Literatur zur Informationserschließung
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© 2015 W. Gödert, TH Köln, Institut für Informationswissenschaft
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1Birgit Stark, B., D. Dörr u. S. Aufenanger (Hrsg.): ¬Die Googleisierung der Informationssuche : Suchmaschinen zwischen Nutzung und Regulierung.
Berlin : De Gruyter, 2014. vi, 327 S.
ISBN 978-3-11-033821-8
(Media Convergence / Medienkonvergenz; 10)
Abstract: Suchmaschinen ermöglichen den Zugang zu Informationen im Internet und machen es als grenzenloses Informationsportal nutzbar. Netzinhalte, die nicht durch Suchmaschinen auffindbar sind, existieren für die Internetnutzer gar nicht - ein großes Gefahrenpotenzial für den einzelnen Nutzer und die Gesellschaft. Der vorliegende Band beleuchtet das Phänomen aus kommunikationswissenschaftlicher, rechtlicher, pädagogischer und technischer Perspektive.
Anmerkung: Rez. in: Mitt. VOEB 68(2015) H.1, S.180-183 (O.Oberhauser): "Aus dieser kurzen Skizze geht hervor, dass der vorliegende Band eine Reihe interessanter und mitunter auch brisanter Teilthemen beinhaltet. Wer an der Diskussion um die Rolle der meistgenutzten Suchmaschine in unserer Gesellschaft Interesse hat, findet in diesem Buch reichlich Material und Ideen. Jeder Beitrag wird zudem durch ein Literaturverzeichnis ergänzt, in dem weiterführende Quellen genannt werden. Die Beiträge sind durchweg "lesbar" geschrieben und nur in mässigem Ausmass von soziologischem oder rechtswissenschaftlichem Fachjargon durchsetzt. In stilistischer Hinsicht ist der Text dennoch nicht ohne Probleme, zumal bereits im ersten Absatz der Einleitung ein als Hauptsatz "verkaufter" Nebensatz auffällt ("Denn Suchmaschinenbetreiber wie Google ermöglichen und gestalten den Zugang zu Informationen im Netz.") und die gleiche stilistische Schwäche allein in der 19-seitigen Einleitung in über einem Dutzend weiterer Fälle registriert werden kann, vom nächsten Beitrag gar nicht zu sprechen. Ein funktionierendes Verlagslektorat hätte derlei rigoros bereinigen müssen. Es hätte eventuell auch dafür Sorge tragen können, dass am Ende des Bandes nicht nur ein Verzeichnis der Autorinnen und Autoren aufscheint, sondern auch ein Sachregister - ein solches fehlt nämlich bedauerlicherweise. In optischer Hinsicht ist der Hardcover-Band ansprechend gestaltet und gut gelungen. Der Preis liegt mit rund 80 Euro leider in der Oberklasse; auch die E-Book-Version macht die Anschaffung nicht billiger, da kein Preisunterschied zur gebundenen Ausgabe besteht. Dennoch ist das Buch aufgrund der interessanten Inhalte durchaus zu empfehlen; grössere Bibliotheken sowie kommunikations- und informationswissenschaftliche Spezialsammlungen sollten es nach Möglichkeit erwerben."
Themenfeld: Suchmaschinen
Objekt: Google
RSWK: Suchmaschine / Recherche / Suchverfahren / Aufsatzsammlung ; Suchmaschine / Benutzer / Informationskompetenz / Aufsatzsammlung ; Google / Internet / Information Retrieval / Aufsatzsammlung
BK: 54.84 (Webmanagement) ; 05.38 (Neue elektronische Medien); 06.74 (Informationssysteme)
DDC: 025.04252 / DDC22ger
GHBS: AYZ (E) ; KNZZ (E) ; TYP (HA) ; KNZ (FH K) ; AYS (FH GE)
LCC: ZA4230
RVK: AN 95100 ; ST 205 ; MS 7965 ; PZ 3250
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2Gugerli, D.: Suchmaschinen : die Welt als Datenbank.
Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2009. 117 S.
ISBN 978-351-82601-9-7
(Edition Unseld : eu ; 19)
Abstract: Plötzlich diese Übersicht. Milliarden von Seiten, in Sekundenbruchteilen durchsucht, als Trefferliste sauber angezeigt, mit der größten Selbstverständlichkeit sortiert nach Rang und Namen. Google bestimmt die Routinen des Alltags und ist dennoch nicht die Suchmaschine schlechthin. Auch außerhalb des World Wide Web gibt es zahllose, technisch hochgerüstete Prozeduren des Suchens. Die gegenwärtige Selbstverständlichkeit der einen Suchmaschine läßt leicht übersehen, daß Suchmaschinen einen Interessenkonflikt induzieren zwischen jenen, die sie einsetzen wollen, und jenen, auf die sie angesetzt werden. Ihr prekärer Status im Spannungsfeld zwischen Übersicht und Überwachung wird verdrängt. Anhand von vier Fallstudien zeigt David Gugerli die Entwicklung der Suchmaschine auf, von den frühen Fernseh-Ratespielen, von Robert Lembkes Unterhaltungsshow »Was bin ich?«, über Eduard Zimmermanns Fahndungssendung »Aktenzeichen XY« und Horst Herolds »Kybernetik der Polizei« bis zu der von Ted Codd ausgehenden Entwicklung der relationalen Datenbank. Während Lembke auf die Feststellung von Normalität ausgerichtet war, suchte Zimmermann die Devianz, Herold die Muster und Codd die allgemeingültige Such- und Abfragesprache für in Form gebrachte Wissensbestände, die man seit Mitte der sechziger Jahre Datenbanken nennt. »Die Geschichte der Suchmaschine ist eine eminent politische. Mit Suchmaschinen lassen sich Hoffnungen auf Fundamentaldemokratisierung und informationelle Emanzipation ebenso verbinden wie Horrorvisionen eines Orwellschen Überwachungsstaats, der über ein technokratisches Wissensmonopol verfügt.«
Themenfeld: Suchmaschinen
LCSH: Search engines / History ; Web search engines / Social aspects ; Internet / Social aspects ; Information society
RSWK: Suchmaschine / Geschichte 1960-1980 / Fallstudiensammlung ; Suchmaschine / Problem ; Suchmaschine / Demokratie
BK: 06.74 Informationssysteme ; 54.64 Datenbanken ; 15.07 Kulturgeschichte
DDC: 025.04 / ddc22ger ; 302.23122gerLBOLIN
SFB: EDV 950
GHBS: KNZ (E) ; KNZI (PB) ; TVK (FH K)
LCC: ZA4230
RVK: AP 18420 ; AP 18450 ; SU 100 ; AR 205 ; SR 800 ; AN 92650 ; AN 95000 ; AP 18100
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3Goh, D. u. S. Foo (Hrsg.): Social information retrieval systems : emerging technologies and applications for searching the Web effectively.
Hershey, Pa. : Information Science Reference, 2008. XVIII, 375 S.
ISBN 978-1-59904-543-6
(Premier reference source)
Abstract: This book provides relevant content in the areas of information retrieval systems, services, and research; covering topics such as social tagging, collaborative querying, social network analysis, subjective relevance judgments, and collaborative filtering. Answering the increasing demand for authoritative resources on Internet technologies, this will make an indispensable addition to any library collection
Inhalt: Inhalt Collaborating to search effectively in different searcher modes through cues and specialty search / Naresh Kumar Agarwal and Danny C.C. Poo -- Collaborative querying using a hybrid content and results-based approach / Chandrani Sinha Ray ... [et al.] -- Collaborative classification for group-oriented organization of search results / Keiichi Nakata and Amrish Singh -- A case study of use-centered descriptions : archival descriptions of what can be done with a collection / Richard Butterworth -- Metadata for social recommendations : storing, sharing, and reusing evaluations of learning resources / Riina Vuorikari, Nikos Manouselis, and Erik Duval -- Social network models for enhancing reference-based search engine rankings / Nikolaos Korfiatis ... [et al.] -- From PageRank to social rank : authority-based retrieval in social information spaces / Sebastian Marius Kirsch ... [et al.] -- Adaptive peer-to-peer social networks for distributed content-based Web search / Le-Shin Wu ... [et al.] -- The ethics of social information retrieval / Brendan Luyt and Chu Keong Lee -- The social context of knowledge / Daniel Memmi -- Social information seeking in digital libraries / George Buchanan and Annika Hinze -- Relevant intra-actions in networked environments / Theresa Dirndorfer Anderson -- Publication and citation analysis as a tool for information retrieval / Ronald Rousseau -- Personalized information retrieval in a semantic-based learning environment / Antonella Carbonaro and Rodolfo Ferrini -- Multi-agent tourism system (MATS) / Soe Yu Maw and Myo-Myo Naing -- Hybrid recommendation systems : a case study on the movies domain / Konstantinos Markellos ... [et al.].
Anmerkung: Rez. in: JASIST 61(2010) no.12, S.2587-2588 (Gobinda Chowdhury)
Themenfeld: Internet
LCSH: Internet searching ; Web search engines ; World Wide Web / Subject access ; Information storage and retrieval systems ; Information retrieval
RSWK: World Wide Web 2.0 ; Information Retrieval / World Wide Web / Suchmaschine
BK: 54.72 / Künstliche Intelligenz
DDC: 025.04
GHBS: AZE (DU) ; TWP (DU) ; TWY (DU)
LCC: ZA4230 .S63 2008
RVK: ST 270 ; AN 93000
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4Notess, G.R.: Teaching Web search skills : techniques and strategies of top trainers.
Medford, NJ : Information Today, 2006. XIX, 344 S.
ISBN 1-57387-267-9
Inhalt: Web searching and the teaching paradox -- Understanding our audience -- Choosing the instructional session types -- Online tutorials : friend or foe? -- Organization : focus, length, and goals -- Terminology -- Content : Web search features -- Content : primary concepts -- Additional content : image searching, news, usenet, and more -- The search engines -- Creating a framed workshop Web page -- Presentation tips, tricks, and shortcuts -- Tales from the trenches : anecdotes, examples, and exercises.
Anmerkung: Rez. in: Online-Mitteilungen 2007, H.89, S.17-18 (M. Katzmayr): "Eine der Herausforderungen, der sich Web-Trainerinnen regelmäßig ausgesetzt sehen, besteht in der Kurzlebigkeit der Recherchetools und ihrer ständig wechselnden Funktionalitäten. Wer spricht heute noch von den Suchmaschinen AltaVista oder Lycos? (Hoffentlich) niemand mehr. Diese Dynamik in der Internetbranche wirkt allerdings auf viele potentielle Vortragende abschreckend, scheint es doch ein unzumutbarer Aufwand zu sein, sich laufend über neue Entwicklungen zu informieren. Wer darunter leidet oder zum ersten Mal eine Webschulung vorbereitet, sollte einen Blick in das vorliegende Buch werfen. Dessen Autor, Greg. R. Notess ist im Bereich des praktischen Web Information Retrieval kein Unbekannter: der Auskunftsbibliothekar an der Montana State University hat sich als Betreiber der Website Search Engine Showdown (http://www.search engineshowdown.com), vielgereister Vortragender, erfahrener Didaktiker und regelmäßiger Autor der Zeitschrift Online einen exzellenten Ruf in der Internet-Gemeinde erworben. Nun liegen seine Kenntnisse zur Vermittlung der Webrecherche auch als Monographie vor, die sich an Leiterinnen von Webschulungen richtet. Zum einen finden sich darin eine Vielzahl an didaktischen und organisatorischen Hinweisen zur Planung und Durchführung von Webschulungen. So werden z.B. die verschiedenen Typen von Kursteilnehmerinnen beschrieben und welchen Problemen sich Anfängerinnen in der Webrecherche in der Regel gegenübersehen. Es werden die verschiedenen Arten von Schulungen (Frontalvorträge, Schulungen mit Übungsmöglichkeiten und Online-Tutorials) mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen sowie idealtypischen Einsatzmöglichkeiten dargestellt, weiters werden Hinweise zu Zielsetzungen und Länge von Kursen gegeben. ; Die anderen Kapitel verweisen auf den Inhalt von Webschulungen. Neben der wichtigen Diskussion von terminologischen Fragen - die Fähigkeit zur Differenzierung von Suchmaschine, Metasuchmaschine und Verzeichnis ist immerhin unverzichtbare Grundlage der-Internetkompetenz - wird auf allgemeine Suchfunktionen wie Phrasensuche, Suchoperatoren, Feldsuche etc. eingegangen. Zwei Kapitel befassen sich mit den möglichen Themenschwerpunkten von Webschulungen: als besonders wesentlich werden von Notess unter anderem die Ausformulierung der Fragestellung, der Hinweis auf die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Recherchewerkzeuge, die differenzierte Verwendung von Suchmaschinen und Verzeichnissen und die Bewertung der im Web aufgefundenen Information genannt. Durch diese Auswahl wird (im Buch leider nur implizit) verdeutlicht, dass hier ein wesentlicher Schlüssel zur Bewältigung der eingangs erwähnten Problemstellung liegt: durch eine Konzentration auf diese "zukunftssicheren" Themen - sie unterliegen keinen kurzfristigen Änderungen - ist auch die Vorbereitung von Webkursen und die Aktualisierung der Lehrunterlagen ein überschaubarer Aufwand. Eine Strategie, der übrigens auch das vorliegende Buch folgt: es beschränkt sich auf allgemeine Konzepte und Herangehensweisen und vermeidet eine allzu detailreiche Darstellung der gegenwärtig gerade angesagten Tools und Web-Plattformen. Dezidiert aktuell will nur das Kapitel zur Auflistung und kurzen Beschreibung der derzeit wichtigsten Universalsuchmaschinen sein; es ist zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Rezension bereits veraltet. Der sehr umfangreiche Anhang enthält neben einem Verzeichnis relevanter Internetquellen eine hilfreiche Fundgrube an Musterbeispielen von Lehrunterlagen zu verschiedensten Webthemen. Ein knappes Literaturverzeichnis und ein sorgfältig gearbeitetes Register beschließen den Band. Fazit: Jene, die vor oder am Beginn ihrer Schulungstätigkeit stehen, sollten diesen durchwegs gelungenen Band unbedingt zu Rate ziehen, und selbst erfahrene Vortragende können sicher das eine oder andere Detail zur Verbesserung ihrer Unterrichtsgestaltung darin finden. Da ein lebendiger und leicht verständlicher Stil gewählt wurde, ist es auch Leserlnnen mit nicht-englischer Muttersprache möglich, das Buch zügig durchzulesen, wobei aufgrund der eingestreuten Anekdoten die Lektüre recht kurzweilig ausfällt. Schließlich ist auch dem Verlag Information Today zu gratulieren: vom Inhaltsverzeichnis über Gliederung und Schriftbild bis hin zum Register ist dieses Buch ein Musterbeispiel guter und zugleich preiswerter verlegerischer Arbeit."
LCSH: Internet searching / Study and teaching
DDC: 025.04071 / 22
LCC: ZA4230.N68 2006
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5Spink, A. ; Jansen, B.J.: Web searching : public searching of the Web.
Dordrecht : Kluwer Academic Publishers, 2004. XIII, 199 S.
ISBN 1-402-02268-9
(Information science and knowledge management; 6)
Anmerkung: Rez. in: Information - Wissenschaft und Praxis 56(2004) H.1, S.61-62 (D. Lewandowski): "Die Autoren des vorliegenden Bandes haben sich in den letzten Jahren durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen zum Verhalten von Suchmaschinen-Nutzern einen guten Namen gemacht. Das nun erschienene Buch bietet eine Zusammenfassung der verstreut publizierten Aufsätze und stellt deren Ergebnisse in den Kontext eines umfassenderen Forschungsansatzes. Spink und Jansen verwenden zur Analyse des Nutzungsverhaltens query logs von Suchmaschinen. In diesen werden vom Server Informationen protokolliert, die die Anfragen an diesen Server betreffen. Daten, die aus diesen Dateien gewonnen werden können, sind unter anderem die gestellten Suchanfragen, die Adresse des Rechners, von dem aus die Anfrage gestellt wurde, sowie die aus den Trefferlisten ausgewählten Dokumente. Der klare Vorteil der Analyse von Logfiles liegt in der Möglichkeit, große Datenmengen ohne hohen personellen Aufwand erheben zu können. Die Daten einer Vielzahl anonymer Nutzer können analysiert werden; ohne dass dabei die Datenerhebung das Nutzerverhalten beeinflusst. Dies ist bei Suchmaschinen von besonderer Bedeutung, weil sie im Gegensatz zu den meisten anderen professionellen Information-Retrieval-Systemen nicht nur im beruflichen Kontext, sondern auch (und vor allem) privat genutzt werden. Das Bild des Nutzungsverhaltens wird in Umfragen und Laboruntersuchungen verfälscht, weil Nutzer ihr Anfrageverhalten falsch einschätzen oder aber die Themen ihrer Anfragen nicht nennen möchten. Hier ist vor allem an Suchanfragen, die auf medizinische oder pornographische Inhalte gerichtet sind, zu denken. Die Analyse von Logfiles ist allerdings auch mit Problemen behaftet: So sind nicht alle gewünschten Daten überhaupt in den Logfiles enthalten (es fehlen alle Informationen über den einzelnen Nutzer), es werden keine qualitativen Informationen wie etwa der Grund einer Suche erfasst und die Logfiles sind aufgrund technischer Gegebenheiten teils unvollständig. Die Autoren schließen aus den genannten Vor- und Nachteilen, dass sich Logfiles gut für die Auswertung des Nutzerverhaltens eignen, bei der Auswertung jedoch die Ergebnisse von Untersuchungen, welche andere Methoden verwenden, berücksichtigt werden sollten. ; Den Autoren wurden von den kommerziellen Suchmaschinen AltaVista, Excite und All the Web größere Datenbestände zur Verfügung gestellt. Die ausgewerteten Files umfassten jeweils alle an die jeweilige Suchmaschine an einem bestimmten Tag gestellten Anfragen. Die Daten wurden zwischen 199'] und 2002 erhoben; allerdings liegen nicht von allen Jahren Daten von allen Suchmaschinen vor, so dass einige der festgestellten Unterschiede im Nutzerverhalten sich wohl auf die unterschiedlichen Nutzergruppen der einzelnen Suchmaschinen zurückführen lassen. In einem Fall werden die Nutzergruppen sogar explizit nach den Suchmaschinen getrennt, so dass das Nutzerverhalten der europäischen Nutzer der Suchmaschine All the Web mit dem Verhalten der US-amerikanischen Nutzer verglichen wird. Die Analyse der Logfiles erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen: Es werden sowohl die eingegebenen Suchbegriffe, die kompletten Suchanfragen, die Such-Sessions und die Anzahl der angesehenen Ergebnisseiten ermittelt. Bei den Suchbegriffen ist besonders interessant, dass die Spannbreite der Informationsbedürfnisse im Lauf der Jahre deutlich zugenommen hat. Zwar werden 20 Prozent aller eingegebenen Suchbegriffe regelmäßig verwendet, zehn Prozent kamen hingegen nur ein einziges Mal vor. Die thematischen Interessen der Suchmaschinen-Nutzer haben sich im Lauf der letzten Jahre ebenfalls gewandelt. Während in den Anfangsjahren viele Anfragen aus den beiden Themenfeldern Sex und Technologie stammten, gehen diese mittlerweile zurück. Dafür nehmen Anfragen im Bereich E-Commerce zu. Weiterhin zugenommen haben nicht-englischsprachige Begriffe sowie Zahlen und Akronyme. Die Popularität von Suchbegriffen ist auch saisonabhängig und wird durch aktuelle Nachrichten beeinflusst. Auf der Ebene der Suchanfragen zeigt sich weiterhin die vielfach belegte Tatsache, dass Suchanfragen in Web-Suchmaschinen extrem kurz sind. Die durchschnittliche Suchanfrage enthält je nach Suchmaschine zwischen 2,3 und 2,9 Terme. Dies deckt sich mit anderen Untersuchungen zu diesem Thema. Die Länge der Suchanfragen ist in den letzten Jahren leicht steigend; größere Sprünge hin zu längeren Anfragen sind jedoch nicht zu erwarten. Ebenso verhält es sich mit dem Einsatz von Operatoren: Nur etwa in jeder zehnten Anfrage kommen diese vor, wobei die Phrasensuche am häufigsten verwendet wird. Dass die SuchmaschinenNutzer noch weitgehend als Anfänger angesehen werden müssen, zeigt sich auch daran, dass sie pro Suchanfrage nur drei oder vier Dokumente aus der Trefferliste tatsächlich sichten. ; In Hinblick auf die Informationsbedürfnisse ergibt sich eine weitere Besonderheit dadurch, dass Suchmaschinen nicht nur für eine Anfrageform genutzt werden. Eine "Spezialität" der Suchmaschinen ist die Beantwortung von navigationsorientierten Anfragen, beispielsweise nach der Homepage eines Unternehmens. Hier wird keine Menge von Dokumenten oder Fakteninformation verlangt; vielmehr ist eine Navigationshilfe gefragt. Solche Anfragen nehmen weiter zu. Die Untersuchung der Such-Sessions bringt Ergebnisse über die Formulierung und Bearbeitung der Suchanfragen zu einem Informationsbedürfnis zutage. Die Sessions dauern weit überwiegend weniger als 15 Minuten (dies inklusive Sichtung der Dokumente!), wobei etwa fünf Dokumente angesehen werden. Die Anzahl der angesehenen Ergebnisseiten hat im Lauf der Zeit abgenommen; dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass es den Suchmaschinen im Lauf der Zeit gelungen ist, die Suchanfragen besser zu beantworten, so dass sich brauchbare Ergebnisse öfter bereits auf der ersten Ergebnisseite finden. Insgesamt bestätigt sich auch hier das Bild vom wenig fortgeschrittenen Suchmaschinen-Nutzer, der nach Eingabe einer unspezifischen Suchanfrage schnelle und gute Ergebnisse erwartet. Der zweite Teil des Buchs widmet sich einigen der bei den Suchmaschinen-Nutzern populären Themen und analysiert das Nutzerverhalten bei solchen Suchen. Dabei werden die eingegebenen Suchbegriffe und Anfragen untersucht. Die Bereiche sind E-Commerce, medizinische Themen, Sex und Multimedia. Anfragen aus dem Bereich E-Commerce sind in der Regel länger als allgemeine Anfragen. Sie werden seltener modifiziert und pro Anfrage werden weniger Dokumente angesehen. Einige generische Ausdrücke wie "shopping" werden sehr häufig verwendet. Der Anteil der E-Commerce-Anfragen ist hoch und die Autoren sehen die Notwendigkeit, spezielle Suchfunktionen für die Suche nach Unternehmenshomepages und Produkten zu erstellen bzw. zu verbessern. Nur zwischen drei und neun Prozent der Anfragen beziehen sich auf medizinische Themen, der Anteil dieser Anfragen nimmt tendenziell ab. Auch der Anteil der Anfragen nach sexuellen Inhalten dürfte mit einem Wert zwischen drei und knapp 1'7 Prozent geringer ausfallen als allgemein angenommen. ; Der relativ hohe Wert von 17 Prozent stammt allerdings aus dem Jahr 1997; seitdem ist eine deutliche Abnahme zu verzeichnen. Betont werden muss außerdem, dass Anfragen nach sexuellen Inhalten nicht mit denen nach Pornographie gleichzusetzen sind. Die Suche nach Multimedia-Inhalten hat sich von den allgemeinen Suchinterfaces der Suchmaschinen hin zu speziellen Suchmasken verschoben, die inzwischen von allen großen Suchmaschinen angeboten werden. Die wichtigste Aussage aus den untersuchten Daten lautet, dass die Suche nach Multimedia-Inhalten komplexer und vor allem interaktiver ist als die übliche Websuche. Die Anfragen sind länger und enthalten zu einem deutlich größeren Teil Operatoren. Bei der Bildersuche stellen weiterhin sexuell orientierte Anfragen den höchsten Anteil. Bei der Bilderund Video-Suche sind die Anfragen deutlich länger als bei der regulären Suche; bei der Audio-Suche sind sie dagegen kürzer. Das vorliegende Werk bietet die bisher umfassendste Analyse des Nutzerverhaltens bezüglich der Web-Suche; insbesondere wurden bisher keine umfassenden, auf längere Zeiträume angelegten Studien vorgelegt, deren Ergebnisse wie im vorliegenden Fall direkt vergleichbar sind. Die Ergebnisse sind valide und ermöglichen es Suchmaschinen-Anbietern wie auch Forschern, künftige Entwicklungen stärker als bisher am tatsächlichen Verhalten der Nutzer auszurichten. Das Buch beschränkt sich allerdings auf die US-amerikanischen Suchmaschinen und deren Nutzer und bezieht nur bei All the Web die europäischen Nutzer ein. Insbesondere die Frage, ob die europäischen oder auch deutschsprachigen Nutzer anders suchen als die amerikanischen, bleibt unbeantwortet. Hier wären weitere Forschungen zu leisten."
LCSH: Internet searching ; Internet users ; Web usage mining
RSWK: World Wide Web / Suchmaschine ; Internet / Information Retrieval (BVB)
BK: 06.74 Informationssysteme ; 05.38 Neue elektronische Medien
DDC: 025.04 / dc22
LCC: ZA4230.S65 2004
RVK: ST 205 ; AN 95000