Literatur zur Informationserschließung
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© 2015 W. Gödert, TH Köln, Institut für Informationswissenschaft
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1Burke, C.: Information and intrigue : from index cards to Dewey decimals to Alger Hiss.
Cambridge, MA : MIT Press, 2014. 370 S.
ISBN 978-0-262-02702-1
(History and foundation of information science)
Abstract: In Information and Intrigue Colin Burke tells the story of one man's plan to revolutionize the world's science information systems and how science itself became enmeshed with ideology and the institutions of modern liberalism. In the 1890s, the idealistic American Herbert Haviland Field established the Concilium Bibliographicum, a Switzerland-based science information service that sent millions of index cards to American and European scientists. Field's radical new idea was to index major ideas rather than books or documents. In his struggle to create and maintain his system, Field became entangled with nationalistic struggles over the control of science information, the new system of American philanthropy (powered by millionaires), the politics of an emerging American professional science, and in the efforts of another information visionary, Paul Otlet, to create a pre-digital worldwide database for all subjects. World War I shuttered the Concilium, and postwar efforts to revive it failed. Field himself died in the influenza epidemic of 1918. Burke carries the story into the next generation, however, describing the astonishingly varied career of Field's son, Noel, who became a diplomat, an information source for Soviet intelligence (as was his friend Alger Hiss), a secret World War II informant for Allen Dulles, and a prisoner of Stalin. Along the way, Burke touches on a range of topics, including the new entrepreneurial university, Soviet espionage in America, and further efforts to classify knowledge.
Inhalt: Raising a perfectly modern HerbertAn unexpected library revolution, at an unexpected place, by an unusual young fellow -- The great men at Harvard and Herbert's information "calling" -- Challenging the British "Lion" of science information -- New information ideas in Zurich, not Brooklyn or Paris -- Starting an information revolution and business, the hard way -- Big debts, big gamble, big building, big friends, a special librarian -- Lydia's other adventurous boy, family responsibilities, to America with hat in hand, war -- From information to intrigue, Herbert, WWI, a young Allen Dulles -- Returning to a family in decline, meeting with the liberal establishment -- To the centers of science and political power, and a new information world -- More conflicts between old and new science -- Wistar and the Council's abstracts vs. Field's elegant classification, round 1 -- A Concilium without Herbert Field, Nina and the Rockefeller's great decisions -- A voyage home and the Council's vision for world science vs. the Concilium, round 2 -- The information consequences of "capitalism's disaster" and the shift to applied science information -- The 1930's ideological journey of the Fields and their liberal friends -- Intrigue begins, in Switzerland, England, and Cambridge -- New loves, a family of agents, science information in war, librarians stealing books?, Soviet espionage without cost -- Looking forward to more intrigue, the postwar stories of big science, big information, and more ideology.
Anmerkung: Rez. in: JASIST66(2015) no.10, S.2168-2170 (E. Levine)
Themenfeld: Geschichte der Sacherschließung
LCSH: Field, Herbert Haviland / 1868 / 1921 ; Field, Noel Haviland / 1904 / 1970 ; Concilium Bibliographicum / History ; Classification / Books / Science ; Information storage and retrieval systems / Science ; Bibliographers / Biography ; Diplomats / Biography ; Information science / History ; Science / Political aspects / History / 20th century ; Science and state / History / 20th century
RSWK: USA / Wissensorganisation / Klassifikation / Bibliografie / Geschichte 1860-1960 ; USA / Informations- und Dokumentationswissenschaft / Bibliothekswissenschaft / Geschichte 1860-1960 ; Field, Noel / Field, Herbert Haviland / Biographie ; Concilium Bibliographicum / Geschichte 1895-1960 ; Deutschland / Großbritannien / Schweden / Geheimdienst / Geschichte 1939-1945 (SWB)
BK: 06.01 (Geschichte des Informations- und Dokumentationswesens)
DDC: 020.9
LCC: Z1004.F54
RVK: AN 93400 ; MF 9500
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2Schmeh, K.: ¬Die WeIt der geheimen Zeichen : die faszinierende Geschichte der Verschlüsselung.
Herdecke : W3L, 2004. 360 S.
ISBN 3-937137-90-4
(IT populär)
Abstract: Herrn Klaus Schmeh ist es nun mit diesem Buch in hervorragender Weise geglückt, die interessantesten Aspekte der Kryptologie in ebenso verständlicher wie fesselnder Weise darzustellen. In den ersten beiden Teilen des Buches wird ein Bogen gespannt, der von der Verschlüsselung im amerikanischen Bürgerkrieg bis hin zum Codebrechen im Kalten Krieg reicht. Natürlich darf eine spannende Behandlung des Brechens der berühmten Enigma nicht fehlen. Auch weniger bekannte Begebenheiten, wie die Erfolge der deutschen Codebrecher im Zweiten Weltkrieg oder Kryptologie in der DDR, werden in interessanter Weise dargestellt. Im nächsten Teil des Buches gelingt Herrn Schmeh das Meisterstück, die überaus spannende Geschichte der modernen Datensicherheit seit den siebziger Jahren bildhaft und sehr interessant ohne theoretische Überlast darzustellen. Die Themen sind hier ebenso vielfältig wie die Bedeutung der Verschlüsselung in unserem täglichen Leben geworden ist: Von der Entstehungsgeschichte der bekanntesten Verschlüsselungssoftware PGP über das deutsche Signaturgesetz bis hin zur Quantenkryptographie, die schon in einigen Jahren einsatzbereit sein kann, werden hier zahlreiche Themen in fesselnder Weise aufbereitet. Besonders gefällt mir, dass neben der historischen Bedeutung von (oft zu schwachen) Codes auch der technische Hintergrund ohne mathematischen Ballast beschrieben wird. Alles in allem ein Buch, welches einen nicht mehr loslässt und das ich vom Laien bis zum Datensicherheitsexperten jedem empfehlen kann!
Anmerkung: Rez. in Spektrum der Wissenschaft 2005, H.3, S.104-106 (J. Müller-Quade) "Schon nach 30 Seiten kann kein Leser mehr ernsthaft an der Wichtigkeit der Kryptografie zweifeln. Geheimschriften waren schon im 19. Jahrhundert kriegsentscheidend, und das Entschlüsseln geheimer Botschaften hat sogar geholfen, ein Rätsel der Geschichtswissenschaften zu lösen. Das Buch gliedert 3500 Jahre Kryptografiegeschichte in drei Epochen. Deren erste, die Zeit der Verschlüsselung von Hand, überspannt den längsten Zeitraum, von der Antike bis zum Ersten Weltkrieg, nimmt aber in dem Buch den geringsten Platz ein, denn außer ein paar spannenden Geschichten gibt es zum Fortschritt der Kryptografie aus dieser Zeit nicht viel zu berichten. In der zweiten Epoche, dem Zeitalter der Verschlüsselungsmaschinen, überschlagen sich dagegen die Ereignisse. Eine Hauptrolle spielt dabei die legendäre deutsche Chiffriermaschine »Enigma«, die im Zweiten Weltkrieg von den Briten entschlüsselt wurde. Nach allgemein akzeptierter Meinung haben die Deutschen an der Sicherheit der Enigma nie gezweifelt, weswegen dreißig Jahre später die Nachricht von der Entschlüsselung sie wie ein Schock traf (Spektrum der Wissenschaft 6/1999, S. 26). Umso eindrucksvoller ist der Abschnitt »Hitlers letzte Maschinen« in Schmehs Buch, demzufolge diese Meinung in ihrer Allgemeinheit wahrscheinlich falsch ist. Die Epoche der Verschlüsselungsmaschinen zieht sich mit einigen spannenden Episoden bis in den Kalten Krieg hinein. Die dritte Epoche ist die der Verschlüsselung mit dem Computer und einer ihrer Höhepunkte die Lösung des Schlüsselaustauschproblems, etwa durch die scheinbar paradoxe Kryptografie mit veröffentlichtem Schlüssel (public key cryptography). Das Public-Key-Verfahren RSA dient als Beispiel für eine Funktion, deren Umkehrung nur mit einer »Falltür« (einer geheimen Zusatzinformation) möglich ist. Allerdings wird es in dieser Rohform heute nicht mehr angewandt. Vielmehr werden Nachrichten geschickt mit Zufallsdaten aufgefüllt, damit nicht gleiche Klartexte deterministisch immer auf denselben Chiffretext abgebildet werden. Selbst wenn der Angreifer schon einmal ein verschlüsseltes »ja« am Anfang eines Textes gesehen hat, kann er dasselbe Wort an derselben Stelle nicht wiedererkennen. Eine kleine Unstimmigkeit bei dem Zahlenbeispiel in der Box stört die Erklärung nicht. In einigen Kapiteln geht das Buch auch über das eigentliche Thema Verschlüsselungsverfahren hinaus. So ist die digitale Unterschrift eine völlig neue Anwendung der altehrwürdigen Kryptografie. Schmeh bringt an dieser Stelle nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch die interessanten rechtlichen und politischen Konsequenzen der digitalen Signatur. Beim gesellschaftlichen Aspekt der Kryptografie bespricht das Buch so aktuelle Ereignisse, dass die geschichtliche Darstellung in den Hintergrund tritt. ; Das Buch beeindruckt durch eine große Vielfalt von Themen. So wird auch das Problem angesprochen, dass ein eigentlich sicheres Verfahren dadurch gefährdet sein kann, dass dem Angreifer Seitenkanäle der Information, wie etwa der Stromverbrauch einer Chipkarte, zur Verfügung stehen. Potenzielle Bedrohungen gegenwärtiger Verschlüsselungsverfahren sind der DNA-Computer und der Quantencomputer. Aber man hat die Aussicht, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, nämlich den Quantencomputer mit der Quantenkryptografie. Nicht ausdrücklich in dem Buch angesprochen ist das Problem der Authentifikation von Nachrichten. Der Empfänger einer Nachricht muss sich vergewissern, dass ihr Sender der ist, der er zu sein vorgibt. Sonst könnte sich ein Obeltäter bereits beim Schlüsselaustausch unbemerkt zwischen die beiden Parteien drängen und von da an jede Kommunikation unter ihnen unentdeckt verfälschen. Dagegen hilft auch das einzige nachweislich unknackbare Verschlüsselungsverfahren, der One-Time-Pad, nicht, da ein Angreifer gezielt »Bits kippen« und so die Nachricht, ohne sie zu entschlüsseln, verfälschen kann. Da selbst Fachbücher kaum auf dieses Problem hinweisen, wurde der One-Time-Pad bereits - nutzlos - in kommerzielle quantenkryptografische Programme eingebaut. Die in dem Buch besprochenen digitalen Signaturen können solche Probleme lösen, solange man nicht auf nachweislicher Unknackbarkeit besteht. Schmeh widmet sich auch den so genannten Hash-Funktionen, die aus einer großen Datei eine kurze Kennnummer errechnen und damit etwa Signaturverfahren beschleunigen können, da es genügt, diese Kennnummer zu signieren. ; Besonders interessant ist dabei die potenzielle Unsicherheit der Hash-Funktion MD5, die aus den Arbeiten des Bochumer Kryptologen Hans Dobbertin folgt, denn kurz nach Erscheinen des Buches wurde MD5 tatsächlich gebrochen. Das Buch bietet nicht nur spannende Geschichten, sondern hat auch einen didaktischen Anspruch. Wichtige Begriffe werden am Ende eines Kapitels noch einmal kurz dargestellt, Randnotizen erlauben dem flüchtigen Leser einen raschen Wiedereinstieg. Ein Anhang bietet weitere Anregungen und zeigt einige noch ungelöste Fragen der Kryptografiegeschichte. Die schönsten der zahlreichen Bilder sind am Ende noch einmal in Farbe wiedergegeben. Das Werk sei also auch vorinformierten Lesern wärmstens empfohlen. Wer vorab eine Leseprobe genießen möchte, findet sie unter http://wwwheise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/17995/1.html und unter http://www.heise.de/tp/deutsch/ inhalt/co/ 18371 / 1.html einen Artikel über einen Zeitzeugen des deutschen Dechiffrierwesens im Zweiten Weltkrieg, der sich auf Grund des Buchs beim Autor gemeldet hat."
LCSH: Cryptography / History ; Data encryption (Computer science) / History
RSWK: Kryptologie / Geschichte ; Enigma/ Geschichte (BVB) ; Datensicherung / Geschichte 1970-2004 (BVB)
BK: 54.62 Datenstrukturen
DDC: 652/.8 / dc22
LCC: Z103.S35 2004
RVK: SR 800 Informatik / Nachschlagewerke. Didaktik / Allgemeines, Nachschlagewerke, Ausbildung / Geschichte der Datenverarbeitung ; MF 9500 (BVB) ; SG 590 (BVB) ; ST 276 ST 276