutert die Fachausdrücke - für den interessierten Menschen mit Grips ebenso geeignet ist wie - aufgrund der exakten Literaturhinweise - für den Wissenschaftler oder Studenten, ergründet Christof Koch, einer der international renommiertesten Forscher in der Bewusstseins-Forschung, die der subjektiven Wahrnehmung von Mensch und Tier zugrunde liegende biologische Grundlage. Er erklärt das Gedankengerüst, das er und Francis Crick entwickelt haben, um das alte Leib-Seele-Problem zu verstehen. Das Herzstück dieses Gerüstes ist ein tragender Ansatz, die neuronalen Korrelate des Bewusstseins zu entdecken und zu charakterisieren, feine, flackernde Muster von Gehirnaktivität, die wirklich jeder bewussten Erfahrung zugrunde liegen. Ausgehend von umfangreichen anatomischen, physiologischen, klinischen, psychologischen und philosophischen Ansätzen und Daten umreißt dieses anspruchsvolle Sachbuch die wissenschaftliche Grundlage von Bewusstsein, zeigt die Grenzen unseres Wissens auf und beschreibt Versuche, die durchgeführt werden müssen, um dieses Rätsel erfolgreich abzuschließen.
Inhalt: Neuauflage 2014.
Anmerkung: Rez. in: Spektrum der Wissenschaft 2006, H.6, S.101-102 (M. Springer): "Wir erforschen den Kosmos, um zu erfahren, woher wir kommen, und die Welt der Elementarteilchen, weil wir erkennen wollen, woraus wir letztlich bestehen. Nun wenden wir uns mit dem in Jahrhunderten gewonnenen Wissen dem nächstliegenden Forschungsobjekt zu: dem eigenen Gehirn. Das ist ein Schwindel erregendes Unternehmen, denn dabei beugt sich gewissermaßen das Gehirn wissbegierig über sich selbst. Geht das? Kann eine ursprünglich zur Analyse der unbelebten, bewusstlosen Natur entwickelte Methode jemals erklären, wie unser Gehirn Bewusstsein produziert? Muss nicht zwischen physikalisch-chemischen Hirnvorgängen und unserem sinnlichen Erleben von Farben, Schmerzen und Emotionen die notorische »Erklärungslücke« der Bewusstseinsforschung klaffen? Es kommt auf den Versuch an. Wer wissen will, was die Naturwissenschaft - konkret die Neurobiologie - bisher über die materielle Basis unseres bewussten Erlebens herausgebracht hat, sollte dieses Buch lesen. Christof Koch sucht empirisch nach den »neuronalen Korrelaten des Bewusstseins« (neuronal correlates of consciousness, NCCs) - dem kleinsten Satz neuronaler Ereignisse, der für eine bestimmte bewusste Wahrnehmung hinreichend ist. Gewiss vermag unser Gehirn noch viel mehr, als bloß Sinneserlebnisse zu vermitteln: Wir können sprechen, Erlebnisse reflektieren, zählen, logisch denken und so weiter. Das vergleichsweise bescheidene Projekt, NCCs für bewusste visuelle Wahrnehmung zu suchen, hat Koch gemeinsam mit Francis Crick, dem Mitentdecker des genetischen Codes, bis zu dessen Tod 2004 verfolgt, weil die beiden darin den einfachsten Zugang zum Rätsel des Bewusstseins sahen. Damit wiederholte Crick eine Vorgehensweise, mit der er schon 1953 erfolgreich war: zur Erforschung des bislang Unvorstellbaren zunächst ein möglichst einfaches Beispiel zu studieren. Bevor Crick zusammen mit James Watson die Struktur der DNA aufdeckte, konnten die Biologen sich nicht vorstellen, wie ein einzelnes Molekül die Information über den Aufbau eines lebenden Organismus enthalten sollte. Analog hofften später Crick und Koch, aus der Struktur der Neuronen und ihren Wechselwirkungen auf die physische Grundlage des Bewusstseins schließen zu können. ; Das ist kein Top-down-, sondern ein Bottom-up-Ansatz. Die Leistung, Bewusstsein hervorzurufen, wird nicht »holistisch« dem Gehirn als Ganzem oder größeren Hirnarealen zugeschrieben, sondern möglichst kleinen Ensembles spezifischer Neuronen, eben den NCCs. Koch hebt beispielsweise die Fähigkeit einzelner Neuronen hervor, selektiv auf ein bekanntes Gesicht anzusprechen. Er bestreitet nicht, dass »höhere« bewusste Leistungen - etwa das Erfassen von Dingkategorien - größere Areale beanspruchen; aber für die empirische Untersuchung der Hirnvorgänge bei einfachen Wahrnehmungen sucht er nach dem neuronalen Minimum. Dafür müssen die Versuchspersonen nicht unbedingt Menschen sein; auch Affen, denen im Experiment unterschiedliche Bilder für beide Augen dargeboten werden, richten ihre Aufmerksamkeit abwechselnd auf das eine oder andere Bild, und entsprechend variiert das - mit modernen Verfahren messbare - neuronale Erregungsmuster ihres Gehirns. So wird Bewusstsein zu einem Gegenstand empirischer Forschung im Tierversuch. Koch - der immer wieder betont, auch im Namen seines verstorbenen Mentors Crick zu schreiben - behauptet nicht, er könne mit den NCCs schon das Rätsel des Bewusstseins insgesamt lösen. Wohl aber beharrt er darauf, dass nur dieser Bottom-up-Ansatz den Weg zu einer Erklärung weist. Er skizziert ein langfristiges Forschungsprogramm, das, so hofft er, die Erklärungslücke zwischen objektiven Hirnprozessen und subjektivem Erleben schließen wird. Bewusstsein ist für Koch eine emergente Eigenschaft komplexer Nerventätigkeit. Darum würde er auch nicht zögern, einem hochkomplex verdrahteten und autonom agierenden Roboter eine Art Bewusstheit zuzugestehen. Das ungeheuer reichhaltige, elegant geschriebene und gut übersetzte Buch wendet sich eigentlich an zwei verschiedene Lesergruppen: Die einen wollen »nur« erfahren, was die modernste Naturwissenschaft über das Bewusstsein zu sagen weiß; die anderen finden ein komplettes Lehrbuch der Neurobiologie vor. Der Autor versucht, es beiden recht zu machen, indem er Details und Quellen in umfangreiche Fußnoten verbannt. Ein neugieriger Leser wird sich förmlich zwingen müssen, über das Kleingedruckte hinwegzulesen, welches das untere Drittel fast jeder Seite ausmacht." Originaltitel: The quest for consciousness -a neurobiological approach.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
LCSH: Consciousness ; Neurobiology ; Psychophysiology
RSWK: Bewusstsein / Gehirn / Neurobiologie ; Bewusstsein / Neuropsychologie
BK: 42.63 (Tierphysiologie) ; 42.66 (Ethologie)
DDC: 333.7 / 23sdnb ; 612.8222 ; 573.8
SFB: BIO 110
GHBS: HRC (E) ; VYE (HA)
RVK: CC 4400 ; CP 4600 ; CZ 1000 ; WW 4200 ; YH 3600
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9Damasio, A.R.: Descartes' Irrtum : Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn.6. Aufl.; aus dem Englischen von Heiner Kober.
München : dtv, 2001. 384 S.
ISBN 3-423-33029-5
Abstract: »Ich denke, also bin ich« - dieser Satz von Descartes ist wohl der berühmteste in der Geschichte der Philosophie. Ihm liegt die Vorstellung einer abgrundtiefen Trennung von Körper und Geist zugrunde, ein Dualismus, der im Denken der Menschen bis heute eine große Rolle spielt, auch wenn längst bekannt ist, daß die Tätigkeit des Geistes in direkter Beziehung zu den Aktivitäten des Gehirns steht. Die neuesten Ergebnisse der Forschung führen allerdings noch weit darüber hinaus. Sie bestätigen, was uns seit jeher der Alltag lehrt: Nicht Geist, Vernunft, Ratio allein machen den ganzen Menschen aus, sondern Geist und Gefühl. Und Geist und Gefühl sind mit den Funktionen des gesamten Organismus, nicht nur des Gehirns, aufs engste verknüpft. Ein Mensch, dessen emotionales und soziales Verhalten durch Hirnverletzungen gestört ist, vermag auch sogenannte rationale Entscheidungen nicht mehr zu treffen. ; Angestoßen durch Forschungen an neurologischen Patienten, tritt der Neurobiologe Damasio an, das seit Decartes tradierte naturwissenschaftliche Axiom der Trennung von Körper und Geist, von Vernunft und Gefühl, wissenschaftlich zu widerlegen: Ein Mensch, dessen emotionales Verhalten durch Hirnverletzungen gestört ist, vermag auch sog. rationale Entscheidungen nicht mehr angemessen zu treffen. Diese Beobachtung an Betroffenen fundiert der Autor ausführlich und verdichtet sie in der generellen Erkenntnis, daß Vernunft und Gefühl nicht getrennt voneinander agieren, sondern daß sie untereinander vernetzt sind, ja, daß Gefühle und Empfindungen sogar unentbehrlich seien für rationales Verhalten. Eine Bestätigung dieser Erkenntnisse widerfährt Damasio durch die aktuelle Diskussion um die sogenannte emotionale Intelligenz.
Anmerkung: Original 1994 ("Descartes' error: Emotion, reason and the human brain"; erste deutsche Ausgabe: 1995 Paul List Verlag. - Rez. der Ausgabe von 1995 in: Spektrum der Wissenschaft 1997, H.5, S.124-125 (M. Lenzen).
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft ; Psychologie
RSWK: Neuropsychologie ; Gefühl / Vernunft / Neuropsychologie ; Gefühl / Denken / Neuropsychologie ; Gehirn / Empfindung / Vernunft / Beziehung ; Schädel-Hirn-Trauma / Emotionales Verhalten / Störung / Entscheidungsfindung / Störung ; Physiologische Psychologie ; Empfindung / Gehirn / Vernunft / Beziehung (GBV) ; Hirnforschung / Gehirn / Neurowissenschaften / Bewusstsein / Verhalten / Neurologie / Psychologie / Medizin / Emotion / Gefühle / Denken / Philosophie / Entscheidungsprozess (GBV) ; Psychopathologie / Psychologische Anthropologie / Rationalismus / Vernunft / Vernunftkritik / Descartes, René (GBV) ; Hirnforschung / Gehirn / Neurowissenschaften / Bewusstsein / Verhalten / Neurologie / Psychologie / Medizin / Emotion / Gefühle / Denken / Philosophie / Entscheidungsprozess / Psychopathologie / Psychologische Anthropologie / Rationalismus / Vernunft / Vernunftkritik / Descartes, René (GBV)
BK: 77.50 (Psychophysiologie)
DDC: 610
Eppelsheimer: Psy B 1268 / Neuropsychologie ; Psy B 168 / Gefühlspsychologie ; Psy B 168 / Denkpsychologie ; Phi C 91 / Vernunft ; Med J 191 / Hirnverletzung
GHBS: HRC (E) ; HRN (DU) ; VYI (DU) ; HRH (W)
LCC: QP401.D2
RVK: CF 3017 ; CP 3000 ; CZ 1000
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10Dehaene, S.: ¬Der Zahlensinn oder warum wir rechnen können.Aus dem Amerikan. von Anita Ehlers.
Basel : Birkhäuser, 1999. 311 S.
ISBN 3-7643-5960-9
Abstract: Der Auto erklärt, wie das Rechnen - die Fähigkeit, mathematische Operationen auszuführen - funktioniert, wie die Mathematik in unseren Kopf kommt. Er gibt einen Überblick über die Wechselbeziehungen zwischen Mathematik und Gehirn und beschreibt genau, wo und wie Mathematik eigentlich stattfindet
Anmerkung: Originaltitel: The number sense
Wissenschaftsfach: Mathematik ; Kognitionswissenschaft
RSWK: Rechnen / Fähigkeit / Neuropsychologie (213) (321)
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11Willenberg, H.: Lesen und Lernen.
In: Eine Einführung in die Neuropsychologie des Textverstehens. Heidelberg : Spektrum-Akademischer Verlag, 1999. 301 S.
ISBN 3-8274-0205-0
(Spektrum Lehrbuch)
Abstract: Die psychologischen Prozesse des Lernens und der Textverarbeitung im Gehirn sind der Schlüssel, um v.a. angehende Pädagogen und Psychologen für die Herausforderungen im praktischen Alltag fit zu machen, denn Lernen gründet sich in vielen Bereichen des Lebens auf Texte. Das vorliegende Lehrbuch ist eine Einführung für die erziehungswissenschaftliche Pflichtveranstaltung für Lehramtsstudenten aller Fächer der Sekundarstufen sowie vorbereitende und vertiefende Lektüre für die Prüfungen im Fach Pädagogische Psychologie sowie in Allgemeiner Psychologie. Darüber hinaus kann von dem Buch jeder profitieren, der seine Kapazitäten des Textverstehens vertiefen möchte. Ausgehend von einer Analyse der neurologischen Verarbeitungsprozesse und den lernpsychologischen Effekten verschiedener Darstellungsformen erläutert der Erziehungswissenschaftler Heiner Willenberg (der auch mehrere Jahre Gymnasiallehrer war) empirisch bewährte Anwendungen des Lernens mit Texten, von den Grundlagen der Textverarbeitung und Lernbereitschaft über die verschiedenen Teilfähigkeiten wie Genaues Lesen, Visualisieren und Entwickeln von Vorstellungsbildern bis hin zur eigenständigen Sinnbildung und der Synthese der beteiligten kognitiven und emotionalen Aspekte des Verstehens. Schrittweise wird so ein Ensemble von Kompetenzen beim Leser aufgebaut.
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Textverstehen / Neuropsychologie / Lehrbuch (213) ; Lesen / Textverstehen / Neuropsychologie (BVB)
BK: 17.30 / Psycholinguistik: Allgemeines ; 77.50 / Psychophysiologie
GHBS: HRG (DU) ; HRD (DU) ; HRJ (DU) ; HRH (E) ; HRC (PB) ; BRF (PB) ; HRK (PB) ; BFX (HA) ; ALG (HA) ; HRE (HA)
RVK: CX 3000 Psychologie / Pädagogische Psychologie / Allgemeines / Pädagogische Lernpsychologie ; CP 6500 Psychologie / Allgemeine Psychologie / Psycholinguistik ; GB 2958 (BVB)
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12MacCarthy, R.A. (Hrsg.): Semantic knowledge and semantic representations.
Hove : Erlbaum, 1995. IV S., S. 226-596.
ISBN 0-86377-936-0
(Memory; 3,3/4)
Inhalt: G. Gainotti, M.C. Silveri, A. Daniele, L. Giustolisi, Neuroanatomical Correlates of Category-specific Semantic Disorders: A Critical Survey. J. S. Snowden, H. L. Griffiths, D. Neary, Autobiographical Experience and Word Meaning. L. Cipolotti, E.K. Warrington, Towards a Unitary Account of Access Dysphasia: A Single Case Study. E. Forde, G.W. Humphreys, Refractory Semantics in Global Aphasia: On Semantic Organisation and the Access-Storage Distinction in Neuropsychology. A. E. Hillis, A. Caramazza, The Compositionality of Lexical Semantic Representations: Clues from Semantic Errors in Object Naming. H.E. Moss, L.K. Tyler, Investigating Semantic Memory Impairments: The Contribution of Semantic Priming. K.R. Laws, S.A. Humber, D.J.C. Ramsey, R.A. McCarthy, Probing Sensory and Associative Semantics for Animals and Objects in Normal Subjects. K.R. Laws, J.J. Evans, J. R. Hodges, R.A. McCarthy, Naming without Knowing and Appearance without Associations: Evidence for Constructive Processes in Semantic Memory? J. Powell, J. Davidoff, Selective Impairments of Object-knowledge in a Case of Acquired Cortical Blindness. J.R. Hodges, N. Graham, K. Patterson, Charting the Progression in Semantic Dementia: Implications for the Organisation of Semantic Memory. E. Funnell, Objects and Properties: A Study of the Breakdown of Semantic Memory. L.J. Tippett, S. McAuliffe, M. J. Farrar, Preservation of Categorical Knowledge in Alzheimer's Disease: A Computational Account. G. W. Humphreys, C. Lamote, T.J. Lloyd-Jones, An Interactive Activation Approach to Object Processing: Effects of Structural Similarity, Name Frequency, and Task in Normality and Pathology.
Anmerkung: This book is also a double special issue of the journal Memory which forms Issues 3 and 4 of Volume 3 (1995).
Themenfeld: Wissensrepräsentation
Wissenschaftsfach: Psychologie ; Sprachwissenschaft
LCSH: Meaning (Psychology) ; Semantics ; Memory ; Human information processing ; Humans / Memory (Mental processes)
RSWK: Semantisches Gedächtnis ; Semantik ; Neuroanatomie ; Aphasie ; Neuropsychologie ; Dysphasie ; Semantisches Prinzip ; Pathologie ; Semantik / Sprachstörung / Aufsatzsammlung (BVB)
BK: 17.56 Semantik ; 18.00 Einzelne Sprachen und Literaturen allgemein
DDC: 153.12 ; 401.43
Eppelsheimer: FH Psych 13.4/M 14 (UB GI)
GHBS: HRG (HA) ; BHQ (HA) ; BFX (HA)
LCC: BF371 .S466 1995
RVK: ER 850 ; CP 5000
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13Edelman, G.M.: Göttliche Luft, vernichtendes Feuer : wie der Geist im Gehirn entsteht - die revolutionäre Vision des Medizin-Nobelpreisträgers.2. Aufl. Aus dem Amerikan. von Anita Ehlers.
München : Piper, 1995. 396 S.
ISBN 3-492-02931-0
Abstract: Der amerikanische Medizin-Nobelpreisträger ist im Gegensatz zu vielen anderen Hirnforschern davon überzeugt, daß die Biologie den Schlüssel zum Verständnis des Gehirns und damit des menschlichen Geistes liefert. Seine These vertritt er in der vorliegenden Veröffentlichung. Sie "ist von einer erstaunlichen Vielfalt, die von der Philosophie zur Biologie, zur Psychologie und zur Computersimulation des Nervensystems reicht und daraus ein Ganzes zu machen versucht". (Oliver Sacks.)
Inhalt: Originaltitel: Bright air, brilliant fire
Anmerkung: Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 1996, Juni, S.120-122 (S. Stier)
Themenfeld: Information
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Geist / Biologie (DNB) ; Evolutionstheorie / Wahrnehmung / Neurophysiologie (ÖVK) ; Neuropsychologie / Kognitionswissenschaft (GBV) ; Leib-Seele-Problem (BVB) ; Neuropsychologie (BVB)
BK: 77.50 / Psychophysiologie ; 44.90 / Neurologie ; 77.31 / Kognition ; 08.32 / Erkenntnistheorie
RVK: CC 4400 Philosophie / Systematische Philosophie / Erkenntnistheorie / Abhandlungen zur Erkenntnistheorie ; ER 810 Allgemeine und vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft. Indogermanistik. Außereuropäische Sprachen und Literaturen / Allgemeine Sprachwissenschaft / Sprachphysiologie und Sprachmedizin / Physikalische, biologische, neurologische Grundlagen ; CZ 1000 Psychologie / Grenzgebiete der Psychologie / Physiologische Psychologie
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14Restak, R.M.: Geheimnisse des menschlichen Gehirns : Ursprung von Denken, Fühlen, Handeln.Aus d. Amerikan. von Ingrid von Ulm-Erbach.
Pawlak : Herrsching, 1991. 350 S.
ISBN 3-88199-783-0
Abstract: Das menschliche Gehirn - eine ehemisch-elektrische gesteuerte Maschine? Einfachste Bewegungsabläufe genügen, um unser Gehirn in komplexe chemische und elektrische Aktivität zu versetzen, dennoch erwägt die Forschung die Möglichkeit, daß das Gehirn des Menschen auf der molekularen Ebene ähnlich funktioniert wie das einer Schnecke. "Geheimnisse des menschlichen Gehirns" stellt die Geschichte des Menschen auf der Suche, die Zusammenhange von Denken, Fühlen und Handeln zu durchschauen, dar. Es zeigt, daß die "grauen Zellen" nicht nur Bewegungsabläufe, Wahrnehmungs-, Reaktions- und Handlungsfähigkeit beeinflussen, sondern Gefühle und Träume auslösen können, wie Wut, Liebe, Niedergeschlagenheit oder große Ideen und Hoffnungen. Richard Restak untersucht die herausfordernden Entdeckungen der Gehirnforschung, zum Beispiel die unterschiedlichen Funktionen der rechten Und linken Hirnhälfte. Neueste Experimente demonstrieren, daß der Berufsmusiker Musik vollkommen anders verarbeitet als der "Normalverbraucher"; sie zeigen, welchen Einfluß der Arbeitsplatz oder auch Zyklen und Rhythmen wie Tag und Nacht, die Jahreszeiten oder die Schwerkraft auf den Menschen ausüben kann. "Geheimnisse des menschlichen Gehirns" ist hervorragende populäre Wissenschaft. Es ist spannend, von hohem Informationsgehalt, wissenschaftfich fundiert und spricht deshalb ein breites Publikum an
Anmerkung: Originaltitel: The brain
Wissenschaftsfach: Kognitionswissenschaft
RSWK: Gehirn ; Hirn / Gehirn / Physiologie (ÖVK) ; Gehirn / Neuropsychologie (BVB) ; Bewusstsein / Gehirn (BVB) ; Gehirn / Neurophysiologie (BVB) ; Gehirn (BVB)
BK: 44.90 / Neurologie