Literatur zur Informationserschließung
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© 2015 W. Gödert, TH Köln, Institut für Informationswissenschaft
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1Reus, G.: Sprache in den Medien.
Wiesbaden : Springer VS, 2020. V, 98 S.
ISBN 978-3-658-00861-1
(Medienwissen kompakt)
Abstract: Seit es Massenmedien gibt, machen Kulturkritiker sie verantwortlich für einen vermeintlichen Verfall der Sprache. Doch eine solche Anschuldigung ist unhaltbar. Sprache verändert sich ständig, weil sich die Gesellschaft wandelt. Massenmedien greifen diese Veränderungen in Wortschatz und Syntax auf und spiegeln sie in die Gesellschaft zurück. Motor und Ursprung von "Sprachverderb" aber sind sie keineswegs. Vielmehr erschließen sie der Gesellschaft Vielfalt und Reichtum von Ausdrucksmöglichkeiten. Sie machen Sprache als Kulturleistung zugänglich und die Welt mit Sprache verständlich.
Anmerkung: Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 2021, H.5, S.94 (V. Binder).
Wissenschaftsfach: Sprachwissenschaft ; Kommunikationswissenschaften ; Journalismus
BK: 05.30 (Massenkommunikation / Massenmedien: Allgemeines) ; 05.12 (Kommunikationsprozesse)
DDC: 300
RVK: AP 14600
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2Fielitz, M. ; Marcks, H.: Digitaler Faschismus : die sozialen Medien afs Motor des Rechtsextremismus.
Berlin : Dudenverlag, 2020. 256 S.
ISBN 978-3-411-91322-0
Abstract: Digitale Revolution: Chance oder Gefahr für die Demokratie? Einst galten das Internet und die sozialen Medien als Chance auf unbegrenzten Zugang zu Wissen - und damit als Basis für eine neue Hochphase der demokratischen Debattenkultur. Doch stattdessen sind wir heute mit Hass im Netz, Fake-News und Verschwörungstheorien konfrontiert. Rechte Parteien und Organisationen wie die AfD, Pegida und die Identitäre Bewegung können fast ungehindert ihre Ideologien verbreiten. Doch dabei handelt es sich nicht um eine reine »Online-Radikalisierung«. Das beweist die Welle rechtsmotivierter Gewalt wie die Anschläge von Halle und Hanau und eine wachsende Akzeptanz rechter Positionen in der Bevölkerung. Maik Fielitz und Holger Marcks analysieren diese Entwicklung und gehen den Ursachen auf den Grund: Die Rolle der sozialen Medien beim Erstarken des Ultranationalismus und rechts motivierter Straftaten Die Manipulationstechniken der Rechtsextremen: Verwirrung stiften, Ängste schüren und Mehrheitsverhältnisse verzerren Rechtsextreme Kommunikation im Internet: Verschwörungstheorien, Bedrohungsmythen, Lügen und Hassbotschaften Die sozialen Medien als digitaler Brandbeschleuniger: Fakten, Hintergründe und Analysen Selbstregulation oder politische Eingriffe? Auswege aus der digitalen Hasskultur Die autoritäre Revolte stellt eine große Herausforderung für Demokratien und offene Gesellschaften dar. Wie können wir rechtsextremen Tendenzen begegnen? Politik aber auch Internetkonzerne sind aufgerufen, zu handeln. Wie lässt sich der »digitale Faschismus« bändigen, ohne unser Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken? Diese Fragen diskutieren Maik Fielitz und Holger Marcks intensiv. Sie untersuchen die manipulativen Strategien und psychologischen Tricks der rechtsextremen Akteure und zeigen mögliche Auswege aus der Misere. Ihr Sachbuch ist ein wichtiger Beitrag zur politischen Debatte! ; Die sozialen Medien haben sich zu einem Raum des Hasses und der Unwahrheit entwickelt. Ohne diese digitalen Brandbeschleuniger sind die rechtsextremen Wahlerfolge ebenso wenig zu verstehen wie die jüngste Welle rechter Gewalt. Maik Fielitz und Holger Marcks gehen dieser Entwicklung und ihren Ursachen auf den Grund. Sie zeigen, mit welchen manipulativen Techniken rechtsextreme Akteure in den sozialen Medien versuchen, Ängste zu verstärken, Verwirrung zu stiften und Mehrheitsverhältnisse zu verzerren. Dass ihr Wirken dabei eine solche Dynamik entfalten kann, hat wiederum mit der Funktionsweise der sozialen Medien selbst zu tun. Denn sie begünstigen die Entstehung und Verbreitung von Bedrohungsmythen, die der führungslosen Masse der Wutbürger eine Richtung geben. Wie aber ließe sich dieser "digitale Faschismus" bändigen, ohne die Werte der offenen Gesellschaft in Mitleidenschaft zu ziehen? "Das Ergebnis ihrer Recherche ist so besorgniserregend, dass die Forscher die Rechten als "die neuen Gatekeeper" bezeichnen. So kursierten etwa in den Wochen nach der Kölner Silvesternacht fünf Mal mehr muslimfeindliche Posts als üblich. Gravierender noch: Rechte Sprache und Sprachbilder seien inzwischen Bestandteil des öffentlichen Diskurses. Plötzlich sei etwa viel von "Nafris" die Rede gewesen - eine Polizeibezeichnung für Nordafrikaner" (deutschlandfunkkultur.de)
Inhalt: Lizenzausgabe der Landeszentrale für politische Bildung.
Anmerkung: Rez. u.d.T.: Witte-Petit, K.: Radikale Rattenfänger : zwei Forscher beschreiben den 'digitalen Faschismus' in: Rheinpfalz vom 19.08.2021 [Fielitz-Marcks_Rez_RP_20210819.pdf]: "Es gibt mittlerweile viele Bücher darüber, wie soziale Medien die Verbreitung extremen Gedankenguts erleichtern. Das vom Rechtsextremismusforscher Maik Fielitz und dem Radikalisierungsexperten Holger. Marcks vorgelegte Buch "Digitaler Faschismus" gehört zu den wirklich lesenswerten. Leider macht es aber auch wenig Hoffnung."
Themenfeld: Internet
Wissenschaftsfach: Kommunikationswissenschaften ; Journalismus
Land/Ort: D
RSWK: Deutschland / Social Media / Rechtsradikalismus / Meinungsbildung / Manipulation / Ideologie ; Rechtsradikalismus / Social Media / Falschmeldung / Manipulation / Radikalisierung
DDC: 320.533 / DDC23ger
RVK: MS 4710 ; AP 14150 ; MG 15388 ; AP 17340 ; MC 7200 ; MG 10388 ; MG 15380
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3Bird-Meyer, M. ; Erdelez, S. ; Bossaller, J.: ¬The role of serendipity in the story ideation process of print media journalists.
In: Journal of documentation. 75(2019) no.5, S.995-1012.
Abstract: Purpose The purpose of this paper is to build upon the studies of journalism from an LIS perspective by exploring and differentiating the purposive behavior of newspaper reporters from their serendipitous encounters with information that lead to new story ideas. This paper also provides a path toward pedagogical improvements in training the modern journalism workforce in being more open to creative story ideas. Design/methodology/approach This study utilized semi-structured telephone interviews. Participants were recruited via e-mail after collecting contact information through the Cision database. The study sample was drawn from newspaper reporters who work at or freelance for the top 25 metropolitan newspapers in the USA, in terms of circulation size, based on data from the Alliance for Audited Media. A total of 15 participants were interviewed. Findings This paper provides insight into the story ideation process of journalists in that the study participants generally do not think about how they are coming up with story ideas as much as they are striving to place themselves in situations where, based on their experience and interests, they know they are more likely to encounter a good idea. Each encounter proved meaningful in some powerful fashion, which speaks to the historical importance of serendipity in achieving breakthroughs and discoveries in a wide variety of fields. Research limitations/implications The sampling frame for this study was relatively small, representing 8 percent of the total number of working newspaper journalists from the top 25 newspapers in the USA, in terms of circulation size. Therefore, the findings are not generalizable to the entire population of journalists in this country. ; Practical implications The findings point to the importance of a prepared mind in facilitating serendipitous episodes. In the case of journalism, that means developing a heightened news sense and cultivating routines where they place themselves in trigger-rich environments. Pedagogically, journalism education must include courses in creative storytelling to help train the modern newspaper workforce in an ever-expanding and competitive media landscape. These courses, ideally paired with techniques and models from the field of information science and learning technologies, could help train young journalists in methods that enhance their ability to identify, seek and pursue serendipitous stories. Originality/value This paper fulfills a need in journalism studies in finding variability in news routines by utilizing an interdisciplinary approach that combines journalism studies and library and information science models to probe how journalists encounter ideas incidentally. Previous research in this area has focused on how news consumers serendipitously encounter information. This paper takes a fresh approach to explore how creative ideas are encountered serendipitously in the construction of news.
Inhalt: Vgl.: https://doi.org/10.1108/JD-11-2018-0186.
Wissenschaftsfach: Journalismus
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4Reiser, W.: Two Riders were approaching : Der Anfang vom Ende der deutschen Medien.[11. September 2018].
In: https://www.heise.de/tp/features/Two-Riders-were-approaching-Der-Anfang-vom-Ende-der-deutschen-Medien-4158735.html?seite=all.
Abstract: Es gehört zum Komplettversagen der Linken, dass sie sich die Sache mit der Lügenpresse von den Dumpfbacken der Pegida aus der Hand nehmen ließ. Seit dem experimentellen Kosovo-Fake haben sich "unsere" Medien von ihrer grundsätzlichen Funktion verabschiedet und sich schrittweise von ihrer Existenzberechtigung befreit. Wer die "Arbeit" der öffentlich-rechtlichen Sender und der "führenden" Tageszeitungen&Magazine über den Zeitraum 1990- 2018 verfolgen konnte oder musste und noch einen Funken historisches Bewusstsein in sich trägt, weiß . Menschen, die in diesem frühen September 2018 in meinem Schwabinger Kaffeehaus nach wenigen Minuten eines Leseversuchs ihre einst so geliebte SZ zu Seite legen, fragen mich immer wieder - da sie gehört haben, dass ich für eine sehr lange Zeit für viele nennenswerte Printorgane gearbeitet habe, was eigentlich aus uns Journalisten geworden ist, wann das "irgendwie" alles begann mit dem sittlichen Zerfall und ob sich die Branche irgendwann einmal wieder von dieser Implosion erholen wird und ob das eine Delle ist oder eine Art Grippe, wie Aids halt und man das wieder in den Griff bekommt.
Wissenschaftsfach: Journalismus ; Kommunikationswissenschaften
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5Ruß-Mohl, S.: ¬Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde : warum die Digitalisierung unsere Demokratie gefährdet.
Köln : Herbert von Halem Verlag, 2017. 367 S.
ISBN 978-3-86962-274-3
(edition medienpraxis; Band 16)
Abstract: Fake News, Halbwahrheiten, Konspirationstheorien die Ausbreitung von Desinformation in der digitalisierten Welt, insbesondere in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, wird immer mehr zur Bedrohung und zur Herausforderung für unsere Demokratie. Das Buch analysiert, welche Trends die Aufmerksamkeitsökonomie in eine Desinformationsökonomie verwandeln. Stichworte sind der langfristige Glaubwürdigkeitsverlust der traditionellen Medien, das rapide Wachstum und die Professionalisierung der Public Relations, die ungeplanten Folgen der rasanten Digitalisierung, darunter das Fehlen eines Geschäftsmodells für den Journalismus, Echokammern im Netz sowie die Algorithmen als neue Schleusenwärter in der öffentlichen Kommunikation. Eine strategische Rolle spielen die allmächtigen IT-Giganten, die sich nicht in ihre Karten gucken lassen möchten. Unter diesen Bedingungen gibt es vermehrt Akteure, die aus machtpolitischen Motiven an medialer Desinformation und an der Destabilisierung unserer Demokratie interessiert sind, oder die aus kommerziellen Motiven eine solche Destabilisierung in Kauf nehmen. Der Tradition der Aufklärung verpflichtet, ist die zentrale Frage des Buches, wie sich der wachsende Einfluss der Feinde der informierten Gesellschaft eindämmen lässt, darunter Populisten, Autokraten und deren Propagandatrupps. Könnte zum Beispiel eine Allianz für die Aufklärung etwas bewirken, der sich seriöse Journalisten und Wissenschaftler gemeinsam anschließen? Dazu bedarf es nicht zuletzt realistischer Selbsteinschätzung aufseiten der Akteure. Dazu verhelfen Erkenntnisse aus der Sozialpsychologie und der Verhaltensökonomie, die im Buch auf die Handelnden und den Prozess der öffentlichen Kommunikation bezogen werden.
Wissenschaftsfach: Kommunikationswissenschaften ; Journalismus
RSWK: Soziales Netzwerk / Desinformation / Journalismus / Demokratie / Destabilisierung / Medienpolitik ; Facebook* (*maschinell ermittelt) ; Social Media* (*maschinell ermittelt) ; Journalismus* (*maschinell ermittelt) ; Digitalisierung* (*maschinell ermittelt) ; Feind* (*maschinell ermittelt) ; Google* (*maschinell ermittelt) ; Web-Seite* (*maschinell ermittelt)
BK: 05.20 (Kommunikation und Gesellschaft)
ASB: Ake ; Akl
DDC: 070 ; 302.23
SFB: Allg 1340 ; Allg 1446
KAB: F 349
SSD: AKH 4 ; AKL
RVK: AP 15950 ; AP 16200 ; AP 16350 ; MF 1500
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6Martens, R.: Digital abgekupfert : Programmheft-Anbieter und Privatsender streiten um Urheberrechte im Online-Bereich.
In: Frankfurter Rundschau. Nr.52 vom 3.3.2009, S.41.
(Medien)
Inhalt: "Dass es Programmzeitschriften gibt wie TV Digital oder TV Spielfilm und seit vielen Jahren auch Ableger im Internet, müsste im Sinne aller Fernsehsender sein, denn die Zeitschriften bieten ihnen ja quasi eine Bühne. Seit einigen Monaten aber beschäftigt sich das Landgericht Köln mit einem Streit, der das Verhältnis zwischen den Medienpartnern langfristig schädigen könnte. Kläger ist der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Er vertritt die im Progammmagazingeschäft aktiven Verlage (vor allem Bauer, Springer, Milchstraße). Kontrahent ist die Verwertungsgesellschaft VG Media, die die Urheberrechte von 36 privaten TV-Sendern wahrnimmt. Die Gesellschaft gehört zu je 50 Prozent der RTL-Gruppe und ProSiebenSat1. Anlass des Streits ist ein Lizenzvertrag, der die Nutzung von Texten, Bildern und Trailern regeln soll, die die Sender digital bereitstellen. Dem VDZ stößt zweierlei auf: Die TV-Anbieter fordern von den Zeitschriften Geld dafür, dass sie die Basisinformationen im Internet verwenden. 0,002 Cent pro Seitenabruf sollen fällig werden. Außerdem verlangen sie, dass die Programme bei den Online-Ablegern diskriminierungsfrei dargestellt werden. Was bedeutet das? Die Verfasser des Vertrags beziehen sich auf Empfehlungen, die ARD, ZDF und der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) 2006 in einer gemeinsamen Erklärung für Electronic Program Guides (EPGs) fixiert haben. Dort heißt es, EPGs sollten ohne redaktionelle Hervorhebungen wie Tipp des Tages und "grundsätzlich werbefrei ausgestaltet werden". ; Die Öffentlich-Rechtlichen und der VPRT dürften aber kaum angestrebt haben, Regeln für die Online-Berichterstattung von Programmzeitschriften zu definieren. Vielmehr zielten die Empfehlungen auf nicht-journalistische Program Guides: Man wollte der Entwicklung Rechnung tragen, dass es im Zuge der Digitalisierung Kabelnetzbetreibern oder Geräteherstellern möglich ist, Kunden eigene Programmübersichten zur Verfügung zu stellen. Vordergründig geht es bei dem Streit um urheberrechtliche Fragen. Jenseits davon ist die Causa interessant, weil sie wieder die Diskussion anstößt, inwieweit Medienanbieter, die sich offline nicht ins Gehege kommen, im Internet miteinander konkurrieren - etwa um Werbegelder. Wenn Sender den Online-Ablegern der TV-Zeitschriften Fotos und sonstiges Material künftig nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen wollen, weil letztere ihre Attraktivität bei Werbekunden erhöhen können, dann muss man das nicht grundsätzlich abwegig finden. Die Frage ist allerdings, ob die Gefahr, sich selbst zu schaden, nicht ungleich größer ist, wenn man diese Informationen nicht mehr liefert. Die Forderungen der VG Media betreffen explizit nur die Online-Verwertung, sie gelten nicht für die Printmütter der Programmblätter. Es gehe darum, "Spielregeln für die Zukunft zu definieren", schließlich werde "auf mittel- bis langfristige Sicht die digitale Nutzung von Pressematerialien deutlich wichtiger als die Print-Nutzung", sagt Geschäftsführer Hans-Henning Arnold dem Branchendienst dwdl.de. Die VG Media hält ihr Anliegen deshalb für legitim, weil auch Radiosender für die Nutzung von Urheberrechten zahlen müssen - obwohl sie zweifellos für einen Tonträger werben, wenn sie einen Song spielen. ; VDZ-Justiziar Dirk Platte kritisiert, die VG Media nutze das Urheberrecht als Vehikel, um den Verlagen "in die Formulierungen reinzureden". Derartige "Eingriffe in die journalistische Unabhängigkeit" seien nicht hinnehmbar. Die Forderung nach Werbefreiheit empfindet der Zeitschriftenverband gar als realitätsfremd, da sich Online-Ableger ohne Reklame gar nicht finanzieren lassen. Der Verband will deshalb grundsätzlich geklärt wissen, ob die von den Presseabteilungen der Sender erbrachten Leistungen eine "schöpferische Höhe" erreichen, die einen Urheberrechtsschutz rechtfertigen. Das Urteil des Landgerichts Köln wird nun für April oder Mai erwartet. Der VDZ sieht seine Position durch ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Köln aus 2004 gestärkt, das Presseunternehmen das Recht einräumt, urheberrechtlich geschütztes Material kostenfrei für ihre Zwecke zu nutzen, wenn es "der Berichterstattung über Tagesereignisse" diene. Das OLG fand, die Ankündigung eines Fernsehprogramms sei ein "Tagesereignis" im Sinne des Urheberrechtsgesetzes. Die Argumentation der VG Media wird dagegen teilweise gestützt durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom Dezember 2007. Anlass des Rechtsstreits war ein 20-Sekunden Ausschnitt zum Thema "Spontan-Jodeln" aus einer Sendung des Hessischen Rundfunks, den Stefan Raab in seiner Show "TV Total" verwendet hatte. Der BGH sprach der Verwertungs-gesellschaft des HR die geforderten Lizenzgebühren in Höhe von 1278 Euro zu - mit der Begründung, dass Raab den Ausschnitt kaum kommentiert, also nicht ausreichend journalistisch bearbeitet habe. Dies, findet VDZ-Mann Platte, gelte für die Berichterstattung der Programmzeitschriften aber gerade nicht."
Anmerkung: Vgl. unter: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/medien/?em_cnt=1683762&em_loc=91.
Themenfeld: Rechtsfragen
Wissenschaftsfach: Journalismus
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7Zeitungen befürchten Google-Monopol.
In: Frankfurter Rundschau. Nr.217 vom 15.9.2008, S.33.
(Medien: Nachrichten)
Inhalt: "Der Welt-Zeitungsverband (WAN) fordert ein Verbot der geplanten Anzeigen-Kooperation zwischenden Suchmaschinenbetreibern Google und Yahoo. Man habe die Wettbewerbsbehörden in Nordamerika und Europa aufgefordert, die Zusammenarbeit zu untersagen, teilte der Verband mit. Der Verband befürchtet ein Monopol von Google bei der Suchwort-Werbung. Die Suchmaschinen könnten wegen der fehlenden Konkurrenzsituation künftig weniger Geld an Online-Ausgaben von Zeitungen ausschütten, die Suchwort-Anzeigen von Google und Yahoo übernehmen. Google und Yahoo erzielen einen Großteil ihres Umsatzes mit kleinen Textanzeigen, die als Links über den Ergebnissen einer Suche stehen und meist einen inhaltlichen Zusammenhang mit der Suchanfrage haben. Der Werbekunde zahlt, wenn ein Nutzer auf den Link klickt. Um die Klickzahlen zu erhöhen, arbeiten die Suchmaschinen mit Partner-Seiten zusammen. Im Juni vereinbarten Google und Yahoo eine Kooperation, wonach Yahoo Werbung, die Google bereitstellt, neben den eigenen Suchergebnissen anzeigen könnte."
Themenfeld: Suchmaschinen
Wissenschaftsfach: Kommunikationswissenschaften ; Journalismus
Objekt: Yahoo ; Google
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8Saltzis, K. ; Dickinson, R.: Inside the changing newsroom : journalists' responses to media convergence.
In: Aslib proceedings. 60(2008) no.3, S.216 - 228.
Abstract: Purpose - This article aims to report on research conducted inside British national media organisations. The research was designed to investigate the impact on the working practices of journalists of the process of production convergence - the trend towards news reporting in more than one medium in formerly single-medium organisations. The article describes the changes that are taking place and the ways journalists are reacting to them. Design/methodology/approach - Interviews were conducted with 20 journalists during 2002 and 2003. The interviews were with journalists working in newsrooms at the BBC, Sky News, The Guardian and the Financial Times. Findings - The data show that while multimedia news is becoming well established, the multimedia journalist has been slow to arrive. This is because of the pressures that multi-media working adds to the journalist's daily routine and a concern over the impact on the quality of output. Research limitations/implications - The media environment is evolving rapidly and research findings on this topic quickly go out of date, but the findings presented here offer valuable insights into the news production processes operating in British national media organisations and the ways journalists are adapting to, and are likely to continue to adapt to, changes in production technologies and changed systems of working. Originality/value - The paper is the first to focus on journalistic practice in a converging media environment.
Themenfeld: Elektronisches Publizieren
Wissenschaftsfach: Journalismus
Land/Ort: GB
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9Keith, S.: Searching for news headlines : connections between unresolved hyperlinking issues and a new battle over copyright online.
In: Macht der Suchmaschinen: The Power of Search Engines. Hrsg.: Machill, M. u. M. Beiler. Köln : Halem, 2007. S.202-219.
Abstract: In March 2005, the Paris-based news service Agence France Presse (AFP) sued Google Inc. in an American court, charging that the search engine's news aggregator program had illegally infringed the wire service's copyright. The lawsuit, filed in the u.s. District Court for the District of Columbia, claimed that Google News had engaged in the infringement since its launch in September 2002 by »reproducing and publicly displaying AFP's photographs, headlines, and story leads« . The claim also said that Google News had ignored requests that it cease and desist the infringement, and it asked for more than $17 million (about 13.6 million Euros) in damages. Within a few days, Google News was removing links t0 Agence France Presse news articles and photographs.1 However, Agence France Presse said it would still pursue the lawsuit because 0f the licensing fees it was owed as a result of what it claimed was Google's past copyright infringement. The case, which was still pending in early 2007, as the sides struggled to reconstruct and evaluate specific past Google News pageso, was interesting for several reasons. First, it pitted the company that owns the world's most popular search engine against the world's oldest news service; Agence France Presse was founded in Paris in 1835 by Charles-Louis Havas, sometimes known as the father of global journalismo. Second, the copyright-infringement allegations made by AFP had not been made by most of the 4,500 or so other news organizations whose material is used in exactly the same way on Google News every day, though Google did lose somewhat similar cases in German and Belgian courts in 2004 and 2006, respectively. Third, AFP's assertions and Google's counter claims offer an intriguing argument about the nature of key components of traditional and new-media journalism, especially news headlines. Finally, the case warrants further examination because it is essentially an argument over the fundamental nature of Internet hyperlinking. Some commentators have noted that a ruling against Google could be disastrous for blogs, which also often quote news storieso, while other commentators have concluded that a victory for Agence France Presse would call into question the future of online news aggregatorso. This chapter uses the Agence France Presse lawsuit as a way to examine arguments about the legality of news aggregator links to copyrighted material. Using traditional legal research methods, it attempts to put the case into context by referring to key u.s. and European Internet hyperlinking lawsuits from the 1990s through 2006. The chapter also discusses the nature of specific traditional journalistic forms such as headlines and story leads and whether they can be copyrighted. Finally, the chapter argues that out-of-court settlements and conflicting court rulings have left considerable ambiguity around the intersection of copyright, free speech, and information-cataloging concerns, leaving Google News and other aggregators vulnerable to claims of copyright infringement.
Themenfeld: Suchmaschinen
Wissenschaftsfach: Journalismus
Objekt: Google ; AFP
Land/Ort: F
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10Martin-Jung, H.: Suchmaschinen und Qualitätsjournalismus.
In: Macht der Suchmaschinen: The Power of Search Engines. Hrsg.: Machill, M. u. M. Beiler. Köln : Halem, 2007. S.185-192.
Abstract: Für manche ist das Internet Teufelszeug, andere sehen darin eine Art Heilsbringer, der endlich dafür sorgen werde, dass sich die Ideen von Gleichberechtigung, Demokratie und Menschenrechten verbreiten. Doch nüchtern betrachtet ist das globale Netz auch nur eine Infrastruktur oder - abstrakter noch - ein Werkzeug, das sich wie alle Werkzeuge für gute wie für schlechte Zwecke gebrauchen lässt. Nicht die Technik also wird, wenn überhaupt, erlösend wirken, sondern die Art, wie Menschen sie einsetzen. Was dies für qualitativ hochwertigen Journalismus bedeutet, ist Gegenstand der nachfolgenden Überlegungen.
Themenfeld: Suchmaschinen
Wissenschaftsfach: Journalismus
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11Sadrozinski, J.: Suchmaschinen und öffentlich-rechtlicher Onlinejournalismus am Beispiel tagesschau.de.
In: Macht der Suchmaschinen: The Power of Search Engines. Hrsg.: Machill, M. u. M. Beiler. Köln : Halem, 2007. S.171-184.
Abstract: Während ich diese Zeilen schreibe, hat Google gerade die Videoplattform YouTube gekauft - ein weiterer Baustein auf dem Weg zum sowohl marktbeherrschenden Instrument als auch dominierenden Anbieter im Internet. Die FAZ vermutet, dass sich die Fernsehlandschaft durch den »Google-Coup« verändern wird. Doch nicht erst seit dieser Entwicklung müssten sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und insbesondere die Onlineredaktionen Gedanken über ihren Umgang mit Suchmaschinen und -portalen machen. Ich habe nun gleich zu Beginn dieses Kapitels das Thema >Suchmaschinen< auf Google reduziert. Über Suchmaschinen zu schreiben heißt jedoch, sich in erster Linie mit Google auseinander zu setzen. Google ist das meistgenutzte, reichweitenstärkste, wertvollste Medienunternehmen der Welt. Und Google ist auch bei tagesschau.de, der zentralen Online-Nachrichtenredaktion der ARD, die meistgenutzte Suchmaschine. Google ist für uns einerseits Rechercheinstrument, andererseits ist es für viele Nutzer Zugangsportal zu unseren Inhalten (über die Treffer bei der Suche oder über den Service >Google News<). Google hat somit eine doppelte Bedeutung für die journalistische Arbeit bei tagesschau.de: Die Qualität und die Quantität der Suchergebnisse, die durch die Benutzung von Google als Suchinstrument erzielt werden, können unsere Berichterstattung beeinflussen. Die Treffer wiederum, die auf Inhalte bei tagesschau.de führen, sorgen dafür, dass unsere Artikel häufiger gefunden und gelesen werden.
Themenfeld: Suchmaschinen
Wissenschaftsfach: Journalismus
Objekt: Google ; Tagesschau
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12Dönhoff, P. ; Bartels, C.: Online-Recherche bei NETZEITUNG.DE.
In: Macht der Suchmaschinen: The Power of Search Engines. Hrsg.: Machill, M. u. M. Beiler. Köln : Halem, 2007. S.193-201.
Abstract: Die Netzeitung war die erste und ist bis heute die führende deutsche Tageszeitung mit Vollredaktion, die ausschließlich im internet erscheint. Seit ihrer Gründung im Frühjahr 2000 hat sie bewegte Zeiten hinter sich. Es gab verschiedene Besitzerwechsel: Von den norwegischen Gründern und Namensgebern, den online-Journalismus-Pionieren Nettavisen.no, ging sie in den Besitz von Bertelsmann über, bevor sie dann von ihrem Chefredakteur Dr. Michael Maier und seinem Partner Ralf Dieter Brunowski übernommen wurde und schließlich im Sommer 2005 wieder in norwegische Hände überging: zum in Oslo ansässige Medienunternehmen Orkla Media. Auch inhaltlich hat sich Netzeitung.de seit den Anfangsjahren stark weiterentwickelt. Die Website erhielt verschiedene Preise, wurde als meistzitiertes Onlinemedium ausgezeichnet und erhielt schließlich im Herbst 2006 den internationalen Global-Media-Award für die Kategorie >Online<. In dieser Kategorie hat sie auch renommierte Angebote, wie New York Times, Washington Post oder Spiegel Online hinter sich gelassen und damit ihre Relevanz unter Nachrichtenportalen erneut bestätigt. Neben der Website bestückt das Unternehmen inzwischen Medienangebote aller Art: Gesprochene Radio-Nachrichten und Berichte für zahlreiche Radiostationen gehören ebenso dazu wie die Teletextangebote für verschiedene TV-Sender oder Inhalte für online-Redaktionen, Infoterminals, Firmen-Intranets und mobile Geräte.
Themenfeld: Suchmaschinen
Wissenschaftsfach: Journalismus
Objekt: Netzeitung
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13Newman, N.: Search strategies and activities of BBC news interactive.
In: Macht der Suchmaschinen: The Power of Search Engines. Hrsg.: Machill, M. u. M. Beiler. Köln : Halem, 2007. S.164-170.
Abstract: In the United Kingdom, the BBC is principally known for television and until recently there was no difficulty in finding BBC content on your TV. There was only one channel and then two. It wasn't until the late 1950's in the UK that commercial TV provided an alternative, but even then we owned the transmitters, the distribution and crucially the BBC remained 1 and 2 on the dial. The explosion of multi-channel TV and now internet has meant falling market share inevitably and the arrival of digital television has meant hundred of channels, thousands in the case of the internet, and the need to invent new forms of navigation. Today, the BBC does not control those guides or the navigation systems that will inevitably drive people to the content of the future. Eastenders is a much loved BBC soap opera which gets about 8 million viewers a week, but some people no longer associate the programme with the BBC. Many people in the UK get their television via Rupert Murdoch's SKY platform and so the credit often goes to the aggregator. In Focus groups, we hear comments like »I watched Eastenders last night on SKY«. Today British consumers, who have only just got used to hundreds of television channels are now being bombarded by a second wave of content. There are podcasts, vodcasts, webcasts, user generated content - and on its way even more on demand video content as the world's major media companies open un 7 day output and their archives directly to consumers.
Themenfeld: Suchmaschinen
Wissenschaftsfach: Journalismus
Objekt: BBC
Land/Ort: GB
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14Wyss, V. ; Keel, G.: Google als Trojanisches Pferd? : Konsequenzen der Internet-Recherche von Journalisten für die journalistische Qualität.
In: Macht der Suchmaschinen: The Power of Search Engines. Hrsg.: Machill, M. u. M. Beiler. Köln : Halem, 2007. S.143-163.
Abstract: Ohne Suchmaschinen bliebe das Internet ein ungeordneter Datenfriedhof mit all den bekannten Mängeln zufällig aufgehäufter Informationshalden, insbesondere ohne Relevanzstruktur. Auch für Journalisten wird das Internet erst durch Suchmaschinen zum brauchbaren Netz. Suchmaschinen haben eine wesentliche Bedeutung für die Recherchepraktiken und sie haben das Potenzial, die soziale Struktur des Journalismus wesentlich mitzuprägen oder gar zu verändern. Offensichtlich wird nämlich, dass der Suchmaschine nicht nur eine suchende, sondern auch eine ordnende Funktion zukommt - sie ist eben Selektionsmaschine. Die Selektionsleistung der technischen Gatekeeper löst aber nicht nur Probleme, weil beispielsweise das gezielte Suchen von Informationen rasch und kostengünstig erfolgen kann; Suchmaschinen schaffen auch neue Probleme, mit denen der Journalismus konfrontiert ist. Das vorliegende Kapitel diskutiert die Frage, inwiefern sich die Internetrecherche von Journalisten auf die journalistische Qualität auswirkt. Im Zentrum des vorliegenden Kapitels steht die theoretische Sichtweise auf den möglichen Einfluss der Anwendung von Suchmaschinen auf die soziale Praxis bzw. auf die Struktur des Journalismus, und damit auch auf die Produktion der journalistischen Qualität.
Themenfeld: Suchmaschinen
Wissenschaftsfach: Journalismus
Objekt: Google
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15Kramp, S.-S. ; Hölzenbein, D.: Konzipieren, Recherchieren, online gehen : Der Bachelor-Studiengang Online-Redakteur an der Fachhochschule Köln.
In: Information - Wissenschaft und Praxis. 56(2005) H.3, S.153-154.
Abstract: Seit dem Sommersemester 2003 bietet die Fachhochschule Köln den Bachelor-Studiengang Online-Redakteur an. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester, nach erfolgreichem Abschluss wird den Studierenden der Bachelor of Arts (B.A.) verliehen. Der Studiengang kombiniert die Bereiche Journalistik, Informationswissenschaft, Öffentlichkeitsarbeit und Web-Design. Im Februar 2005 ging die Website www.koeln-sued-stadt.de online, ein umfangreiches Content-Projekt das die 30 Studierenden im vierten Semester gemeinsam durchführten. Hier zeigte sich, dass Online Redakteure zur Realisierung einer Website unterschiedliche Fähigkeiten in den Bereichen Konzeption, Visualisierung, technische Umsetzung und inhaltliche Gestaltung anwenden und kombinieren müssen. Der Schwerpunkt des Südstadt-Projektes lag dabei auf der Erstellung von Content, also der Recherche und der journalistischen Aufbereitung von Informationen für das Web.
Themenfeld: Ausbildung
Wissenschaftsfach: Journalismus
Land/Ort: D
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16Lehmann, K. ; Deggerich, M.: Neuer Wein in neuen Schläuchen : 10 Jahre Online-Journalismus. Interview mit Markus Deggerich.
In: ¬Die Google-Gesellschaft: Vom digitalen Wandel des Wissens. Hrsg.: K. Lehmann, M. Schetsche. Transcript-Verlag : Bielefeld, 2005. S.229-233.
Abstract: Im Herbst 2004 feierte der deutsche Online-Journalismus sein zehnjähriges Jubiläum. Der Start von Spiegel Online wird als Geburtsstunde des etwas anderen Journalismus betrachtet. Die »Feierlichkeiten« wurden dabei nicht für überschwängliche Glückwünsche genutzt, sondern für eine kritische Bestandsaufnahme: Denn ob es einen Online-Journalismus gibt, bestreiten etliche Medienvertreter seit dem ersten Tag.
Themenfeld: Internet
Wissenschaftsfach: Kommunikationswissenschaften ; Journalismus
Objekt: Spiegel Online
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17Neuberger, C.: ¬Das Ende des »Gatekeeper«-Zeitalters.
In: ¬Die Google-Gesellschaft: Vom digitalen Wandel des Wissens. Hrsg.: K. Lehmann, M. Schetsche. Transcript-Verlag : Bielefeld, 2005. S.205-212.
Abstract: Werden Weblogs, also Internet-Tagebücher, im Jahr 2007 wichtigere Nachrichtenangebote sein als Tageszeitungen? Darüber haben Martin Nisenholtz, Geschäftsführer von New York Times Digital, und Dave Winer vom Software-Unternehmen Userland.com eine Wette abgeschlossen und jeweils tausend Dollar gesetzt. Entschieden werden soll die Wette durch Google-Suchanfragen, mit denen Beiträge zu fünf wichtigen Nachrichtenthemen im Internet recherchiert werden sollen. Dabei wird verglichen, ob die New York Times oder Weblogs höhere Plätze in den Ergebnislisten der Suchmaschine erzielen. Nachzulesen ist die Wette auf der Website der »Long Bets Foundation«. Hinter der Wette verbirgt sich die folgende Frage: Wandelt sich die Vermittlung zwischen denen, die etwas mitzuteilen haben, und denen, die etwas aufnehmen, in der aktuellen Internet-Öffentlichkeit? Wird der traditionelle Journalismus im Internet an Bedeutung verlieren?
Themenfeld: Internet
Wissenschaftsfach: Kommunikationswissenschaften ; Journalismus
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18Wegner, J.: ¬Die Googleisierung der Medien.
In: ¬Die Google-Gesellschaft: Vom digitalen Wandel des Wissens. Hrsg.: K. Lehmann, M. Schetsche. Transcript-Verlag : Bielefeld, 2005. S.235-240.
Abstract: Es war an einem Freitag des Jahres 2004, als in einem bis dahin unauffälligen Dorf namens Waffensen ein Schüler als Autor des weltweit wütenden Computerwurms »Sasser« festgenommen wurde. Für die aktuellen Medien eine Pflichtgeschichte - und für ein Magazin, dessen Drucktermin nahe war, eine kleine Herausforderung. Die Reporter des Spiegel indes fanden sogar Muße, die folgenden Details für den Einstieg ihres Beitrags zu ermitteln: »In dem Dorf Waffensen nahe dem niedersächsischen Rotenburg an der Wümme scheint die Welt noch in Ordnung: Der Gasthof >Eichenhof< lockt mit gemütlicher Kaminschenke, Bauer Poppe um die Ecke verkauft Fleisch und Marmelade aus eigener Produktion, und bislang brachte allein der ShantyChor einen Hauch der großen, weiten Welt in den norddeutschen Heideflecken.« Eichenhof, Bauer Poppe, Shanty-Chor: Mag sein, dass harte Recherchen vor Ort zu einer derart treffenden Charakterisierung des »Heideflecken« führten. Kann aber auch sein, dass stattdessen ganze 0.13 Sekunden Muße genügten. Gleich, nachdem der Beitrag am Samstag im Vorgriff aufs Heft bei Spiegel Online erschienen war, meldete sich jedenfalls ein Journalist im Internet-Medienforum jonet. Er hatte den Text gelesen und nebenbei »Waffensen« gegoogelt (in 0.13 Sekunden). Dabei war er auf folgendes Treffer-Ranking gestoßen: Platz 1 - Eichenhof. Platz 3 - Bauer Poppe. Platz 12 - Shanty-Chor. Als Marginalie des RechercheAlltags wäre der Fall nicht weiter erwähnenswert, würde er nicht auf einen Streich alle vier Antworten auf eine wichtige Frage illustrieren: Wie hat Google den Journalismus verändert?
Themenfeld: Internet
Wissenschaftsfach: Kommunikationswissenschaften ; Journalismus
Objekt: Google
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19Wolff, V.: Job für Kreative : "Eierlegende Wollmilchsäue": Entwickler von Internet-Seiten müssen Surfer fesseln können.
In: Bergische Landeszeitung. Nr.38 vom 14.2.2004, S.ras04a/1.
(Netzwelt)
Inhalt: "Für das Internet sind kreative Ideen lebensnotwendig - denn langweilige Seiten fesseln leider keinen Surfer lange. Auch deswegen sind zahlreiche neue Berufe entstanden, darunter der des Internet-Entwicklers oder Web-Developers. Das sind nicht die einzigen Bezeichnungen für die oft "eierlegenden Wollmilchsäue", die von allen Bereichen eines Webauftritts Ahnung haben müssen. Der Deutsche Multimedia Verband (www.dmmv.de) definiert vier relevante Tätigkeitsfelder der Multimediabranche, von denen drei in den Bereich der Internet-Entwicklung hineinreichen: "Informationstechnologie mit einem eher technischen Schwerpunkt, Design, Content und die inhaltliche Entwicklung", nennt Stefan Sievers, Referent für Aus- und Weiterbildung beim dmmv in Berlin. Die Anforderungen, die dabei an einen Entwickler gestellt werden, sind vielschichtig. "Da muss auf der einen Seite eine Datenbankanbindung für einen Reiseveranstalter programmiert werden, die mit unzähligen Anfragen gleichzeitig umgehen kann. Aber auch eine schicke Flash Animation fällt unter InternetEntwicklung", erklärt Dirk Rathje, Geschäftsführer von Sand und Schiefer in Hamburg, einem "büro für neues lernen", in dem webbasierte Lernsoftware entwickelt wird. - Keine einheitliche Berufsbezeichnung Die Berufsbezeichnung ist auch innerhalb der Entwicklerschaft nicht einheitlich. So sehen sich in einem Internet-Forum einige als Anwendungsentwickler, andere schlicht als Programmierer und wieder andere als Allround-Computerspezialisten. Wie auch immer die korrekte Bezeichnung lautet - "Entwickler schreiben Internetseiten mithilfe von Skriptsprachen und erzeugen den eigentlichen HTML-Inhalt dynamisch, indem Daten aus einer Datenbank gelesen und entsprechend verarbeitet werden", erläutert Cornelia Winter, Referentin der Geschäftsführung bei der Gesellschaft für Informatik (GI) in Bonn (www.gi-ev.de). Entwickler Rathje unterscheidet sowohl bei Aufgaben als auch bei den erforderlichen Kenntnissen und Qualifikationen zwischen der so genannten server- und der clientseitigen Programmierung: "Clientseitig ist alles, was im Webbrowser abläuft: HTML, Flash, Javascript. Das kann zwar beliebig schwierig und aufwendig werden, einfache Lösungen erzeugen moderne Webeditoren aber schon fast von selbst." Für die serverseitige Programmierung brauche es hingegen fundierte Informatikkenntnisse, sagt der 29-Jährige. "Da muss man mit Datenbanken umgehen können und Architekturen wie J2EE oder.net beherrschen." Andere Entwickler nennen als "Minimal-konfiguration für ihren Berufsstand Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen, als Zusatzqualifikation XML, das allgemeine SQL, Perl, C++ und Erfahrung mit dem freien Betriebssystem Linux, über das Server nicht selten konfiguriert und gewartet werden. Aber der Web-Entwickler setzt nicht erst bei der Programmierung der Seiten an. Seine Aufgabe beginnt schon viel früher. "Es gibt zwei Sorten von Kunden: Die einen wollen eine Webpräsenz, wissen aber nicht genau, was möglich ist. Die anderen haben sehr genaue Vorstellungen des Möglichen und wollen die Aufgaben outsourcen", sagt Rathje. Also werden Seiten konzipiert, durchstrukturiert und danach dann programmiert. "Bei all dem sollte der Entwickler immer Nutzer vor Augen haben. Denn schließlich errichtet er eine Schnittstelle zur MenschMaschine-Kommunikation", sagt der Lernsoftware-Entwickler. Die Entwickler haben in großen Unternehmen gute Chancen auf spezielle und begrenzte Aufgabenbereiche - so kann sich einer um die Datenbankanbindung kümmern, während andere sich der Generierung von Benutzerschnittstellen widmen. ; "Je nach Größe des Unternehmens oder der Agentur arbeiten bei der Entwicklung eines Webauftrittes mehrere Mitarbeiter zusammen, manchmal übernehmen sie auch Querschnittaufgaben, sagt dmmv-Referent Sievers. Ist die Firma klein, verschwimmen in der Regel auch die Jobgrenzen - hier ist ein Entwickler oft auch der Webdesigner des Unternehmens. Wer Web-Entwickler werden will, kann auf verschiedenen Wegen zum Ziel kommen: "Man kann Informatik studieren, eine Ausbildung zum Fachinformatiker der Anwendungsentwicklung machen, über den zweiten Bildungsweg gehen oder sich als Autodidakt alles selbst beibringen", sagt Cornelia Winter von der Gesellschaft für Informatik. "Ein Internet-Entwickler als gesetzlich geregeltes Berufsbild existiert nicht", bestätigt auch Sievers.
Themenfeld: Internet
Wissenschaftsfach: Journalismus
Objekt: WWW
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20Mlodoch, P.: Lizenz zum Ausschluss : CDU setzt Mediengesetz durch.
In: Frankfurter Rundschau. Nr.289 vom 11.12.2003, S.22.
(Medien)
Inhalt: "Die SPD sprach von "kalter Enteignung", die Grünen warnten vor einem "Schub nach rechts": Mit den Stimmen von CDU und FDP verabschiedete der Niedersächsische Landtag'am Mittwoch das umstrittene neue Mediengesetz. Es schränkt die indirekten Beteiligungen von Parteien an niedersächsischen Rundfunksendern ein. Sendelizenzen werden künftig versagt, wenn Unternehmen, an denen eine Partei mehr als zehn Prozent der Anteile hält, sich wiederum mit mehr als zehn Prozent an einer Rundfunkanstalt beteiligen wollen. Betroffen davon ist nur die SPD. Ihr gehören in Niedersachsen über die parteieigene Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) 20,4 Prozent der Verlagsgruppe Madsack, Herausgeberin unter anderem der Hannoverschen Allgemeinen und der Neuen Presse. Über Medientöchter ist Madsack an den Privatsendern "Hit-Radio Antenne Niedersachsen" mit 20 Prozent und an "FFN" mit 14 Prozent beteiligt. Die gültige Lizenz läuft für Radio FFN am 31. Dezember 2006 aus, für Antenne Niedersachsen am 31. Mai 2010. Das sei genügend Zeit für eine Umstellung, beteuerten CDUFraktionschef David McAllister und FDPMedienexpertin Ulrike Kuhlo. Nach ihren Angaben hat Madsack inzwischen eine neue Radio-Gesellschaft gegründet; der Verlag sei längst dabei, die SPD "herauszukaufen". Im übrigen seien DDVG-Beteiligungen unter zehn Prozent nach wie vor möglich. Der Debatte und der Abstimmung blieben die Genossen fern. Sie warfen den Mehrheitsfraktionen vor, das Gesetz durchzupeitschen. So habe der Gesetzgebungsdienst des Parlaments keine ausreichende Zeit gehabt, die in der Expertenanhörung geäußerten Bedenken zu berücksichtigen. "Die Abgeordneten haben keine Chance zu einer rechtlichen Bewertung", kritisierte SPD-Fraktionschef Sigmar Gabriel. - SPD will vor Gericht ziehen - Wegen der wirtschaftlichen Beeinträchtigung hatte die SPD zuvor schon den Gang zum Staatsgerichtshof angekündigt. Die Novelle sieht außerdem eine Verkleinerung der Landesmedienanstalt von derzeit 42 auf künftig 25 Vertreter vor. Bestimmte gesellschaftliche und der CDU nicht unbedingt nahe stehende Gruppen wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die Naturschutzverbände und die Verbraucherzentrale fallen dadurch aus dem Gremium. Unter dem Protest des Fernsehsenders Sat. l ist in letzter Minute eine Passage ins Gesetz gekommen, wonach Privatsender ihre Regionalsendungen auch im Land produzieren und moderieren müssen. Die Koalition verhindert damit eine Abwanderung des niedersächsischen Sat. l -Studios nach Berlin. RTL, das sein Regionalfenster bereits seit geraumer Zeit in Hamburg produziert, erhält dafür eine Art Bestandschutz."
Wissenschaftsfach: Journalismus ; Kommunikationswissenschaften