Search (3 results, page 1 of 1)

  • × author_ss:"Albrecht, C."
  • × language_ss:"d"
  • × year_i:[2000 TO 2010}
  1. Albrecht, C.: Begrabt die Bibliotheken! : Unser Kulturauftrag ist die Digitalisierung (2002) 0.02
    0.016326359 = product of:
      0.048979074 = sum of:
        0.048979074 = sum of:
          0.024375446 = weight(_text_:system in 524) [ClassicSimilarity], result of:
            0.024375446 = score(doc=524,freq=6.0), product of:
              0.16177002 = queryWeight, product of:
                3.1495528 = idf(docFreq=5152, maxDocs=44218)
                0.051362853 = queryNorm
              0.15067963 = fieldWeight in 524, product of:
                2.4494898 = tf(freq=6.0), with freq of:
                  6.0 = termFreq=6.0
                3.1495528 = idf(docFreq=5152, maxDocs=44218)
                0.01953125 = fieldNorm(doc=524)
          0.02460363 = weight(_text_:22 in 524) [ClassicSimilarity], result of:
            0.02460363 = score(doc=524,freq=4.0), product of:
              0.17986396 = queryWeight, product of:
                3.5018296 = idf(docFreq=3622, maxDocs=44218)
                0.051362853 = queryNorm
              0.13679022 = fieldWeight in 524, product of:
                2.0 = tf(freq=4.0), with freq of:
                  4.0 = termFreq=4.0
                3.5018296 = idf(docFreq=3622, maxDocs=44218)
                0.01953125 = fieldNorm(doc=524)
      0.33333334 = coord(1/3)
    
    Content
    Es gibt das öffentliche Gut "Informationsinfrastruktur" und das private Gut "Information". Für bestimmte Teile des Informationsmarktes werden Intermediäre wie Buchhändler und Bibliotheken überflüssig. Dies gilt vor allem für den Bereich naturwissenschaftlicher, medizinischer und technischer Literatur. Dieser Bereich ist teuer und ineffizient, weil zwei Funktionen miteinander vermischt sind. Zum einen geht es um die Versorgung mit Informationen darüber, was die Wissenschaft bereits geleistet hat und was nicht ein zweites Mal erarbeitet werden muß. Zum anderen geht es darum zu wissen: Wer hat was geleistet, wer wird auf seinem Fachgebiet künftig Herausragendes leisten. Es geht um Vergangenheit und um karriererelevantes Prestige. Gemessen wird das daran, wie oft jemand in Zeitschriften mit hoher Reputation veröffentlicht und wie häufig er zitiert wird. Diese doppelte Nachfrage treibt die Preise für wis-' senschaftliche Zeitschriften. In diesem System gegenseitiger, Begünstigung dienen die Bibliotheken nur noch als Parkplätze, auf denen Geldkoffer den Besitzer wechseln - wobei uns die Parkplatzwächterweismachen wollen, die Koffer seien zu klein. Ein Teil der Lösung wird im Direktbezug einzelner Aufsätze oder Informationen liegen, unter mehr oder weniger großer finanzieller Selbstbeteiligung der Wissenschaftler. Die Bibliothekare werden überflüssig wie Versicherungsmakler, sobald die Kun den ihre Versicherungen per Internet di rekt abschließen. Die strukturell bedingte Korruption je doch wird erst beendet sein, wenn das System der Informationsversorgung vom System der Prestigemessung getrennt sein wird. Die Herausgeber und Gutachter der wissenschaftlichen Zeitschriften, außerdem die übrigen Fachgelehrten und lesenden Wissensarbeiter sollten ihre Bewertungen von prestigeheischenden Beiträgen deshalb direkt in eine zentrale nationale oder besser internationale Datenbank eingeben, deren Inhalt öffentlich einsehbar ist und Auswertungen gestattet, beispielsweise wenn Stellen zu besetzen sind. Der Internetbuchhändler Amazon liefert mit seinen Leserbewertungen ein primitives Modell, das man beliebig verfeinern könnte. Und die Geisteswissenschaften? Bleiben sie nicht auf der Strecke, ebenso wie die Bibliotheken und ihr sogenannter "Kulturauftrag"? Am Beispiel der Bibliotheken zeigt sich vielmehr, daß wir die Digitalisierung der Gesellschaft, ihre Differenzierung nach funktionalen Gesichtspunkten selbst als unseren Kulturauftrag betrachten müssen. Einer künftigen Differenzierung in stark verschulte Lehramts- und "Bachelor"-Studiengänge einerseits und wissenschaftliche Master- und Promotionsstudiengänge andererseits entspräche eine Einteilung in möglichst virtualisierte Lehrstoffsammlungen und spezialisierte, um Archive oder Themenschwerpunkteherum organisierte Präsenzbibliotheken. Ihren tiefer als bisher verstandenen Kulturauftrag- den Bibliotheken - pathetisch gesprochen - als Friedhöfe des Geistes, als Mausoleen identitätstiftender Kulturdenkmäler, mit der Wissenschaft als begleitendem Totenamt. Wer liegt nicht lieber auf dem Père-Lachaise als auf dem Stadtfriedhof von Vechta? Das Internet könnte also bei der nationalen Reorganisation und Konzentration der geisteswissenschaftlichen Forschungsbibliotheken als Börse dienen, in der Dauerleihgaben getauscht und zu .zeitlich begrenzten Sammlungen zusammengeführt werden können. Die Bibliothekare müßten jedoch auch hier ihre Fixierung auf stets wachsende Bestände lösen und die Differenz von unveräußerlichem Eigentum und befristetem Besitz - der "Nutzung" - lernen. In der Bibel steht nicht, was mit der Mutter und ihrem Kind weiter geschah. Sicher ist nur, daß sie nicht heimgingen, um gemeinsam eine "hybride Bibliothek", oder andere Ungeheuer auszubrüten, an die sogar der weise Wissenschaftsrat glaubt."
    Date
    26. 4.2002 11:22:22
  2. Albrecht, C.: Landkarten des Wissens : Eine Tagung über enzyklopädische Informationsverarbeitung (2001) 0.00
    0.0023455285 = product of:
      0.007036585 = sum of:
        0.007036585 = product of:
          0.01407317 = sum of:
            0.01407317 = weight(_text_:system in 4572) [ClassicSimilarity], result of:
              0.01407317 = score(doc=4572,freq=2.0), product of:
                0.16177002 = queryWeight, product of:
                  3.1495528 = idf(docFreq=5152, maxDocs=44218)
                  0.051362853 = queryNorm
                0.08699492 = fieldWeight in 4572, product of:
                  1.4142135 = tf(freq=2.0), with freq of:
                    2.0 = termFreq=2.0
                  3.1495528 = idf(docFreq=5152, maxDocs=44218)
                  0.01953125 = fieldNorm(doc=4572)
          0.5 = coord(1/2)
      0.33333334 = coord(1/3)
    
    Content
    Jonathan Swift brauchte in "Gullivers Reisen" die Projekte barocker Kunstsprachen nur zu beschreiben, und die Satire ergab sich daraus fast so mechanisch wie die Sätze, die der kurbelgetriebene Satzgenerator der Großen Akademie von Ladago hervorbringt. Fast ebenso mechanisch werden Wörterbuchkritiker wie Pierre Bayle zu Wörterbuchmachern. Paul Michel (Zürich) zitierte Bayle in einem quasienzyklopädischen Reigen historischer Enzyklopädiekritiker. Das "Wesen" der Enzyklopädie besteht demnach darin, Enzyklopädiekritik hervorzurufen. Was Zotter für die Ordnung im Internet festhielt, gilt für alle Enzyklopädistik: Sie scheitert gewissermaßen kontrolliert an der Dynamik der Wirklichkeit. Tiere nach der Form ihrer Exkremente zu klassifizieren, ist zwar, wie Lichtenberg feststellte, möglich, aber nach modernen Maßstäben nicht unbedingt sinnvoll. Über Sinn und Unsinn enzyklopädischer Ordnungssysteme entscheiden jedoch die Bedürfnisse der Nutzer. Iolanda Ventura stellte das alphabetisch sortierte Herbarium in der Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus (etwa 1230-40) vor. Es enthielt Randnoten über die Eigenschaften der Dinge und ihre allegorische Deutung; Prediger und Bibelexegeten konnten sie zur Darstellung von Tugenden und Lastern heranziehen. Zur charakterlichen Bildung dienten auch die eklektischen adab-Enzyklopädien mittelalterlicher arabischer Gelehrter (Hinrich Biesterfeldt, Bochum). Mit den Techniken des Sicherns, Ordnens und Verarbeitens von Wissen - so auch das Thema der Tagung - beschäftigten sich die drei wegweisenden Beiträge der Tagung. Gemeint sind vor allem Techniken des Exzerpierens und Indizierens von Texten. Um wichtige Passagen dem schnellen Zugriff bereitzustellen, schrieben Gelehrte einzelne Stichwörter zusammen mit einem Verweis auf das Kapitel oder den Paragraphen der Fundstelle auf Blätter. Diese zerschnitten sie anschließend in kleine Zettel. Halteschnüre oder ein lösbarer Leim erlaubten es, sie zu ordnen und laufend zu ergänzen, bis am Ende ein privater Buchindex entstanden war. Anleitungen zum Registermachen und zum Anlegen von Zettelkästen mit losen Zetteln kamen im siebzehnten Jahrhundert auf. Die darin beschriebenen Techniken bildeten eine Voraussetzung für die Durchsetzung alphabetisch statt systematisch geordneter enzyklopädischer Werke. Helmut Zedelmaier (Wolfenbüttel) machte jedoch in seiner Analyse dieser Quellen die Kontinuität wissensverarbeitender Techniken seit dem Mittelalter deutlich. Schon im späten Mittelalter wurden Buchregister in Handschriften erstellt, und die Gewohnheit des Verweisens auf Kapitel und Paragraphen behielt man bis ins siebzehnte Jahrhundert bei. Was die Verzettelung bei der Registererstellung überhaupt ermöglichte, war einfaches billiges Papier, das man in kleine Stücke schneiden konnte. Das Indizieren. von Texten ist eine anspruchsvolle Tätigkeit. In Amerika sind die professionellen Indizierer sogar zu einem Berufsverband zusammengeschlossen. Thomas Carlyle sagte zu Recht, ein Index ohne Buch habe ihm manchmal genützt, ein Buch ohne Index nie. Eine Art Index ohne Buch sind Florilegien, die Gilbert Hess (München) als eine Sonderform von Enzyklopädien untersuchte. Das Verfassen von Texten war in der rhetorischen Tradition ein Finden, nicht ein Erfinden. Wer Autoritäten anrufen, seine eigenen Behauptungen durch Zitieren von Autoritäten stützen oder seine Rede durch schöne Beispiele schmücken wollte, konnte auf Sammlungen von Gemeinplätzen zurückgreifen. Sie ermöglichten dank einem standardisierten System allgemeiner Suchkategorien den schnellen Zugriff auf Fundstellen. Zitate wurden oft als Originalzitate ausgegeben. Oder sie wurden gar nicht als Zitate ausgewiesen. Florilegien verdauten so die literarische Tradition, die in den Texten wiedergekäut wurde. Die vielen indirekten Zitate, die sich dem Gebrauch dieser "Reader's Digest"-Literatur verdanken, sind für den heutigen Leser nur nicht mehr erkennbar.
  3. Albrecht, C.: ¬Ein Barbar in Bielefeld : Es hallt ein Ruf wie Donnerhall: Schließt die Biblitheken (2002) 0.00
    0.0018764227 = product of:
      0.005629268 = sum of:
        0.005629268 = product of:
          0.011258536 = sum of:
            0.011258536 = weight(_text_:system in 313) [ClassicSimilarity], result of:
              0.011258536 = score(doc=313,freq=2.0), product of:
                0.16177002 = queryWeight, product of:
                  3.1495528 = idf(docFreq=5152, maxDocs=44218)
                  0.051362853 = queryNorm
                0.06959594 = fieldWeight in 313, product of:
                  1.4142135 = tf(freq=2.0), with freq of:
                    2.0 = termFreq=2.0
                  3.1495528 = idf(docFreq=5152, maxDocs=44218)
                  0.015625 = fieldNorm(doc=313)
          0.5 = coord(1/2)
      0.33333334 = coord(1/3)
    
    Content
    Manche Bibliothekarsvertreter wollen beispielsweise den Wissenschaftlern "verbieten, die Nutzungsrechte wissenschaftlicher Arbeiten von vornherein zu kommerzialisieren". Sie möchten die Aufmerksamkeitsökonomie der wissenschaftlichen Zeitschriften, mit der die Qualität von Wissenschaft gemessen wird, durch ein anderes System ersetzen. Sie möchten die Endnutzer an den Nutzungskosten für Datenbanken beteiligen. Sie möchten den Einkauf von Zeitschriften länderübergreifend koordinieren, in der Hoffnung, die Nachteile der gegenwärtigen Konsortialverträge zu überwinden. Diese Einkaufsgenossenschaften, so ihre Erkenntnis, führten in der jetzigen Gestaltung nur zu einer größeren Anzahl verfügbarer Titel, aber nicht zu sinkenden Preisen. Neubauer dagegen paßt die ganze Richtung nicht. Warum die Konflikte nicht eskalieren lassen, bis uns der ganze korrupte Laden um die Ohren fliegt? Und dann neu aufbauen. Vor allem: keine Konsortien mehr. Jede Bibliothek müsse ihr individuelles Informationsprofil definieren, entsprechende Abonnements bestellen oder einzelne Artikel nach Bedarf kaufen ("pay per view") und ansonsten die Zeitschriften abbestellen. Das heißt: sich auf die thematischen "Kernkompetenzen" der Hochschule konzentrieren und hier das attraktivste, reichste Angebot schaffen. Würden das alle so machen, ergäbe sich auch ein wohltuendes Artensterben unter den fettsubventionierten Zeitschriftensauriern. Wissensbeihilfen Denkt man das weiter, braucht man dann überhaupt noch Bibliotheken? Professoren und Studenten könnten bei den Verlagen direkt ihre Informationen beziehen, im Abonnement oder per Einzelabruf, wie im normalen Leben eines Abonnenten beispielsweise dieser Zeitung. Jeder nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen. Der zentrale Ankauf und die kostenlose Bereitstellung waren einmal die effizienteste Art, den Zugang zu Qualitätsinformationen zu garantieren. So sind die Bibliotheken unterderhand zu Sozialstationen degeneriert. Das wird im Licht der digitalen Revolution heute sichtbar. Denn die digitale Technik, die alle Information in beliebig kleine Einheiten zerteilt, erlaubt den Zugriff in jeder individuell wünschenswerten Form. Und jede Informationseinheit kann als solche vermarktet werden. Das "Zwischenlagern" in Bibliotheken wird für einen bedeutenden Teil der Literatur künftig überflüssig und entsprechend auch die falschverstandene "Mission" der öffentlichen wie der wissenschaftlichen Bibliotheken, die Informationen kostenfrei an die vielen "Bedürftigen" abzugeben. "Informationsgerechtigkeit" sicherzustellen ist künftig eine Aufgabe der Öffentlichkeit, nicht mehr der Bibliotheken. Wie so etwas technisch denkbar ist, zeigte in Bielefeld der Leiter der Öffentlichen Bibliothek von Eindhoven am Konzept städtischer oder regionaler "WissensBezirke".