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  • × author_ss:"Springer, M."
  1. Springer, M.: Muss Musil modern? (2002) 0.01
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    Content
    "In seinem jüngsten Buch "Sieben Wegbereiter", das soeben bei DVA erschienen ist" unternimmt Marcel Reich-Ranicki - dank unentwegter Fernsehpräsenz populärster deutscher Literaturkritiker-den Versuch" den bislang als Klassiker der Moderne anerkannten Schriftsteller Robert Musil posthum als "gehässigen" Neidhammel und "schamlosen" Plagiator zu entlarven. In der auf den ersten Blick unbegreiflichen Verunglimpfung offenbart sich bei näherem Hinsehen Reich-Ranickis pauschale Allergie gegen jede "moderne" Literatur. Denn dieser Kritiker verabscheut seit jeher alle Texte, die dem Umstand Rechnung tragen" dass eine von moderner Technik und Naturforschung revolutionierte Wirklichkeit sich nicht mehr mit den literarischen Mitteln des 19. Jahrhunderts be schreiben lässt. Darum mag die Leichenschändung auch ein Nachgehakt in dieser Zeitschrift verdienen. Musil war zunächst Naturwissenschaftler; er studierte Physik und promovierte in Psychologie über den Physiker und Philosophen Ernst Mach. Musils Hauptwerk" der unvollendete Roman "Der Mann ohne Eigenschaften"" umkreist mit einem funkelnden Figurenreigen das "moderne" Epochenproblem" das sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebieterisch stellte: Wie lebt es sich in einer Welt" die durch beschleunigten technischen Wandel und Schwindel erregende Umwälzungen des wissenschaftlichen Weltbilds aus den Fugen gerät" während Gefühl" Moral" Politik und "Seele" im Postkutschenzeitalter verharren? Schon im ersten Absatz des "Mann ohne Eigenschaften" wird dieses Thema leichthin angeschlagen und von da an durch die Romangestalten vielstimmig variiert. Diese Melodie ist auch ReichRanicki nicht ganz entgangen. Doch in völliger Verkennung der ironischen Haltung Musils zum so genannten wissenschaftlichen Fortschritt konstatiert der rasende Kritiker: "Sein naiver Glaube an die Erlösung der Menschheit durch die exakten Wissenschaften" der ihn ja in seinen frühen Jahren bezaubert hatte" ließ mit der Zeit keineswegs nach." Vom Großkritiker weithin unbemerkt" widmet sich ein "moderner" Strang der Literatur schon seit langem dem Problem" wie eine Welt zu beschreiben sei" die sich immer weniger dem Augenschein und der Alltagssprache erschließt, dafür desto mehr der Methodik einer Naturerforschung, die ihre Resultate letztlich nur in der Sprache der Mathematik zu formulieren vermag. Schon im 18. Jahrhundert schrieb der Physiker Lichtenberg darüber ironische Gedankensplitter in seine "Sudelbücher", darunter den gegen alle Augenscheindenker gerichteten Satz "Die Hauptsache ist immer unsichtbar". Im 19. Jahrhundert schilderte Georg Büchner - er verfasste eine wissenschaftliche Arbeit über das Nervensystem der Fische - etwa in der verblüffend "modernen" Erzählung "Lenz", wie seinen Personen der naive Bezug zwischen Bewusstsein und Realität verloren geht. Und Zeitgenossen Musils wie Hugo von Hofmannsthal im "Lord-ChandosBrief", Rainer Maria Rilke in der Erzählung "Malte Laurids Brigge", ganz zu schweigen von Franz Kafka, behandeln die "moderne" Krise" den Zerfall des gewohnten Zusammenhangs von Wahrnehmung, Sprache und Wirklichkeit.
    Date
    31.12.1996 19:29:41
  2. Springer, M.: Wille und Wissen (2006) 0.01
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    Content
    "Wollte ich das? Eigentlich war ich gerade dabei, durch die neueste Ausgabe von »Nature« zu blättern, als etwas mich veranlasste, ein leeres Word-Dokument zu öffnen und mit »Wollte ich das?« diesen Text zu beginnen. Jetzt könnte ich freilich gleich wieder aufhören und weiter blättern, aber aus freien Stücken. schreibe ich weiter - solange ich eben will. Aber was heißt das? Wenn ich Mitmenschen beobachte oder mich selbst als einen Menschen unter anderen, nehme ich den Standpunkt der dritten Person ein. Ich beschreibe mich von außen, sage »Er« statt »Ich« und stelle fest: Er, also diese Person da, wurde soeben durch gewisse Einflüsse veranlasst, einen Text über Willensfreiheit zu beginnen. In der Welt geschieht nichts ohne Grund und Menschen sind Teil der Welt. Wenn jemand etwas tut, dann steckt dahinter ein dichtes Geflecht von Ursachen. Davon bleibt nichts und niemand ausgenommen. Wenn ich alles über diese Person da wüsste, könnte ich sagen, warum sie jetzt schreibt. Es musste so kommen. Aber vom Standpunkt der ersten Person erlebe ich etwas völlig anderes. Ich hatte die Möglichkeit, zu lesen statt zu schreiben. Ich spürte keinen unüberwindlichen Zwang zum Schreiben, sondern wählte es aus freien Stücken. Ich wollte es so. Diese Beschreibungsdiskrepanz zwischen erster und dritter Person macht das Problem der Willensfreiheit aus. Dafür gibt es im Prinzip drei Lösungen: 1. Ich gebe der »ersten Person« Recht: Mein Wille ist frei, ich kann den Weltlauf nach Belieben verändern. 2. Die »dritte Person« hat Recht: Für alles gibt es eine kausale Erklärung, also auch für menschliches Handeln. Der freie Wille ist eine Illusion. 3. Man versucht, beide Standpunkte trotz ihrer Gegensätzlichkeit zu versöhnen. Für die erste Lösung spricht immerhin die unmittelbare Erfahrung spontanen Handelns. In ihrer radikalen Form kann sie allerdings nur ein Größenwahnsinniger vertreten, der sich für allmächtig hält. Selbst ein unbedingter Verteidiger der Willensfreiheit wird zugeben, dass er nicht absolute Willkür meint, sondern Handlungsfreiheit innerhalb gewisser - meist enger - Grenzen. Damit gibt er sich aber als Vertreter der hochproblematischen dritten Lösung zu erkennen."
    Date
    31.12.1996 19:29:41
    22. 1.2006 18:39:20
  3. Springer, M.: KI -> ML (2017) 0.00
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    Date
    29. 8.2017 10:53:15
    Source
    Spektrum der Wissenschaft. 2017, H.9, S.29
  4. Springer, M.: Was hier steht, ist nicht wahr (2006) 0.00
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    Date
    31.12.1996 19:29:41
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  5. Pauen, M.; Springer, M.: Ein Philosoph, der über das Gehirn nachdenkt (2009) 0.00
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    Date
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  6. Springer, M.: Künstliche Gehirne (2018) 0.00
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    Source
    Spektrum der Wissenschaft. 2018, H.2, S.29
  7. Springer, M.: Ewiges Wachstum (2020) 0.00
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    Source
    Spektrum der Wissenschaft. 2020, H.7, S.29
  9. Kanitscheider, B.; Springer, M.: ¬Ein Denker zwischen zwei Kulturen (2008) 0.00
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    Date
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  10. Springer, M.; Friederici, A.: Wie das Gehirn zur Sprache kommt (2010) 0.00
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    Date
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  11. Springer, M.: Ist das Gehirn ein Quantencomputer? (2006) 0.00
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