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  • × author_ss:"Baker, N."
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  • × theme_ss:"Suchmaschinen"
  1. Baker, N.: Seelenverkäufer oder Helden? : Ken Aulettas Buch über die weltbeherrschende Suchmaschine Google (2009) 0.00
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    Content
    Der Autor unterhält sich allerdings hauptsächlich mit Managern vom Fach, und darin liegt die große Stärke des Buches. Auletta hat anscheinend jeden Geschäftsführer der Branche in Nordamerika interviewt, und die meisten haben an Google, so wie es heute ist, irgendetwas auszusetzen. Google sei unersättlich, sagen sie, es wolle zu hoch hinaus, es sei zu reich, zu selbstgefällig, es verdiene Geld mit den Inhalten anderer Leute. Ein ungenannter "prominenter Geschäftsführer" lehnte sich während der Google-Zeitgeist-Konferenz 2007 zu Auletta hinüber und flüsterte ihm eine rhetorische Frage ins Ohr: Welchen realen Wert, so wollte er wissen, produziert Google für die Gesellschaft? Moment mal. Welchen realen Wert? Mein lieber Herr prominenter Geschäftsführer - ist das Ihr Ernst? Haben Sie schon mal was von Street View und Google Maps gehört? Haben Sie schon mal Gebrauch gemacht von der kleinen, aber feinen Taschenrechner-Funktion im Google-Suchfeld? Oder sich von Google das lokale Kinoprogramm anzeigen lassen? Oder sich mal eben schnell etwas von Google übersetzen lassen? Sind Sie nicht auch schon in Google Books auf interessante Entdeckungsreisen durch die Literatur des 19. Jahrhunderts gegangen oder haben mit dem dynamischen Graphen von Google Finance gespielt? Und bestimmt haben Sie sich schon als Architekt versucht mit Google SketchUp. Und als Sie zum ersten Mal sahen, wie bei Google Earth die Erde sich dreht und näher rückt, da haben Sie bestimmt auch einen Aufschrei des Entzückens von sich gegeben. Und es würde mich sehr wundern, wenn Sie nicht für das ein oder andere Thema bei den automatischen Benachrichtigungen von Google News angemeldet wären. Es gibt sicher kein anderes Software-Unternehmen, das so viele Produkte entwickelt hat, die so intelligent gebaut sind, so schnell arbeiten, so viel Spaß machen und obendrein noch umsonst sind. Haben Sie denn noch nie im Internet etwas gesucht?
    Google produziert weiterhin fleißig seine kleinen Perlen: Google Voice, das gesprochene Mailbox-Nachrichten in Emails umwandelt; Chrome, ein schneller und intelligenter Webbrowser und Android, das neue Handy-Betriebssystem. Eines der neuesten Projekte ist die Espresso Book Machine, die Bücher on Demand ausdruckt und bindet. Aber vielleicht wird hier zu viel auf einem Gelände produziert; vielleicht werden die Leute es bald leid, dass überall "Google" draufsteht. Googles berühmter Slogan "Don´t be evil" klingt mehr und mehr wie eine düstere Prophezeiung. Als sie noch an der Uni waren, wetterten Page und Brin gegen Suchmaschinen, die zu viel Werbung hatten. "Die waren strikt gegen Werbung", zitiert Auletta Ram Shriram, einer der ersten Google-Investoren, "das waren Puristen." Inzwischen sehen sie das nicht mehr so eng. Jetzt geht es darum, ständig neues Futter für ein hungriges, 180 Milliarden schweres Monstrum aufzutreiben. Auletta berichtet von einem ungewöhnlichen Einstellungstest, den Brin einmal mit einer Bewerberin für eine Anwaltsposition machte: "Setzen Sie mir einen Vertrag auf", sagte Brin zu der Anwältin, "und zwar für den Verkauf meiner Seele an den Teufel." Das war 2002, dem Jahr, als Google die interne Arbeit an einem Projekt aufgenommen hatte, das später mal AdSense werden sollte. Mittlerweile fliegen Page und Brin in ihrer privaten Boing 767 herum und sprechen ganz ernsthaft über Green IT, während der Strom für die Gratis-Videos auf YouTube Berge von Kohle verbraucht. Noch ist ihnen keine Idee gekommen, wie sie das Verlustgeschäft YouTube "monetisieren" - d.h. also Profit damit erwirtschaften - können. Allerdings ist mir schon aufgefallen, dass auf Philip DeFrancos beliebten YouTube-Videos inzwischen Werbebanner von Samsung laufen. "Der Vorteil, etwas gratis anzubieten, besteht darin, dass man 100 Prozent Marktanteile hat", erklärt Googles Geschäftsführer Eric Schmidt. "Gratis ist das richtige Konzept." Vielleicht eine Weile lang - aber die Frage ist, ob es auf Dauer funktioniert. "Für Zeitungen", schreibt Auletta, "bedeutet das Gratis-Konzept den Untergang." Vielleicht bekommt man am Ende - sogar im Internet - nur noch das, wofür man auch bezahlt hat."